Raloxifen gehört zur Gruppe der sogenannten selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (kurz SERM* genannt). Raloxifen war der erste Vertreter dieser Gruppe. Der Wirkstoff aktiviert Östrogen-Rezeptoren im Knochen und führt dadurch zu einer Zunahme der Knochenfestigkeit und Knochendichte.
Dahinter steckt folgende Idee: Bei Frauen in den Wechseljahren besteht ein erhöhtes Osteoporose-Risiko. Und zwar vor allem durch den Mangel an Östrogen. Das weibliche Geschlechtshormon hat nämlich bei Frauen unter anderem knochenstärkende Eigenschaften. Medikamente wie Raloxifen kompensieren diesen Mangel, in dem sie am Knochen über eine Aktivierung der Östrogen-Rezeptoren die Wirkungen des Hormons nachahmen. Allerdings auch nur am Knochen, andere Wechseljahressymptome infolge des Östrogenmangels werden nicht gelindert, teilweise sogar eher verstärkt (Hitzewallungen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen von Raloxifen).
Sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung geeignet
Raloxifen ist bei Frauen nach den Wechseljahren sowohl zur Behandlung einer Osteoporose als auch zur Vorbeugung der Knochenbrüchigkeit zugelassen. Letzteres muss aber natürlich gewissenhaft abgewogen werden und ist nur bei erhöhtem Risiko für eine Osteoporose sinnvoll. Besteht bereits eine Osteoporose, kann Raloxifen nachweislich nicht nur die Knochendichte erhöhen, sondern auch die Gefahr von Wirbelbrüchen, einer typischen Osteoporose-Folge, senken.
Raloxifen ist im Handel unter folgenden Präparate-Namen erhältlich:
- Evista®
- Optruma®
* falls Sie das "Ö" in SERM vermissen: Östrogen heißt im Englischen Estrogen.
Quellen:
- Gebrauchsinformation: Raloxifen-HCl HEXAL® 60 mg Filmtabletten (2020). Herausgeber: Hexal AG. www.gelbe-liste.de.