Der Geruchssinn ist beim Neugeborenen schon in den ersten Lebenstagen erstaunlich differenziert. Das wird unter anderem daran deutlich, dass bereits vom 6. Lebenstag an der gewohnte Geruch der Mutter von allen anderen Gerüchen unterschieden und bevorzugt wird.
Jedes Lebewesen (zumindest unter den Säugetieren) hat anfangs eine ererbte Vorliebe für Gesichter. Säuglinge sind schon nach zwei Wochen fähig, das Gesicht der Mutter (bzw. Betreuungsperson) von anderen Gesichtern zu unterscheiden. Die Natur scheint damit dafür zu sorgen, dass sich der Säugling das Gesicht seiner Betreuungsperson als festes Schema einprägt, um so sein Nahrungs- und Sicherheitsbedürfnis zu beruhigen.
Ebenfalls von der 2. Woche an erkennt Ihr Säugling Ihre Stimme und wird unruhig und macht Suchbewegungen, wenn er sie hört. Mit 7-8 Monaten kann sich der Säugling an seine Mutter auch in deren Abwesenheit erinnern. Dann ruft der Anblick eines ungewohnten, fremden Gesichts Unsicherheit bzw. Angst und Enttäuschung hervor.