Lisinopril senkt den Blutdruck und entlastet das Herz. Entsprechend wird das Medikament vor allem bei Bluthochdruck oder bei Herzschwäche (oder beidem) verschrieben. Das war die vereinfachte Erklärung. Um das zu verstehen, muss man etwas tiefer einsteigen.
Wirkung
Lisinopril gehört zur Gruppe der ACE-Hemmer. Alle Wirkstoffe dieser Gruppe greifen in einen komplexen Stoffwechselprozess ein, der als Renin-Angiotensin-Aldosteron-System bezeichnet wird – und zwar, in dem sie ein bestimmtes Enzym blockieren.
Blutdrucksenkung durch Gefäßentspannung
Im Endeffekt reduziert Lisinopril – wie andere ACE-Hemmer auch – die Bildung des gefäßverengenden Botenstoffs Angiotensin II. Gleichzeitig steigert es die Bildung des gefäßerweiternden Botenstoffs Bradykinin. Das Ergebnis: Die Gefäßspannung nimmt ab, der Blutdruck sinkt, das Herz wird entlastet.
Zudem führt der erniedrigte Angiotensin-II-Spiegel zu einer verminderten Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde, was sich unter anderem auf den Wasserhaushalt auswirkt und die Situation bei bestehendem Bluthochdruck oder einer Herzschwäche ebenfalls günstig beeinflussen kann. Damit ist auch das Haupteinsatzgebiet von Lisinopril beschrieben.
Auch nach Herzinfarkt eine Option
Aufgrund günstiger Effekte im Zellstoffwechsel am Herzen dient Lisinopril in den Wochen nach einem Herzinfarkt auch zur Vorbeugung gegen einen erneuten Infarkt. Wegen seiner nierenschützenden Eigenschaften wird Lisinopril zudem für die Behandlung bei Diabetes und/oder Bluthochdruck und beginnender Nierenerkankung herangezogen.
Oft kombiniert mit anderen Blutdrucksenkern
Lisinopril wird sowohl als alleiniges Medikament eingesetzt (Monotherapie) als auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln, weil dann häufig synergistische Effekte beobachtet werden. Das bedeutet, dass sich die Substanzen in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken. Beobachtet wird das beispielsweise in der Behandlung des Bluthochdrucks durch Zwei- oder Dreifachkombinationen von Lisinopril (oder anderen ACE-Hemmern) mit Diuretika oder Kalziumantagonisten. Durch Kombination mit Diuretika können auch die Symptome einer Herzschwäche häufig stärker gebessert werden als in Monotherapie.
Lisinopril ist als ACE-Hemmer der zweiten Generation schon länger am Markt und heute auch in Form zahlreicher Generika und in diversen Kombinationspräparaten verfügbar, z.B.
- Acerbon®
- Acercomp®
- Coric®
- Lisibeta®
- LisiHEXAL®
- Lisinopril TEVA®
- Lisi TAD HCT®
Weitere Präparate
Wie wirken Lisi-Puren, Lisi-Lich, Lisi-Henning, LisiHEXAL oder Lisigamma?
Alle genannten Medikamente enthalten den Wirkstoff Lisinopril. Es handelt sich also nur um Präparate verschiedener Hersteller, die alle komplett gleich zu bewerten sind.
Lisinopril ist ein ACE-Hemmer, der den Blutdruck senkt und das Herz entlastet. Der Effekt beruht auf einer Hemmung eines speziellen Enzyms. Das klingt einfach, der Wirkmechanismus von ACE-Hemmern und damit auch von Lisinopril ist aber durchaus kompliziert. Das Medikament greift mit seiner Enzymblockade in einen sehr komplexen Stoffwechselprozess ein, den selbst die meisten Ärzte nicht spontan erklären können.
Ob Sie Lisi-Puren®, Lisi-Lich®, Lisi-Henning®, LisiHEXAL®, Lisigamma®, Lisodura® oder das "Original" Acerbon® verschrieben bekommen, ist aber letztlich medizinisch einerlei. Ansonsten nur eine Preisfrage und für den Arzt oft auch davon abhängig, welche Krankenkasse mit welchen Anbietern welche Verträge abgeschlossen hat.
Quellen:
- Maucher I V, Alnouri N. Lisinopril. www.gelbe-liste.de.