Zunächst muss man sich folgendes immer wieder klar machen: Bei Übelkeit und Erbrechen handelt es sich in der Regel um eine Selbsthilfemaßnahme des Körpers, um eine Störungsursache zu beseitigen und den Magen zu reinigen. Deshalb ist es in den meisten Fällen das Beste, wenn Sie Ihrem Kind beistehen und ihm durch Ihre Nähe Sicherheit vermitteln, bis es erbrochen hat. Danach ist es auch die Übelkeit los.
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Die medikamentöse Unterdrückung des Brechreflexes ist deshalb ein zweischneidiges Schwert und setzt die sorgfältige Abklärung der Ursachen voraus. Der Kinderarzt wird daher nur ausnahmsweise ein sogenanntes Antiemetikum (Anti-Brech-Mittel) verordnen, z.B. bei drohender Austrocknung oder bei Reisekrankheit.
Wenn's nicht anders geht: Dimenhydrinat (Vomex)
Mittel der Wahl bei Kindern ist der Wirkstoff Dimenhydrinat (z.B. Vomex®). Dieses Medikament hemmt Rezeptoren im Brechzentrum im Gehirn und kann deshalb nicht nur bei Reisekrankheit, sondern bei Erbrechen jeglicher Ursache eingesetzt werden. Dimenhydrinat vereint eine starke Wirksamkeit gegen den Brechreiz mit einem vergleichsweise günstigen Nebenwirkungsprofil, beispielsweise gegenüber Metoclopramid (MCP, z.B. Paspertin®), das im Ruf steht, insbesondere bei jüngeren Menschen gelegentlich Bewegungsstörungen hervorzurufen.
Dimenhydrinat kann bereits bei Säuglingen ab 6 kg Körpergewicht eingesetzt werden und ist in kindgerecht dosierter Darreichungsformen erhältlich, beispielsweise als Sirup oder Zäpfchen.
Nicht zu vergessen sind die bewährten Naturheilmittel zur Linderung von Übelkeitsbeschwerden, zu denen u.a. schonende Magen-Darm-Tees aus Kamille, Melisse, Fenchel oder Pfefferminze sowie Ingwer-Zubereitungen zählen.