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Die Abkürzung ADHS steht für den Fachterminus „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom“. Der Begriff „Syndrom“, für den alternativ auch häufig „Störung“ gebraucht wird, deutet darauf hin, dass es sich hier um ein komplexes Geschehen mit verschiedenen Komponenten und Erscheinungsbildern handelt.

Die Aufmerksamkeitsstörung ADHS gilt heute weithin als angeborene Störung, die durch erbliche Veranlagung und andere Faktoren ermöglicht bzw. begünstigt wird, in allen Altersgruppen vorkommt und sich dort jeweils in unterschiedlicher Form manifestiert.

Welche Arten von ADHS gibt es?

Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) wird in drei Formen unterteilt, je nachdem, welche Auffälligkeit im Vordergrund steht:

  • überwiegend hyperaktiv-impulsiv („Zappelphilipp“)
  • überwiegend aufmerksamkeitsgestört („Hans-guck-in-die-Luft", „Träumer“) (häufiger bei Mädchen)
  • aufmerksamkeitsgestört und hyperaktiv: Misch-Typ

Der Träumer-Typ, bei dem sich die Hyperaktivität weniger bemerkbar macht, ist häufiger bei Mädchen zu beobachten.

Gibt es verschiedene Bezeichnungen für ADHS?

Ja. Wie bei etlichen anderen (psychiatrischen) Syndromen auch, gibt es eine Reihe von Fachbegriffen, die letzten Endes das Störungsbild eines Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) oder damit überlappende Zustände meinen.

Manche von ihnen sind mittlerweile veraltet, andere eher im internationalen Sprachgebrauch der Experten verortet. Zur langen Liste der Synonyme zählen u. a.:

  • ADS / Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder -störung
  • Hyperaktivitäts-Aufmerksamkeitsstörungen
  • Hyperaktives, Hyperkinetisches oder Hypermotorisches Syndrom
  • MCD / Minimale Cerebrale Dysfunktion (veraltet)
  • PSO / Psychoorganisches Syndrom (veraltet)
  • ADHD / Attention-Deficit Hyperactivity Disorder (international gebräuchlich)
  • ADD / Attention Deficit Disorder (international gebräuchlich, veraltet)

Wie lautet die Leitlinien-Definition von ADHS?

Im Gegensatz zu den Kinder- und Jugendpsychiatern, die ihre Leitlinien-Definition der „Hyperkinetischen Störung“ am diagnostischen Klassifikationssystem ICD-10 ausrichten, bezieht die Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte auch das amerikanische System DSM-IV mit ein. In ihrer Leitlinie definiert sie den Krankheitsbegriff der „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung“ folgendermaßen:

„ADHS liegt vor, wenn unaufmerksames und impulsives Verhalten mit oder ohne deutliche Hyperaktivität ausgeprägt ist, nicht dem Alter und Entwicklungsstand entspricht und zu deutlicher Beeinträchtigung in verschiedenen sozialen Bezugssystemen und im Leistungsbereich von Schule und Beruf führt. Diese Auffälligkeiten sollen länger als 6 Monate bestehen und beeinträchtigende Symptome von Hyperaktivität-Impulsivität und Unaufmerksamkeit sollen bereits vor dem Alter von 7 Jahren vorhanden gewesen sein. Die Symptome sollen nicht ausschließlich im Rahmen einer tief greifenden Entwicklungsstörung (z. B. Autismus-Spektrum) oder Psychose auftreten und nicht besser durch andere somatische oder psychiatrische Störungen erklärt werden können.“

Damit wird, anders als bei der strikten ICD-10-Auslegung, auch dem vorwiegend unaufmerksamen Subtyp (ADS) Rechnung getragen.

Lesen Sie auch: Mein Kind ist hyperaktiv – hat es ADHS?

Mehr zum Thema: Kindliches Verhalten: Ist Zappeln gesund?

Quellen:

  • Leitlinie „ADHS bei Kindern und Jugendlichen (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung)“ der Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V., aktualisierte Fassung vom Januar 2007 / 2009.
  • ADHS – Einfach nur viel Energie oder schon hyperaktiv? 2019. Herausgeber: Bundesärztekammer. Online auf: www.bundesaerztekammer.de.
  • Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. 2024. Herausgeber: Bundesministerium für Gesundheit. Online auf: www.bundesgesundheitsministerium.de.

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