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Die regelmäßige Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®) zum Schutz vor einem (weiteren) Schlaganfall ist sinnvoll nach einem bereits erfolgten Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder bei Gefäßerkrankungen. ASS fungiert dann als Blutverdünner. Ziel der Behandlung ist es, die Fließeigenschaften des Blutes und die Durchblutung zu verbessern und somit einem erneuten Gefäßverschluss vorzubeugen.

Dosis, Dauer, Absetzen: Weitere Fragen zu ASS beim Schlaganfall

Wie hoch sollte die Dosierung von Acetylsalicylsäure (ASS) bei einem Schlaganfall sein?

Die exakten Dosisempfehlungen hängen immer auch ein wenig von der jeweiligen Situation und dem persönlichen Risikoprofil ab, liegen aber meist zwischen 50-100 mg täglich. Oft wird Acetylsalicylsäure auch mit anderen, ähnlich wirkenden Substanzen kombiniert. Dann ist eine niedrigere ASS-Dosis notwendig.

Wie lange muss ich ASS nach einem Schlaganfall einnehmen?

Nach einem Schlaganfall, der durch einen Gefäßverschluss entstanden ist (ischämischer Schlaganfall), wird häufig die dauerhafte Einnahme von Acetylsalicylsäure (Abk.: ASS, z.B. Aspirin®) empfohlen, um das Blut zu verdünnen.

Ist die tägliche Einnahme von ASS oder Aspirin nicht schädlich für den Magen?

Nein. Zumindest nicht im gleichen Maße, wie das für denselben Wirkstoff in Schmerzmitteln gilt. Und das hängt mit der Dosis zusammen: Gegen Kopfschmerzen & Co nimmt man viel höhere Dosen. Oft 500 mg, was etwa dem Fünffachen einer ASS-Tablette gegen Schlaganfall oder Herzinfarkt entspricht. Und bei diesen geringeren Dosierungen ist die Gefahr für den Magen deutlich geringer. Erst bei regelmäßiger Einnahme von mehr als 150 mg ASS täglich steigen die Risiken für Blutungen.

Mit Magenschutztabletten auf Nummer sicher

Um es noch weiter zu reduzieren, werden oft parallel Säurehemmer für den Magen verschrieben, sogenannte Protonenpumpenhemmer (Pantoprazol oder verwandte Substanzen).

Fazit

Die Gefahr für den Magen ist in diesem Fall nicht so hoch, jedenfalls nicht vergleichbar mit der Gefahr für Kopf und Herz, wenn man solche Blutverdünner nicht einnimmt. Bei Unverträglichkeiten gibt es übrigens auch alternative Substanzen, die magenverträglicher sind (dafür aber andere Nebenwirkungen haben können).

Studie: Was passiert, wenn ich ASS einfach selbstständig absetze?

Ihnen wurde ASS oder Aspirin als Schutz vor einem Schlaganfall verschrieben? Dann setzen Sie diese Medikamente auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem Arzt ab. Denn wie jetzt eine Studie gezeigt hat, geht das Absetzen mit einer drastischen Risikoerhöhung einher. Die britische Forschungsarbeit zeigte unlängst, dass in diesem Fall das Risiko für einen Schlaganfall um rund 50% ansteigt. Wenn Sie ASS selber absetzen (oder sie auf Dauer vergessen), kann es gefährlich werden, wie Prof. Joachim Röther, Schlaganfall-Experte aus Hamburg betont.

Quellen:

  • Aliment Pharmacol Ther. 2005; 22: 795-801
  • Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (49): 2847-2852
  • Neurology 2011; 76: 740-6

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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