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Zu den klassischen Nebenwirkungen von Xipamid zählen unter anderem:

  • Kaliumverluste (Hypokaliämie)
  • Herzrhythmusstörungen im Rahmen der Hypokaliämie
  • Natriumverluste (Hyponatriämie)
  • Magnesiummangel und Kalziumanstieg
  • Mangel an Körperwasser (Dehydratation)
  • Anstieg von Harnsäure mit Gichtanfällen

Diese Effekte treten häufig bis sehr häufig auf, das bedeutet bei 1 von 10 beziehungsweise bei 1-10 von 100 Personen.

Kaliummangel und Rhythmusstörungen

Verluste von Kalium (und Natrium) im Blut treten regelmäßig auf. Eine Durchfallerkrankung oder Erbrechen können den Verlust zusätzlich verstärken.

Ein niedriges Kalium begünstigt zusätzlich Extraschläge oder Herzrhythmusstörungen. Daher kontrolliert der Arzt in der Regel unter einer laufenden Therapie mit Diuretika neben den Nierenwerten auch diese beiden Salze. Unterschreitet Ihr Blutwert bestimmte Grenzwerte an Kalium, so verschreibt er Ihnen Brausetabletten oder -kapseln, meist für einen begrenzten Zeitraum. Die Brausetabletten enthalten mehr Kalium und sind stärker als die Kapseln.

Natriumverluste durch Xipamid

Xipamid führt direkt über die Eingriffe an der Nierenschleife dazu, dass der Gehalt von Natrium im Urin steigt und im Blut sinkt. Sinken die Werte des Salzes im Körper zu stark ab, kann auch dies Folgen haben und Beschwerden verursachen.

Eine Hyponatriämie (niedriges Natrium) kann mit Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Müdigkeit einhergehen. Dabei kommt es immer darauf an, wie stark die Verluste ausgeprägt sind und wie schnell sie sich entwickelt haben. Eine geringe Hyponatriämie bemerkten Betroffene in der Regel gar nicht. In sehr schweren Fällen, die zum Glück selten sind, können Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit oder gar Krampfanfälle auftreten. Bei starkem Natriumangel muss das Medikament abgesetzt werden.

Dehydratation und niedriger Blutdruck

Wird zu viel Wasser ausgeschwemmt und sinkt der Blutdruck unter Xipamid zu stark, kann Betroffenen schwindelig werden. Besonders beim Aufstehen kann der Blutdruck absinken, wenn insgesamt durch die Wassertabletten zu wenig Flüssigkeit im Körper und den Gefäßen ist. Ärzte sprechen von orthostatischer Dysregulation.

Betroffene verspüren Schwindel, wenn sie sich erheben, unter Umständen werden sie sogar kurz ohnmächtig und fallen hin. Besonders bei älteren Menschen ist es manchmal gar nicht so einfach, ein stabiles Gleichgewicht im Wasserhaushalt herzustellen, ohne dass der Blutdruck darunter leidet.

Weitere unerwünschte Wirkungen von Xipamid

Neben den oben genannten klassischen Nebenwirkungen können eine Vielzahl weiterer unerwünschter Effekte auftreten, die teils auch durch die beschriebenen Verluste von Kalium und Natrium hervorgerufen werden. Hierzu zählen unter anderem:

  • Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und Krämpfe
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Müdigkeit und Angstzustände
  • Lähmungserscheinungen
  • Herzklopfen
  • Muskelkrämpfe und Muskelschwäche
  • allgemeine Schwäche
  • Anstieg der Nierenwerte (Kreatinin)
  • Anstiege des Cholesterins (LDL)
  • verminderte Glukosetoleranz mit erhöhten Blutzuckerwerten
  • Überempfindlichkeitsreaktionen

Überempfindlichkeitsreaktionen können unter anderem auftreten, wenn jemand eine bekannte Allergie gegen sogenannte Sulfonamide hat. Sie sind Bestandteil von Wassermedikamenten wie Xipamid, aber auch in einigen Antibiotika (z.B. Sulfasalazin) oder Diabetestabletten (Sulfonylharnstoffe) enthalten.

Lassen Sie sich nicht irritieren

Jeder Beipackzettel listet eine Reihe an Neben- und Wechselwirkungen auf. Das kann ganz schön verunsichern. Viele Menschen vertragen die meisten Medikamente aber ohne Probleme.

Falls Sie Xipamid neu einnehmen und das Gefühl haben, dass Beschwerden mit dem neuen Mittel in Zusammenhang stehen könnten, so besprechen Sie dies in Ruhe mit Ihrem Arzt. Bei schweren allergischen Reaktionen, starken Kreislaufproblemen und Herzrhythmusstörungen müssen Sie natürlich zügig den Arzt aufsuchen.

Quelle:

  • Rote Liste Service GmbH, Fachinfo-Service®: Xipamid

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
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