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Wie wirkt Diarrhoesan gegen Durchfall? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Alle Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Auf welche Weise wirkt Diarrhoesan gegen Durchfall?

Diarrhoesan® ist ein pflanzliches Arzneimittel gegen Durchfall. Es besteht aus den beiden Wirkstoffen Apfelpektin und Kamille. Die Kombination aus Apfel und Kamille ist schon seit der Antike als Naturrezept gegen Durchfall bekannt.

Damals waren es noch reine Erfahrungswerte, heute weiß man auch etwas mehr über den Wirkmechanismus. Apfelpektin, ein natürlicher Extrakt aus Äpfeln, kann im Darm befindliche Giftstoffe binden und damit unschädlich machen. Außerdem wirken die Apfelbestandteile förderlich auf die natürliche Darmbewegung.

Kamille wiederum ist ein bewährter Entzündungshemmer. Zudem wirken Kamille-Extrakte im Darm krampflösend und dadurch schmerzlindernd.

Der Spezialextrakt aus Apfel und Kamille in Diarrhoesan® wird speziell für Kinder als fruchtig schmeckender Saft angeboten und ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Der Saft ist für Kinder ab 2 Jahren geeignet. Das Mittel ist praktisch nebenwirkungsfrei.

Ist die Wirkung von Diarrhoesan wissenschaftlich nachgewiesen?

Ja. Viele pflanzliche Präparate haben ja mit der fehlenden wissenschaftlichen Beweislage zu kämpfen. Für Diarrhoesan® gilt das nicht. Der Kamille-Apfel-Extrakt wurde in mehreren Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass Diarrhoesan® bei erkrankten Kindern die Dauer der Durchfallperiode im Vergleich zu einem Plazebo-Präparat (Scheinmedikament) um durchschnittlich 11 Stunden senkt.

Studie weist Wirkung nach

An der genannten Studie hatten Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren teilgenommen. Die Zuteilung zu den beiden Therapiearmen (Diarrhoesan® oder Plazebo) war doppelblind erfolgt, also ohne Wissen der Kinder und des behandelnden Arztes. Damit erfüllte diese Studie die wichtigsten wissenschaftlichen Standards.

In einer anderen Untersuchung, an der über 250 Kinder teilnahmen, konnte gezeigt werden, dass auch die Frequenz der Durchfallattacken unter der Behandlung mit dem Extrakt aus Kamille und Apfelpektin sinkt. In der gleichen Studie führte Diarrhoesan® zudem zu einer Linderung der Durchfall-begleitenden Beschwerden, vor allem der Bauchkrämpfe.

Tipps zur Anwendung

Braucht man für Diarrhoesan ein Rezept?

Nein, das pflanzliche Durchfallmittel Diarrhoesan® bekommt man frei verkäuflich in der Apotheke. Die Saftzubereitung aus Kamille und Apfelpektin ist für Kinder ab 2 Jahren zugelassen.

Wenn Sie sich den Arztbesuch sparen und den Durchfall Ihres Kindes selbst behandeln wollen, bedenken Sie aber folgendes: Gefährlich am Durchfall bei Kindern ist vor allem der Flüssigkeitsverlust. Und der Verlust an Mineralien. Bei vielen dünnen Stühlen gehen viel Wasser und Elektrolyte verloren, und das ist für ein Kind, insbesondere für ein kleines Kind, durchaus bedrohlich. Sie sollten also unbedingt für reichliche Flüssigkeitszufuhr sorgen und auf Anzeichen einer möglichen Austrocknung achten. Im Zweifel immer zum Arzt! Wie Sie den Mineralienhaushalt Ihres Kindes stabil halten, wird an anderer Stelle in diesem Kapitel beantwortet.

Davon abgesehen ist Diarrhoesan® aber aus unserer Sicht ein empfehlenswertes Mittel gegen Durchfall bei Kindern, weil es die akuten Beschwerden oft lindern kann.

In welcher Menge sollte Diarrhoesan-Saft gegen Durchfall eingenommen werden?

Das hängt vom Alter Ihres Kindes ab. Bei Kindern von 2-3 Jahren sollten Sie zu Beginn einmal 10 ml von dem Saft zu trinken geben und danach einmal pro Stunde weitere 5 ml. Ein entsprechender Messbecher liegt dem Saft bei. Die Höchstdosis pro Tag liegt in diesem Alter bei 60 ml.

Die Dosierungsempfehlungen des Herstellers bei älteren Kindern:

  • 4 bis 5 Jahre: zu Beginn 20 ml, dann stündlich 10 ml, maximal 80 ml pro Tag
  • ab 6 Jahren: zu Beginn 30 ml, dann stündlich 15 ml, maximal 120 ml pro Tag

Die Dauer der Anwendung sollten Sie vom Heilungserfolg abhängig machen. Ein Absetzen des Mittels wird erst empfohlen, wenn der Stuhl wieder normal geformt ist. Allerdings sollten Sie bei länger anhaltendem oder gar schlimmer werdendem Durchfall auf jeden Fall einen Arzt zu Rate ziehen.

Diarrhoesan® enthält die beiden pflanzlichen Wirkstoffe Apfelpektin und Kamille. Das natürliche Durchfall-Mittel ist für Kinder ab 2 Jahren zugelassen und gilt als sehr gut verträglich.

Wie lange darf man Diarrhoesan nach dem Öffnen verwenden?

Diarrhoesan® Saft kann nach dem Öffnen noch unbedenklich 12 Monate lang weiter verwendet werden. Wichtig ist allerdings, dass Sie das Arzneimittel bei Temperaturen nicht über 25 °C lagern. Achten Sie also darauf, dass das Medikament nicht neben der Heizung oder in der prallen Sonne steht.

Wenn sich bei längerer Lagerung im Saft leichte Substrat-Absetzungen zeigen (Diarrhoesan® ist im Normalzustand ein trüber, bräunlicher, dickflüssiger Saft), so ist das ein natürlicher Vorgang und beeinträchtigt die Wirkung des Arzneimittels nicht im geringsten.

Bekommen die Kinder den Durchfall-Saft Diarrhoesan überhaupt runter?

Kindern mit Brechdurchfall etwas zu essen oder zu trinken zu geben, kann in der Tat ein Problem sein. Entweder, weil sie sich schon von vornherein dagegen sperren oder weil das Zugeführte gleich wieder rauskommt.

Beim pflanzlichen Durchfallmittel Diarrhoesan® ist zumindest Punkt 1 ganz gut umschifft. Der Extrakt aus Kamillenblüten und Apfelpektin wird in Saftform angeboten und schmeckt fruchtig süß. Genauer gesagt nach Banane. Das ist selbst bei akutem Unwohlsein vielen Kindern einen Versuch wert.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Diarrhoesan auftreten?

In aller Regel treten überhaupt keine Nebenwirkungen auf. In seltenen Fällen kann es offenbar zu Überempfindlichkeitsreaktionen auf der Haut bzw. am Mund kommen. Aber das ist die absolute Ausnahme. In einer Studie wurde das Durchfallmittel Diarrhoesan® bei Kindern mit einem Scheinmedikament (Plazebo) verglichen. Dabei erwies sich das pflanzliche Arzneimittel als deutlich überlegen in der Wirkung, es zeigten sich aber keinerlei Unterschiede in der Verträglichkeit.

Angesichts der Wirkstoffe in Diarrhoesan® ist das aber auch kein großes Wunder. Weder von Kamille noch von Apfelpektin sind nennenswerte Nebenwirkungen bekannt. Wegen des minimalen Alkoholgehaltes in dem Pflanzenextrakt (dargeboten in Saftform) ist es aber ratsam, die vom Hersteller angegebene Höchstdosis nicht zu überschreiten.

Wenn gegen einen der Wirkstoffe oder Zusatzstoffe eine bekannte Allergie bzw. Überempfindlichkeit besteht, darf der Saft selbstverständlich nicht angewendet werden.

Wann darf man Diarrhoesan nicht einnehmen?

Das Durchfallmittel Diarrhoesan® ist rein pflanzlich und sehr gut verträglich. Es kann bei Kindern ab einem Alter von 2 Jahren angewendet werden. Nur bei Säuglingen und Kindern unter 2 Jahren darf Diarrhoesan nicht eingenommen werden.

Ein weiteres Einnahme-Verbot besteht, wenn Sie gegen einen der Inhaltsstoffe allergisch sind. Also gegen Korbblütler (aus der Familie der Astern) oder gegen einen anderen Arznei-Bestandteil.

Auch in der Schwangerschaft und während der Stillperiode sollten Sie aus Sicherheitsgründen auf die Einnahme von Diarrhoesan® verzichten, weil hierzu praktisch keine Daten vorliegen. Davon abgesehen aber gilt: Das Kombinationspräparat aus Kamille und Apfelpektin ist ausgesprochen gut verträglich.

Geringere Aufnahme anderer Medikamente nicht völlig auszuschließen

Nicht ganz auszuschließen ist, dass Diarrhoesan® die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Darm vermindert. Das ist nicht systematisch untersucht worden, aufgrund der Wirkweise des Pflanzen-Extraktes (Bindung von Durchfall-Giftstoffen im Darm) aber auch nicht ganz unwahrscheinlich. Wobei zu beachten ist, dass auch und insbesondere der Durchfall selbst die Resorption von Medikamenten einschränken kann. Informieren Sie zur Sicherheit Ihren Arzt, wenn Sie wichtige andere Medikamente einnehmen müssen und zeitgleich Durchfall bekommen bzw. diesen mit Diarrhoesan® behandeln wollen.

Wissenswertes

Was exakt ist in Diarrhoesan enthalten?

Diarrhoesan®-Saft ist ein pflanzliches Mittel gegen Durchfall. Es enthält eine Wirkstoffkombination aus Apfel und Kamille. Zu beachten ist, dass im Saft auch geringe Mengen Alkohol und Aspartam enthalten sind.

Die exakten Inhaltsstoffe laut Hersteller (jeweils in 100 g Saft):

  • 2,5 g Fluidextrakt aus Kamillenblüten
  • 3,2 g Apfelpektin

Zusatzstoffe:

  • Auszugsmittel Ethanol 55% (V/V), entspricht 1,5 Vol.-% Alkohol
  • Aspartam (ein Süßstoff)
  • Natriumbenzoat
  • Saccharin-Natrium
  • Bananen-Aroma

Das Mittel gilt als sehr gut verträglich und darf bei Kindern ab 2 Jahren eingesetzt werden.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Arzneimittel-Forschung/Drug Research 1997; 47 (II), 11:1247–49

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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