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Was hilft am besten gegen einen Sonnebrand? Stimmt es, dass dadurch Hautkrebs entstehen kann? Alle Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Symptome

Wieso tut bei Sonnenbrand jede Berührung weh?

Bei Sonnenbrand ist jede Berührung schmerzhaft. Im schlimmsten Fall tut sogar die Kleidung auf der Haut weh. Und das ist gut so. Denn dadurch schonen wir die verbrannte Stelle und die Haut kann in Ruhe heilen. Der Schmerz hat also zum einen eine Schutzfunktion.

Zum anderen lernen wir durch den Schmerz nach dem etwas zu ausgiebigen Sonnenbad aber auch zu vermeiden, was dazu geführt hat. Nach einem schlimmen Sonnenbrand verbringt man in der Regel lieber mehr Zeit im Schatten und cremt sich öfter ein.

Was in der Haut passiert

In der Haut passiert folgendes: dort befinden sich zahlreiche freie Nervenendigungen, die Schmerzreize wahrnehmen. Das können zum Beispiel Reize durch Druck, Hitze oder Kälte sein. Bei starken oder lang anhaltenden Schmerzreizen werden verschiedene Substanzen ausgeschüttet, unter anderem solche, die Entzündungen auslösen – so genannte Entzündungsmediatoren. Dadurch werden die Schmerzrezeptoren der Haut sensibilisiert. Sie reagieren nun stärker und empfindlicher auf die Schmerzreize. Das führt dazu, dass dann bereits leichte Berührungen Schmerzen auslösen können.

Selbsthilfe

Was hilft bei Sonnenbrand?

Das Wichtigste bei einem Sonnenbrand ist natürlich: raus aus der Sonne! Denn eine bereits verbrannte Haut weiter der Sonne auszusetzen, kann äußerst unangenehm enden.

Darüber hinaus kann man die Schmerzen mit folgenden Maßnahmen lindern:

  • Kühlen mit kaltem Wasser und ein wenig Essig (wirkt gefäßverengend)
  • Zitronensaft auf die verbrannten Stellen auftragen (klingt fies, wirkt aber gut)
  • kalte Umschläge mit Kamillentee, Grünem Tee, Joghurt oder Quark
  • alkoholhaltige Cremes (z.B. mit Panthenol) verschaffen Linderung

Bei starkem Sonnenbrand mit heftigen Beschwerden sollten Sie allerdings lieber zum Arzt gehen, als sich mit einer Selbhstbehandlung herumzuschlagen.

Was hilft meinem Kind bei einem Sonnenbrand?

Kinder sind potentiell natürlich besonders Sonnenbrand-gefährdet, weil sie sich gerade an schönen Tagen viel mehr draußen aufhalten als wir Erwachsenen. Das gilt nicht nur für den Urlaub in südlichen Ländern, sondern auch hierzulande.

Also heißt es, sie gewissenhaft davor zu schützen. Wenn das mal nicht geklappt hat und trotzdem ein Sonnenbrand entstanden ist, ist das Wichtigste: raus aus der Sonne! Denn eine bereits verbrannte Haut weiter der Sonne auszusetzen, ist fahrlässig.

Gegen die Schmerzen können zunächst die gleichen Maßnahmen wie für Erwachsene ausprobiert werden. Bei starkem Sonnenbrand mit heftigen Beschwerden sollten Sie mit Ihrem Kind allerdings lieber zum Arzt gehen.

Hilft Joghurt bei Sonnenbrand?

Nicht wirklich. Zwar kann Joghurt wegen seiner kühlenden Wirkung kurzzeitig gegen die Schmerzen helfen, doch ist Vorsicht angebracht: Das Milchprodukt birgt nach Expertenansicht keine heilungsfördernden Inhaltsstoffe, sehr wohl aber die potenzielle Gefahr, dass die darin vorhandenen Keime eine Entzündung verstärken. Außerdem kann Joghurt im Einzelfall auch allergische Reaktionen hervorrufen.

Deshalb wird dazu geraten, stattdessen auf ein Brand- und Wundgel mit kühlender Wirkung zurückzugreifen. Empfehlenswert ist hier der Wirkstoff Panthenol, der die Zellerneuerung fördert. Bei leichten Sonnenbränden hilft auch ein gut verträgliches Aftersun-Produkt.

Noch besser ist es natürlich, intensive Sonnenbestrahlung von vornherein zu vermeiden. Denn zu viel Sonne verbrennt nicht nur die Haut, sie trocknet diese auch aus und lässt sie anfälliger für alle möglichen Schäden werden. Sonnenschutzcreme, angemessene Kleidung und Aufenthalt im Schatten sind also die wirksamsten Maßnahmen.

Folgen

Stimmt es, dass die Haut einen Sonnenbrand verzeiht?

Nein, das stimmt leider nicht. Die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand. Schon der erste Sonnenbrand schädigt die Haut und das Erbgut in den Zellkernen der Hautzellen – das erhöht das Hautkrebsrisiko.

Auch eine tiefe Bräunung ohne Rötung ist ein leichter Sonnenbrand. Wer sich oft tief bräunen lässt, der erhöht damit ebenso das Hautkrebsrisiko. Besonders groß ist diese Gefahr bei Menschen mit dunklerer Haut, da sie sich oft sorgloser der Sonne zeigen, als Menschen mit empfindlicherer Haut.

Wissenswertes

Welche Medikamente erhöhen die Sonnenbrand-Gefahr?

Es gibt eine ganze Reihe an Medikamenten, die die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht deutlich steigern. Starke Hautreaktionen oder ein Sonnenbrand schon bei relativ geringer Sonnenbestrahlung sind die Folge.

Eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit besteht unter anderem bei folgenden Arzneimitteln:

  • Antibiotika: vor allem Cinoxacin, Tetrazykline und sogenannte Gyrase-Hemmer
  • bestimmte Diabetes-Medikamente
  • bestimmte Herz-Kreislauf-Medikamente

Da die Liste der Medikamente mit solchen Nebenwirkungen unüberschaubar ist, werfen Sie am besten vor Ihrer Reise (aber auch vor ausgedehnten Sonnenbädern hierzulande) einen intensiveren Blick auf den Beipackzettel der Arzneimittel, die Sie einnehmen. Wenn dort etwas von "phototoxischen Reaktionen" steht, ist das der typisch verklausulierte Hinweis, dass die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht zunehmen kann. Noch besser ist natürlich das Gespräch mit Ihrem Arzt.

Und was sich unabhängig davon immer lohnt: Gehen Sie behutsam mit dem Thema "Sonnenbaden" um, reduzieren Sie die Stunden an der Sonne auf einige wenige pro Tag und benutzen Sie intensiv Sonnenschutz-Cremes.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Nicole Paschek
Biologin / medizinische Fachautorin

    Berufliche Stationen:
  • Süddeutsche Zeitung
  • Psychologie heute

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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