Unter einer somatisierten oder larvierten Depression versteht man ein depressives Zustandsbild, das sich hinter körperlichen Beschwerden verbirgt. Die Betroffenen klagen zum Beispiel über diffuse Schmerzen und Unwohlsein oder fühlen sich einfach krank.
Aber hinter diesen körperlichen (somatischen) Beschwerden kann eine Depression stecken. Für den Arzt, insbesondere den Hausarzt, ist das oft nicht leicht zu identifizieren.
Typisch für eine somatisierte Depression sind auch mangelnder Appetit, Gewichtsverlust, Verstopfung, Schlafstörungen und eine eingeschränkte Libido. Die charakteristischen Symptome einer Depression wie Freud- und Interesselosigkeit stehen dagegen weniger im Vordergrund. Dennoch leiden die Betroffenen zum Teil erheblich unter der Symptomatik und machen sich große Sorgen um ihren körperlichen Gesundheitszustand.
Wie Körper und Seele sich noch beeinflussen können
Nicht zu verwechseln ist eine somatisierte Depression mit einer sogenannten Somatisierungsstörung. Auch hier sind körperliche Beschwerden typisch, die sich somatisch nicht erklären lassen. Allerdings halten die körperlichen Symptome bei einer Depression in der Regel weniger lang an und bessern sich durch die antidepressive Behandlung. Bei einer Somatisierungsstörung bleiben die Beschwerden dagegen bestehen, auch wenn sich die Stimmung wieder aufhellt.
Und dann gibt es natürlich noch körperliche Beschwerden bzw. Erkrankungen, die tatsächlich eine somatische Ursache haben und eine Depression nach sich ziehen. Es ist aber auch umgekehrt möglich, dass eine Depression Ursache bzw. Auslöser einer handfesten körperlichen Erkrankung wird.
Sie sehen also, Körper und Psyche hängen eng miteinander zusammen.