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Als möglicherweise erste Beschreibung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) in der Fachliteratur gilt der Beitrag des englischen Kinderarztes George F. Still in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ aus dem Jahr 1902.

Still beschrieb, freilich noch ohne Verwendung der modernen ADHS-Begrifflichkeit, Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsproblemen, allgemeiner motorischer Unruhe und mangelnder Impulskontrolle. Statt schlechter Erziehung oder ungünstigen Umweltbedingungen hielt er eine angeborene Konstitution als hauptverantwortlich für das Phänomen.

Auf den engeren Zusammenhang dieser drei Verhaltensdimensionen ist man erst in jüngster Zeit (wieder) durch systematische Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen gestoßen. Die Feststellung der Behandlungsbedürftigkeit ab einem gewissen Ausmaß von psychosozialer Beeinträchtigung hat zur Namensgebung und diagnostischen Zuordnung von ADHS geführt.

Quellen:

  • Batten E F, Still G F. Epidemic stupor in children. The Lancet, Volume 191, Ausgabe 4940, S.636-637, 04. Mai 1918.

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