Ozempic® (Wirkstoff Semaglutid) senkt bei Diabetikern den Blutzucker und das Gewicht zuverlässig. Eine vorbestehende diabetische Retinopathie kann sich unter dem Medikament allerdings verschlechtern.
Mangelversorgung der Netzhaut
Die Netzhaut ist bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 besonders gefährdet. Sie wird von sehr feinen Blutgefäßen versorgt, denen ein hoher Blutzucker und schlecht eingestellter Stoffwechsel mit der Zeit erheblich zusetzen kann.
Wenn die kleinen Adern geschädigt sind, spricht man von einer sogenannten Mikroangiopathie. Schreitet sie weiter voran, wird die empfindliche Netzhaut irgendwann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es bilden sich neue Gefäße (proliferative Retinopathie), die die Sache allerdings auch nicht besser machen, sondern im Gegenteil das Auge weiter schädigen und bis zur Erblindung führen können.
Glaskörperblutung bis hin zur Erblindung
Wer bereits Netzhautschäden hat, könnte von der Behandlung mit Ozempic® nicht nur profitieren. Tatsächlich kam es in den bisherigen Untersuchungen vermehrt zu Komplikationen. Das können etwa Glaskörperblutungen sein, die einer Behandlung bedürfen. In schweren Fällen kam es sogar zur Erblindung.
Untersucht wurden Betroffene, die bereits lange unter Diabetes litten, zusätzlich Insulin spritzten und deren Blutzucker dennoch schlecht eingestellt war. In Zahlen ausgedrückt kam es bei dieser Gruppe, die mit Semaglutid behandelt wurde, in 3% zu Komplikationen im Vergleich zu 1,8% in der Placebogruppe ("Behandlung" mit einem Scheinmedikament).
Wieso es unter Ozempic® vermehrt zu Komplikationen am Auge kommt, weiß man noch nicht genau. Möglicherweise wirkt sich die anfangs rasche Senkung des Blutzuckers negativ auf das Sehorgan aus. Das muss aber noch genauer erforscht werden.
Abwägen und individuell entscheiden
Dennoch ist Semaglutid seit 2018 zugelassen. Vielleicht fragen Sie sich, wie das sein kann. Jedes Medikament birgt bestimmte Risiken und kann Nebenwirkungen verursachen. Bei der Bewertung geht es letztlich um die Frage, ob die positiven Wirkungen überwiegen oder nicht. Wenn man in Untersuchungen bei manchen Betroffenen negative Auswirkungen bemerkt, ist es wichtig zu unterscheiden, wer besonders anfällig dafür ist. Bei dieser Risikogruppe ist dann entsprechende Vorsicht geboten.
Im Einzelfall muss die Behandlung immer abgewogen und individuell zugeschnitten werden. Letztlich ist es wichtig, den Diabetes in den Griff zu bekommen und den Blutzucker langfristig zu stabilisieren. Ob Semaglutid dabei das Richtige für Sie ist, entscheidet Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen.
ich nehme seit 6 Monaten Ozempic. Der Anfang war die Hölle – Übelkeit, ganz schlimm Sodbrennen usw. Mittlerweile hat sich alles eingependelt, außer hin und wieder Durchfall. Habe 19 kg abgenommen, mein Hba1c ist super geworden. Eine Sache macht mir ein bisschen Sorgen: Meine Sehschärfe hat sich verschlechtert. Bin etwas beunruhigt, aber ansonsten fühle ich mich sehr gut.
Fett am Bauch schüttet Östrogen aus – eventuell durch Fehlen der Alpträume?
mit Ozempic muss man etwas geduldig sein und es ist gut, dass man am Anfang eine niedrige Dosis bekommt. Damit sich der Magen an das Medikament gewöhnen kann, weil einem am Anfang schon etwas schlecht werden kann. Das mit der Gewichtsabnahme stellt sich auch ein. Wie gesagt, etwas Geduld gehört dazu.
es ist nicht alles sooo negativ!
Mein schwierig einzustellender Diabetes Typ2 hat sich von Anfang des Jahres HbA1c von 8,7 auf 5,8 verbessert. Damit bin ich in einem für Typ 2 sehr guten Bereich. Mein Gewicht hat sich von 120 kg auf 97 kg bei 184 cm verringert. Das alles innerhalb von einem 3/4 Jahr! Zusätzlich konnte ich das Insulin komplett absetzen, und Metformin wird auch nach und nach verringert - von 2x 1000 mg auf derzeit 2x 750 mg. Und, wenn sich die Zuckerwerte weiter so gut entwickeln, wird Metformin noch weiter verringert. Dafür nehme ich die Nebenwirkungen, wie Magen-Darm-Probleme (Durchfall/Verstopfung) an den Tagen 2 und 3 nach der wöchentlichen Spritze, gern in Kauf.
Zusätzlich zum Zucker habe ich noch KHK nebst 3 Bypässen, 1 Stent und bin Schrittmacherträger.
Zum Beitrag von Herrn Haase: Zum einen muss man mit dem Medikament etwas Geduld haben. Nach 4 Wochen kann die Dosis auf die max 1 mg erhöht werden, womit sich die Wirksamkeit einstellen sollte. Helfen tut natürlich auch, wenn man ein wenig auf seine Ernährung achtet. Und wenn es nicht wirken sollte, dann muss man halt eine andere Medikation anstreben. Das sollte aber vom Diabetologen und Kardiologen erfolgen. Viele Grüße
Kann nur dringendst abraten !
Ich werde jetzt bei meiner Besprechung mit dem Diabetikerarzt darauf bestehen, dass ich das Medikament absetzen werde und wieder auf mein Insulin zurück greifen werde.
Übrigens, auch mein Blutzucker hat sich drastisch verschlechtert, habe immer hohe Zuckerwerte, war mit dem Insulin wesentlich besser eingestellt.
Frage: Alle haben positive Erfahrungen mit diesem Medikament, aber bei mir stellt sich keine Verbesserung ein. Ich nehme Ozempic 0,5 schon die 4. Woche, wiege 107 kg, keine Gewichtsabnahme, Langzeitzucker liegt bei 9,2, keine Veränderung. Was läuft da schief, was könnte ich anders machen?
Ich habe zirka 10 Jahre Diabetes 2, vor 9 Jahren einen Bypass am Herzen. Arbeite voll.