Paroxysmales Vorhofflimmern bedeutet, dass das Vorhofflimmern nicht durchgehend besteht, sondern nur anfallsweise auftritt und dann von selbst wieder verschwindet. Die Dauer der einzelnen Episoden, in denen der Vorhof "flimmert", kann dabei von wenigen Minuten bis zu mehreren Tagen reichen. Dauert ein Vorhofflimmern länger als sieben Tage an oder ist es nur durch Medikamente zu stoppen, nennt man das persistierendes Vorhofflimmern.
Schnellkurs Vorhofflimmern
Zum Hintergrund: Vorhofflimmern entsteht, wenn die Erregungsleitung im rechten Herzvorhof gestört ist. Dort sitzt der Sinusknoten und dieses Muskel-Nerven-Bündel steuert normalerweise den Herzschlag und sorgt für einen regelmäßigen Puls (Sinus-Rhythmus). Beim Vorhofflimmern ist diese Erregungsleitung gestört: Die Impulse zum Herzschlag werden von mehreren anderen Stellen ausgesendet. Die Folge ist eine Art Kriechstrom, der zu ungeordneten und viel zu schnellen Pumpbewegungen des Herzens führt. Statt 60-80 Schlägen pro Minute kommt es bei Vorhofflimmern zu über 350 Kontraktionen. Dieses viel zu rasche Zusammenziehen des Herzmuskels kann aber kaum noch Pumpkraft entwickeln – es bildet sich ein Rückstau an Blut.
Paroxysmales Vorhofflimmern eine Art Vorstufe
Aber zurück zum paroxysmalen Vorhofflimmern: Im Prinzip handelt es sich hier um eine Art Vorstufe des Vorhofflimmerns. Der Sinusknoten gibt seine Steuermannfunktion für das Herz und seinen Rhythmus zeitweise ab, kann dann aber nach einiger Zeit die Kontrolle zurückgewinnen. Dadurch entstehen noch keine größeren Gefahren, weil sich die bedrohlichen Folgen des Vorhofflimmerns erst bei längerer Dauer entwickeln können.
Leider geht das paroxysmale Vorhofflimmern aber über kurz oder lang meistens in ein dauerhaftes (persistierendes) Vorhofflimmern über. Und spätestens dann ist eine Behandlung unumgänglich, weil sich daraus nicht nur eine Herzschwäche, sondern vor allem auch lebensbedrohliche Blutgerinnsel (Embolie-Gefahr = Schlaganfall-Gefahr) entwickeln können.