Der Betablocker Carvedilol blockiert drei verschiedene Rezeptortypen (ß1-, ß2- und α1-Adrenozeptoren), die sich am Herz und im Gefäßsystem des Körpers befinden. Entsprechend breit ist das potenzielle Nebenwirkungsspektrum.
Insgesamt treten Nebenwirkungen etwas häufiger auf, wenn Carvedilol zur Behandlung einer Herzschwäche eingenommen wird. Wird der Betablocker gegen Bluthochdruck oder Angina pectoris eingesetzt, ist die Verträglichkeit im Schnitt besser.
Folgende Nebenwirkungen treten bei mehr als 10% der Anwender auf:
- Müdigkeit
- Schwindel
- Kopfschmerz
- erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie)
- Wasseransammlungen in verschiedenen Körpergeweben (Ödeme), z.B. in den Gliedmaßen oder im Genitalbereich
- Sehstörungen
- verminderte Produktion von Tränenflüssigkeit
- verlangsamter Herzschlag (Bradykardie)
- Blutdruckabfall bei Lagewechsel (orthostatische Hypotonie)
- Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Gliederschmerzen
Nebenwirkungen häufiger zu Beginn der Behandlung
Verschiedene Beschwerdebilder, die auf Durchblutungsstörungen beruhen, können sich durch die Einnahme von Carvedilol verstärken. Dazu zählen die Prinzmetal-Angina, die Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) und das Raynaud-Syndrom. Bei Herzschwäche oder bereits eingeschränkter Nierenfunktion ist besonderes Augenmerk auf den Zustand der Nieren zu legen, der sich weiter verschlechtern könnte, in seltenen Fällen bis zum Organversagen.
Vielfach treten die unerwünschten Wirkungen vor allem zu Beginn der Tabletteneinnahme auf und geben sich mit der Zeit wieder. Gewichtszunahme, Luftnot, Reizhusten, verstopfte Nase, Potenzstörungen, Verwirrtheit und Blutbildveränderungen zählen zu weiteren möglichen Nebenwirkungen. Die komplette Liste aller jemals dokumentierten Nebenwirkungen können Sie dem Beipackzettel entnehmen.
Quellen:
- Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Carvedilol.