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Unter einer Allergie versteht man eine überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen eigentlich harmlose Substanzen wie z.B. Haselnusspollen oder Katzenhaare. Es werden vier verschiedene Allergietypen unterschieden (Typ I-IV).

Wenn die Abwehr es übertreibt

Der Begriff Allergie setzt sich zusammen aus den beiden griechischen Wörtern "allos" (= andere) und "ergon" (= Wirkung). Es gibt ihn übrigens erst seit etwas über 100 Jahren. Genauer gesagt, seit 1906. Namensgeber war der österreichische Kinderarzt Clemens von Pirquet aus Wien. Die späte Begriffsbildung ist ein Indiz dafür, dass es sich bei der Allergie um eine Zivilisationskrankheit handelt.

Sensibilisierung und allergische Reaktionen

Bevor ein Körper allergisch auf bestimmte Fremdstoffe reagiert, vollzieht sich die sogenannte Sensibilisierung auf diese Fremdstoffe. Das bedeutet, der Körper bildet bei Kontakt zu bestimmten Umweltsubstanzen (fälschlicherweise) Allergie-Antikörper, die sogenannten IgE-Antikörper.

Von dieser Sensibilisierung bekommt man selbst nichts mit. Ist der Körper aber einmal (allergisch) sensibilisiert, kann er beim nächsten Kontakt mit allergischen Symptomen reagieren. Aber wie genau kommt es dazu?

Ausschüttung von Histamin

Die oben genannten IgE-Antikörper, die der Körper gebildet hat, stimulieren wiederum sogenannte Mastzellen, das sind Zellen der körpereigenen Abwehr. Und die Mastzellen benutzen als Botenstoff Histamin (den sie reichlich gespeichert haben). Das bedeutet, wenn die Mastzellen von den IgE-Antikörpern zur Abwehrschlacht aufgerufen werden, dann besteht ihr Beitrag vor allem darin, Histamin auszuschütten. Und Histamin sorgt dann für die "allergischen Erscheinungen".

Histamin ist einer der wichtigsten Botenstoffe im menschlichen Organismus. Er ist nicht nur an der körperlichen Abwehr beteiligt, sondern steuert unter anderem auch den Schlaf-Wach-Rhythmus und den Appetit.

Übrigens: Genau deshalb machen viele Antihistaminika (Wirkstoffe gegen Allergien) manchmal auch so müde.

Allergietest bringt Klarheit

Ob eine Sensibilisierung auf bestimmte Stoffe vorliegt, wird im Allergietest untersucht. Allerdings ist eine nachgewiesene Sensibilisierung nicht in jedem Fall gleichbedeutend mit einer Allergie. Manchmal liegt im Allergietest eine Sensibilisierung vor, ohne dass es im täglichen Leben zu allergischen Reaktionen bei Kontakt zu diesen Fremdstoffen kommt. Erst wenn die nachgewiesene Sensibilisierung mit allergischen Reaktionen einhergeht, spricht man von einer Allergie auf diesen Stoff.

Quellen:

  • Journal of Allergy and Clinical Immunology, doi.10.1016/j.jaci.2011.04.060
  • JNCI J Natl Cancer Inst (2011) 103 (21): 1588-1595. doi: 10.1093/jnci/djr361

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