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Magen-Darm-Beschwerden und mehr Infekte

Am häufigsten kann Methotrexat Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Haarverlust und Hautausschlag verursachen. Viel seltener kann man Auswirkungen auf die Blutbildung, die Lungen- und die Leberfunktion beobachten, weshalb bei Einnahme dieses Medikaments in regelmäßigen Abständen auf jeden Fall Blutkontrollen durchgeführt werden sollten.

Da Methotrexat das Immunsystem beeinflusst, wird man auch anfälliger für Infektionen. Vorsicht sollte daher beim Kontakt zu Personen geboten sein, die an einer schweren Infektion leiden, wie z.B. bei Windpocken oder einer Gürtelrose.

Falls Sie eines der oben genannten Symptome oder eines der folgenden bei sich beobachten, sollte der behandelnde Arzt umgehend benachrichtigt werden: Halsschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, ungewöhnliche Blutergüsse oder Blutungen, starke Müdigkeit, Sehstörungen, Schwindel, Krämpfe, Kurzatmigkeit, gelbliche Verfärbung der Haut oder der Augen. Auch andere Symptome, die Sie bei sich entdecken, sollten Sie auf jeden Fall Ihrem Arzt melden.

Tipps zur besseren Verträglichkeit

In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass Methotrexat bei gleichzeitiger Gabe von Folsäure wesentlich besser vertragen wird. Wann und wie viel Sie einnehmen, sollten Sie am besten mit Ihrem Arzt besprechen.

Da die Leber bei Einnahme von Methotrexat beansprucht wird, wird Ihnen Ihr Arzt auch vermutlich empfehlen, bei Alkohol besonders vorsichtig zu sein und die Einnahme auf ein Minimum zu reduzieren, um Leberschäden zu vermeiden.

Regelmäßige Blutkontrollen sind ebenfalls sehr wichtig, um beispielsweise bei Änderungen der weißen Blutkörperchen oder der Blutplättchen rechtzeitig eingreifen zu können.

Wenn Sie Methotrexat als Tabletten einnehmen und dabei mit starken Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen haben, kann es auch helfen, wenn Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob man die Tabletten nicht auf den Tag verteilen kann, statt sie in einer einzigen Dosis einzunehmen. Außerdem kann es helfen, Methotrexat anstatt als Tablette auch als Spritze verabreicht zu bekommen. Dies mag zwar für viele keine angenehme Alternative sein, kann den Magen und Darm aber erheblich entlasten.

Zuletzt gilt es, wie bei allen Medikamenten, jegliche Vorerkrankungen und Medikamente, die Sie noch zusätzlich einnehmen, mit Ihrem Arzt genau zu besprechen, um das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen zu minimieren.

Kann MTX meine Leber und Nieren schädigen?

Ja, das ist möglich. Obwohl MTX bei der Therapie von Autoimmunerkrankungen deutlich niedriger dosiert wird als bei der Krebstherapie, kann der Wirkstoff dennoch eine organschädigende Wirkung haben. Das Risiko dafür hängt von verschiedenen Faktoren ab. Daher bedarf Methotrexat (MTX) regelmäßiger Kontrollen.

Nebenwirkungen – die Menge macht´s

Methotrexat gehört zur Gruppe der Zytostatika, eine Substanzklasse, die vor allem in der Behandlung von Krebs eingesetzt wird. Zytostatika hemmen die Zellteilung und das Zellwachstum, sie bringen also Tumorzellen zum Stehen.

Die Nebenwirkungen der Zytostatika beruhen vor allem darauf, dass sie sämtliche Körperzellen hemmen, die sich schnell teilen. Diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind bei der deutlich höher dosierten Tumortherapie folglich stärker ausgeprägt als unter der niedrigdosierten Gabe bei den Autoimmunerkrankungen.

Wann man MTX lieber nicht nimmt

Methotrexat ist ein Medikament mit potentiell hepatotoxischer und nephrotoxischer Wirkung. Das bedeutet, dass es Leber und Nieren schädigen kann. Das Risiko hängt dabei jedoch nicht nur von der Dosis ab, sondern auch von bestimmten persönlichen Risikofaktoren.

So haben beispielsweise Menschen mit einem (insulinpflichtigen) Diabetes mellitus oder Übergewicht unter MTX ein erhöhtes Risiko für eine dauerhafte Leberschädigung. In solchen Fällen muss man die Therapieoption mit Methotrexat genau abwägen.

Auch die gleichzeitige Einnahme leberschädigender Medikamente oder der Genuss von Alkohol kann sich hierbei deutlich negativ auswirken. Bei bereits bestehenden Lebererkrankungen oder Hepatitis in der Vorgeschichte sollte ggf. eine andere Therapie in Erwägung gezogen werden.

Es wird außerdem dringend davon abgeraten, gleichzeitig zum MTX sogenannte nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) einzunehmen. Dazu gehören u.a. Aspirin, Diclofenac oder Ibuprofen. Insbesondere bei einer bestehenden Nierenfunktionsstörung kann die gleichzeitige Einnahme lebensgefährlich werden, da auch Methotrexat über die Nieren ausgeschieden wird.

Seien Sie dennoch beruhigt

Weitere mögliche Kontraindikationen (Gegenanzeigen), die bei einer Therapie mit Methotrexat berücksichtigt werden müssen, wird Ihr behandelnder Arzt im Einzelnen mit Ihnen besprechen. Sofern Sie aber eine unauffällige Krankengeschichte haben, keine besonderen Medikamente dauerhaft einnehmen und aktuell unter keiner chronischen Erkrankung leiden, können Sie davon ausgehen, dass Sie MTX in der Regel gut vertragen werden. Der bei vielen Erkrankungen seit Jahrzehnten eingesetzte Wirkstoff hat sich bewährt und kann, bei regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte und der Organfunktionen, sogar über Jahre gegeben werden.

Worauf Sie noch achten sollten:

  • unter MTX keine Impfung mit Lebendimpfstoffen
  • Melden Sie sich sofort bei Ihrem Arzt, falls Sie folgende Symptome unter der Therapie entwickeln: akutes Fieber, Husten, Kurzatmigkeit bzw. Atemnot, akute Blauverfärbung der Haut und Schleimhäute.
  • konsequente Verhütungsmaßnahmen bei Frauen und Männern während und bis zu sechs Monate nach Therapieende

Quellen:

  • Rote Liste Service GmbH, PatientenInfo-Service Methotrexat.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Jörg Zorn
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