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Xipamid (Xipamid HEXAL®, Xipamid Stada®) ist ein Blutdruck- und Entwässerungsmittel. Wie sein Schwestermedikament Hydrochlorothiazid (HCT) gehört es in die Gruppe der sogenannten Thiaziddiuretika. Anders als Hydrochlorothiazid wirkt es auch bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Wie wirkt Xipamid?

Medikamente wie Xipamid (Xipamid AL®, Xipamid HEXAL®, Xipamid Stada®) fördern die Ausscheidung von Salzen und Wasser aus dem Körper, indem sie in die Funktion der Nieren eingreifen. Dadurch senken sie den Blutdruck und helfen, wenn sich zum Beispiel bei Herz-, Nieren- oder Leberschwäche überschüssiges Wasser in Lunge oder Beinen angesammelt hat.

Angriffspunkt Niere

Thiaziddiuretika entfalten ihre Wirkung, indem sie in den Nieren an einem komplexen Konstrukt aus kleinen Aderknäueln und Urinkanälen andocken. Die Kanäle verlaufen in Schleifen und schmiegen sich immer wieder an die Gefäße an. An den Berührungspunkten zwischen ihren Membranen bilden sie eine Art Filtersystem, an dem Salze wie Natrium, Chlorid und Kalium zwischen Blut und Urin hin und her wechseln.

Wassertablette und Blutdrucksenker

Wassertabletten, zu denen Xipamid gehört, setzen genau an diesem Filtersystem der Nieren an, je nach Arzneistoff aber an unterschiedlichen Andockstellen. Während Hydrochlorothiazid, ebenfalls ein Thiaziddiuretikum, nur bei gesunden Nieren funktioniert, wirkt Xipamid auch bei Menschen mit einer Nierenschwäche.

Xipamid wirkt dabei relativ weit am Ende der kleinen Kanäle und fördert hier die Ausscheidung von Natrium, Chlorid, Kalium und Wasser im Urin. So senkt es den Blutdruck und entzieht dem Körper Flüssigkeit.

Bei Bluthochdruck und Herzschwäche

Mediziner verschreiben das Medikament demnach bei Menschen, die an Bluthochdruck leiden oder bei Personen, bei denen sich im Rahmen einer Herzschwäche zum Beispiel Wasser in Lunge, Beinen oder Bauchraum angesammelt hat. Auch bei Überwässerungen infolge von Nieren- oder Leberkrankheiten entzieht es dem Körper überschüssige Flüssigkeit.

Wie wird Xipamid eingenommen?

Die Anfangsdosis beträgt 10 mg einmal täglich und wird in der Regel morgens nach dem Frühstück eingenommen. Die Menge kann bis 40 mg pro Tag gesteigert werden, maximal sind sogar 80 mg täglich möglich. Bei der Milligrammwahl spielen auch Leber- und Nierenfunktion eine Rolle.

Wichtig: Die Dosiserhöhung sollten Sie nie alleine, sondern nur in Absprache mit Ihrem Arzt vornehmen.

Xipamid im Vergleich zu anderen Thiaziddiuretika

In die Gruppe der Thiazide und  ihrer Analoga (ähnliche Verbindungen) gehören neben Xipamid auch Hydrochlorothiazid (HCT Beta®, Esidrix®), Chlortalidon (Hygroton®) oder Indapamid (Natrilix®).

Kleine, aber feine Unterschiede

Thiaziddiuretika ähneln sich in ihrer chemischen Zusammensetzung,, unterscheiden sich aber in einem Detail, dem sogenannten Benzothiadiazinring. Wer ihn wie Hydrochlorothiazid (HCT Beta, Esidrix®) besitzt, wird den Thiaziden zugeordnet, wem er fehlt (Xipamid), den Thiazidanaloga.

Der Unterschied ist also minimal. Anders als Hydrochlorothiazid wirkt Xipamid wie auch die stärker harntreibenden Schleifendiuretika Furosemid und Torasemid wie gesagt auch bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Hydrochlorothiazid hingegen funktioniert nur bei intakten Nieren.

Xipamid manchmal Alternative zu HCT

2018 zeigten Beobachtungsstudien, dass Hydrochlorothiazid mit weißem Hautkrebs einhergehen kann, wobei hier das persönliche Risiko jedes Einzelnen natürlich auch eine wichtige Rolle spielt. Es hängt unter anderem von Hauttyp, Sonnenbelastung und dermatologischer Vorgeschichte (Hautkrebs in der Vergangenheit) ab.

Experten empfehlen aktuell, jeden, der Hydrochlorothiazid einnimmt, über dieses Risiko aufzuklären. Zudem sollte Ihre Haut untersucht werden. Im klinischen Alltag setzen einige Ärzte Hydrochlorothiazid ab und wechseln auf andere Wassertabletten wie zum Beispiel Xipamid.

Ein Vorteil von Hydrochlorothiazid ist allerdings, dass es viele Kombinationstabletten gibt, in denen HCT zusammen mit anderen Blutdruckwirkstoffen enthalten ist, was die Einnahme viel leichter macht. Xipamid hingegen ist meist als Monopräparat erhältlich und muss einzeln eingenommen werden.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quelle:

  • Rote Liste Service GmbH, Fachinfo-Service®: Xipamid

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Kommentare  
Einnahme v. Xip.
Wieso soll ich (lt. Hausarzt) Xip.10 mg nur 7 Tage 1x morgens einnehmen?
Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

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