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Was ist ein metabolisches Syndrom? Wieso ist es so gefährlich? Wie wird es behandelt? Im folgenden Beitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen.

Definition

Was ist ein metabolisches Syndrom?

Das Metabolische Syndrom ist eine Kombination mehrerer typischer "Wohlstandsprobleme", die häufig gemeinsam auftreten. Zusammen bedeuten sie ein deutlich erhöhtes Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vom Metabolischen Syndrom spricht man, wenn folgende Störungen vorliegen:

  • Insulinresistenz (Körper verwertet Insulin nicht mehr oder kaum mehr)
  • Übergewicht (v.a. im Bauchbereich)
  • "schlechte" Blutfettwerte (v.a. hohe Triglyzeride, geringes "gutes" Cholesterin, also HDL-Cholesterin)
  • hoher Blutdruck

Vorstufe eines Diabetes

Jede dieser Einzelstörungen gilt als Risikofaktor für die Entstehung eines Diabetes. Kommen sie wie beim Metabolischen Syndrom gemeinschaftlich vor, gilt das als Vorstufe eines Diabetes.

Die exakte Definition des Metabolischen Syndroms wurde von der Internationalen Diabetes-Föderation 2005 wie folgt festgelegt:

  • Bauchumfang über 94 cm (bei Männern)
  • Bauchumfang über 80 cm (bei Frauen)
  • und zusätzlich mindestens zwei der folgenden Störungen:
    • erhöhte Triglyzeride (> 150 mg/dl) bzw. bereits behandelte erhöhte Triglyzeridwerte
    • zu niedrige HDL-Cholesterin-Werte (bei Männern unter 40 mg/dl, bei Frauen unter 50 mg/dl) bzw. bereits laufende Behandlung zur Anhebung des HDL-Cholesterins
    • hoher Blutdruck über 130/85 mmHg. Wichtig: Ein einmaliger erhöhter Blutdruck (z.B. Momentaufnahme bei einem einzelnen Arztbesuch) hat keine Aussagekraft. Der Blutdruck muss in mehreren Messungen ermittelt werden.
    • erhöhter Nüchtern-Blutzucker über 100 mg/dl oder bereits behandelter Typ-2-Diabetes.

Wohlstandskrankheit mit hohem Risiko

Das metabolische Syndrom wird auch als eine Wohlstandskrankheit bezeichnet, da es als Langzeitfolge von zu viel ungesunden Essen und zu wenig Bewegung ausgelöst wird. Außerdem spielt es bei der Entstehung von Gefäßerkrankungen eine wichtige Rolle. Man geht davon aus, dass Menschen, die am metabolischen Syndrom leiden, ein erhöhtes Risiko besitzen, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben.

Behandlung

Wie wird ein metabolisches Syndrom behandelt?

Die Behandlung des metabolischen Syndroms ist ebenso komplex und umfassend wie seine Definition. Wir erinnern uns: Es handelt sich dabei weniger um eine eigenständige Erkrankung als vielmehr um eine Kombination aus unterschiedlichen Befunden und Störungen, die zwar miteinander zusammenhängen und oft einen gemeinsamen Ursprung haben, aber zugleich jeweils für sich stehen. Entsprechend muss auch jede dieser Störungen ggf. eigens behandelt werden.

Entscheidend sind Ernährung und Bewegung

Dennoch gibt es ein übergeordnetes Konzept für alle Probleme, die hinter dem metabolischen Syndrom stecken. Und das heißt: Gewichtsreduktion durch gesunde Lebensweise, Ernährungsumstellung und Bewegung. Damit lassen sich auch die Blutwerte verbessern und der Blutdruck senken. Außerdem reagiert der Körper wieder besser auf Insulin.

Bei der Ernährung sollten Betroffene darauf achten, die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr zu reduzieren. Bewährt hat sich eine sogenannte mediterrane Kost, die viel frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und pflanzliche Fette enthält.

Beim Sport empfiehlt sich regelmäßiges moderates Ausdauertraining. Es geht nicht darum, sich voll auszupowern und womöglich zu überlasten; wichtig ist vielmehr, sich im Alltag immer wieder zu bewegen, mal einen kleinen Spaziergang einzubauen, hier und da die Treppe benutzen und so stetig eine gewisse Kondition aufzubauen.

Ggf. medikamentöse Behandlung

Natürlich klingt das immer alles so einfach und logisch. Wir wissen aber sehr wohl, dass das für Betroffene eine große Herausforderung ist, an der sie immer wieder scheitern können. Aber das Gute ist, dass man auch immer wieder damit anfangen kann und sich jeder kleine Schritt in die richtige Richtung lohnt. Denn das Gefährliche am metabolischen Syndrom sind die drohenden Langzeitfolgen und Spätschäden. Sie entwickeln sich oft erst nach Jahren und Jahrzehnten, sind dann aber unter Umständen nicht mehr rückgängig zu machen.

Neben diesen Allgemeinmaßnahmen kann es individuell sinnvoll sein, einzelne Ausprägungen des metabolischen Syndroms medikamentös zu behandeln. So gibt es zum Beispiel Medikamente gegen hohen Blutzucker, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte.

Wie das metabolisches Syndrom am besten behandelt wird, muss immer im Einzelfall entschieden werden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt informieren und beraten und wirken Sie aktiv an der Behandlung mit!

Noch ein Extra-Tipp:
Wussten Sie, wie wichtig Mikronährstoffe für Ihre Gesundheit sind?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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