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Der Rauchstopp stellt insbesondere für langjährige Raucher oft eine große Hürde dar. Welche Methoden gibt es und welche sind am effektivsten? Was sollte bei der Einnahme von Medikamenten zur Rauchentwöhnung beachtet werden? Gibt es auch alternative Wege und mit welchen positiven gesundheitlichen Effekten kann ich rechnen, wenn mir der Rauchstopp gelingt? Auf diese und weitere Fragen antworten wir in diesem Beitrag.

Tipps zum Aufhören

Wie schaffe ich es, mit dem Rauchen aufzuhören?

Manche Raucher schaffen einen Rauchstopp ohne jegliche Hilfsmittel. Viele Menschen jedoch, die Jahre und Jahrzehnte rauchten, brauchen bei der Nikotinentwöhnung Unterstützung.

Es gibt eine Reihe von nichtmedikamentösen (u.a. Hypnose, Akupunktur) und medikamentösen Methoden (Nikotinpflaster etc.), um mit dem Rauchen aufzuhören. Welche der Maßnahmen im Einzelfall erfolgversprechend ist, ist kaum vorherzusagen.

Behutsam reduzieren bringt nichts

Unabdingbar ist aber bei jeder Methode der feste Wille zum Rauchverzicht. Sie müssen es wollen, Ihrer Gesundheit zuliebe, Ihren Mitmenschen zuliebe und Ihrem Geldbeutel zuliebe. Dann haben Sie beste Chancen, es auch zu schaffen. Der harte Schnitt (ganz und gar Aufhören von heute auf morgen) ist dabei deutlich erfolgversprechender als das langsame Reduzieren. Diese "Ausschleich-Taktik" ist zwar angenehmer ("ein paar darf ich ja noch"), aber genau deshalb auch meist zum Scheitern verurteilt. Stellen Sie sich einen großen Graben vor, über den Sie springen müssen. Da würden Sie ja auch nicht beim ersten Probieren nur mit halber Kraft springen. Dann fallen Sie nämlich rein. Also: "Mut fassen, in die Hände spucken, rüberspringen"!

Und noch etwas: Auch wenn es beim ersten oder zweiten Versuch nicht klappt – ein erneuter Versuch, möglicherweise mit anderen Hilfsmitteln, lohnt immer.

Akupunktur oder Medikamente: Was hilft wirklich?

Rauchfrei durch Akupunktur?

Nicht nur Herz, Lunge und Gefäße leiden unter den Auswirkungen des Zigarettenkonsums. Auch Ihre Umgebung und nicht zuletzt Ihr Geldbeutel werden durch den blauen Dunst belastet. Viele Gründe also aufzuhören – aber wie?

Wer von sich aus nicht den eisernen Willen aufbringen kann, sollte es mal mit Akupunktur versuchen. Wenn auch in der westlichen Medizin noch nicht überall etabliert, überzeugt diese Jahrtausende alte Heilmethode doch häufig mit erstaunlichen Erfolgen.

Oftmals genügen 3-5 Sitzungen, um den Drang nach dem Glimmstängel zu reduzieren. Wichtig ist bei diesem Behandlungsversuch allerdings, dass man sich an Ärzte oder Zentren mit langer Erfahrung in Traditionell Chinesischer Medizin (TCM) wendet und nicht an jemanden, der nur ein paar Wochenend-Seminare absolviert hat.

Ein Erfolg kann natürlich nicht garantiert werden, allerdings berichten nicht wenige Betroffene nach einer Akupunkturbehandlung von einem nachhaltig und deutlich reduzierten Verlangen nach Zigaretten. Und auch wenn die Kosten meist selbst getragen werden müssen – einen Versuch wäre es vielleicht wert…

Was ist bei der Einnahme von Bupropion (Zyban) zur Raucherentwöhnung zu beachten?

Eine medikamentöse Alternative zu Nikotinersatzpräparaten ist die Einnahme des verschreibungspflichtigen Wirkstoffs Bupropion (Zyban®). Das Medikament zählt zu den Antidepressiva, wird aber in der Raucherentwöhnung eingesetzt.

Was dabei wichtig zu beachten ist: Bupropion kann Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen. Bei einer begleitenden Behandlung mit Betablockern, einigen Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen, Clopidogrel, Ticlopidin sowie einigen Antidepressiva oder Psychopharmaka ist deshalb eine enge ärztliche Überwachung der Therapie und ggf. eine Dosisanpassung notwendig.

Was bringt Vareniclin (Champix) bei der Raucherentwöhnung?

Vareniclin (Champix®) ist ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Raucherentwöhnung. Der Wirkstoff setzt an den Nikotinrezeptoren an.

Was Sie dazu unbedingt wissen sollten: Unter der Behandlung mit Vareniclin können schwere Nebenwirkungen vorkommen und auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Vor allem solchen, die gegen Herzprobleme eingesetzt werden. Da Langzeitstudien zu Vareniclin fehlen, wird gerade bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen derzeit eher zu einem vorsichtigen Umgang mit dem Medikament geraten.

Wann sollte man auf Nikotinersatzprodukte zur Raucherentwöhnung verzichten?

Neben vielen anderen negativen Wirkungen von Zigarettenrauch auf den Körper wirkt Nikotin gefäßverengend und es drosselt die Durchblutung. Deshalb sind Nikotinersatzpräparate in Form von Pflastern, Kaugummis oder Lutschtabletten bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in den ersten drei Monaten nach einem Herzinfarkt und bei instabiler Angina pectoris nicht erlaubt.

Auch Personen mit schweren Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall, schweren Nieren- und Lebererkrankungen oder Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren dürfen keine Nikotinersatzpräparate anwenden.

Gesundheitliche Auswirkungen

Wie wirkt sich "mit dem Rauchen aufhören" auf das Risiko für Herz und Gefäße aus?

Wer dem Rauchen abschwört, kann sehr schnell mit Verbesserungen seiner Gesundheit rechnen. Bereits ein rauchfreier Tag verbessert den Geruchs- und Geschmackssinn. Bereits nach drei Tagen kann man freier atmen.

Innerhalb von nur drei Monaten erhöht sich die Lungenkapazität um fast ein Drittel und nach einem Jahr hat sich das Risiko für eine koronare Herzkrankheit halbiert. Nach zwei Jahren ist das Risiko für einen Herzinfarkt auf Normalwerte abgesunken. Nach zehn Jahren ist das Lungenkrebsrisiko so niedrig wie von Menschen, die nicht rauchen.

Mit dem Rauchen aufhören: Herzinfarkt-Risiko sinkt rasch

Wer aufhört zu rauchen, hat schon nach einem Jahr in der Regel deutlich verringerte Blutdruck- und Cholesterinwerte. Und damit ein relevant verringertes Risiko für einen Herzinfarkt. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universitätsklinik in Lübeck.

Die Wissenschaftler hatten 64 Raucher in ein Entzugsprogramm aufgenommen und über ein Jahr lang regelmäßig untersucht. In dieser Zeit sank der Blutdruck im Schnitt um rund 20 mmHg. Auch der Cholesterinwert im Blut reduzierte sich signifikant. Damit hatte sich das Herzinfarkt-Risiko für die nächsten zehn Jahre rechnerisch von 4,2% auf 0,8% reduziert. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die Studienteilnehmer auch mit einem speziellen Begleitprogramm dazu gebracht wurden, nicht an Gewicht zuzulegen.

Aber lohnen tut sich der Rauchverzicht so oder so. In einer früheren Untersuchung wurde nachgewiesen, dass Nichtraucher einen Herzinfarkt im Schnitt im Alter von 80 Jahren bekommen. Raucher hingegen im Alter von 66 Jahren.

Quellen:

  • Abstract der 77. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
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