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Was hilft bei Verbrennungen und Verbrühungen? Welche Salben sind empfehlenswert? Und welche Schmerzmittel bringen Erleichterung? Mehr zu diesen Themen lesen Sie in folgendem Beitrag.

Basiswissen

Was sollte man über Verbrennungen und Verbrühungen wissen?

Verletzungen durch Hitzequellen, sei es durch Feuer, Heizung oder Herd, zählen neben Sport- und Freizeitunfällen sowie Verkehrsunfällen zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter. Insbesondere bei Säuglings- und Kleinkindalter kommt es oft zu Verbrühungen, z.B. durch zu heißes Wasser. Bei älteren Kindern handelt es sich häufig auch um Verbrennen, beispielsweise durch Stromkontakt.

Wie auch immer die Verletzung zustande kommt, wichtig sind die Erste-Hilfe-Maßnahmen. Durch rasches Eingreifen können Sie Schmerzen lindern und die Wundheilung mit Salben und pflanzlichen Präparaten unterstützen.

Behandlung und Selbsthilfe

Kind mit Verbrühung oder Verbrennung: Welche Sofortmaßnahmen sind wichtig?

Verbrennungen und Verbrühungen gehören leider zu den häufigsten Unfallursachen von Kindern. Oft ist es ein ungenügend gesicherter Herd, von dem ein Topf mit kochendem Wasser oder ähnliches herunterstürzt.

Bitte ergreifen Sie dann folgende Sofortmaßnahmen:

  • Entfernen Sie Ihr Kind aus der Gefahrenzone.
  • In ernsten Fällen den Notarzt rufen!
  • Halten Sie verbrühte oder verbrannte Körperbereiche Ihres Kindes sofort für mindestens 20 Minuten unter fließendes kaltes Wasser (15-20 °C).
  • Behandeln Sie Ihr Kind anschließend, wenn nötig, mit nassen Umschlägen weiter.
  • Wenn sich Ihr Kind heiße Flüssigkeit auf die Kleidung gegossen hat: Halten Sie die kalte Brause zunächst zwischen die Kleidung und die verbrühte Haut, bis alles abgekühlt ist. Ziehen Sie Ihrem Kind erst dann die Kleider aus und führen Sie die Wasserkühlung so lange fort, bis der Schmerz nachlässt.
  • Vorsicht vor Auskühlung!

Weitere Maßnahmen:

  • Bei großflächigen Wunden:
    • Decken Sie großflächige, blasenbildende Verbrühungen oder Verbrennungen am besten mit Alufolie oder mit einem sterilen Verbandstuch ab.
    • Wenn das nicht greifbar ist, geht das auch mit einem sauberen, möglichst gebügelten Hand- oder Betttuch.
    • Fahren Sie Ihr Kind zum Arzt oder ins Krankenhaus.
    • Tragen Sie auf keinen Fall Salben, Zahnpasta, Mehl oder sonst irgendetwas auf große Wunden auf!
  • Auf kleinere oder nur gerötete Hautstellen können geeignete Mittel aufgetragen werden (z.B. Calendula-Salbe, Johanniskrautöl, Fenistil®-Gel, Menthol-10%-Talkumpuder).
  • Bei stärkeren Schmerzen oder starkem Sonnenbrand helfen gegen Schmerz und Entzündung Medikamente. In Frage kommen u.a. Acetylsalizylsäure (ASS, z.B. Aspirin®), Ibuprofen oder Paracetamol. Zwar wird ASS wegen der Gefahr des Reye-Syndroms grundsätzlich nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen (was offenbar auch für Ibuprofen gilt). Angesichts des Schweregrads der Situation kann hier aber auch die Abwägung zugunsten des bekannten Arzneimittels ausfallen.

Quellen:

  • Verbrennungen. Herausgeber: Kinder- und Jugendärzte im Netz. www.kinderaerzte-im-netz.de
  • Lange, B., Gottwald, A. & Wessel, L.M. Thermische Verletzungen im Kindesalter. Monatsschr Kinderheilkd 166, 683–689 (2018). https://doi.org/10.1007/s00112-018-0499-x

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Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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