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Fentanyl ist ein Arzneimittel, das zur Behandlung starker Schmerzen verwendet wird. In Kombination mit anderen Präparaten kommt es auch in der Allgemeinanästhesie zum Einsatz. Das hochpotente Analgetikum, welches unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, wird den stark wirksamen Opioiden der WHO-Stufe 3 zugeordnet und hat im Mittel eine etwa 100-fach höhere Wirkstärke als Morphin.

Wirkung

Wie genau wirkt Fentanyl gegen Schmerzen?

Das Opioid Fentanyl hat nicht nur einen analgetischen (schmerzlindernden), sondern auch einen sedierenden (dämpfenden, beruhigenden) und die Psyche beeinflussenden (psychotropen) Effekt. Die Wirkungen beruhen auf der bevorzugten Bindung an sogenannte μ-Opioid-Rezeptoren.

Hierbei handelt es sich um Andockstellen, die vor allem auf Zelloberflächen des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark), zum Teil aber auch peripher im restlichen Körper (z. B. Darm) zu finden sind.

Schmerz, Euphorie, Sucht

Fentanyl greift in die Schmerzbahnen ein, verhindert die Schmerzweiterleitung und verändert bzw. senkt das Schmerzempfinden. Über Opioid-Rezeptoren im Gehirn wirkt Fentanyl außerdem sedativ, in hohen Dosen sogar komatös bis hin zum Tod durch Atemstillstand.

Das Arzneimittel Fentanyl ist ein kleiner, lipophiler (fettlöslicher) Wirkstoff, der problemlos die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Diese Barriere schützt unser Gehirn vor Krankheitserregern und anderen schädlichen Einflüssen und kann auch von vielen Arzneimitteln nicht durchdrungen werden. Durch seine Größe und Struktur kann Fentanyl das Gehirn problemlos erreichen. So wirkt es dosisabhängig zusätzlich euphorisierend und kann ein entsprechendes Suchtpotenzial mit sich bringen.

Bei wem wird Fentanyl eingesetzt?

Neben der Allgemeinanästhesie und Notfallmedizin hat das Medikament Fentanyl sein Haupteinsatzgebiet in der Behandlung von starken bis sehr starken Schmerzen. Je nach Darreichungsform kann das Medikament sowohl bei chronischen Schmerzzuständen als auch bei sogenannten Durchbruchschmerzen verwendet werden.

Letztere kommen vor allem im Rahmen von Krebserkrankungen vor. Charakteristisch sind hierbei sehr starke, akute Schmerzen, die vor dem Hintergrund einer bereits bestehenden, kontinuierlichen Schmerztherapie "on top" auftreten.

Applikationsform berücksichtigen

Je nachdem, in welcher Darreichungsform Sie Fentanyl erhalten, können selbstverständlich nicht nur potenzielle Nebenwirkungen, sondern auch die Kontraindikationen (Gegenanzeigen) entsprechend variieren.

So müssen bei einer Verabreichung des Medikaments über die Vene beispielsweise ganz andere Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden als bei einer kontinuierlich abgegebenen Wirkstoffmenge über ein transdermales Pflaster.

Da für Sie vorwiegend die transdermalen therapeutischen Systeme (TTS) und die oralen bzw. nasalen Applikationsformen relevant sind, werden wir uns auch auf diese beschränken.

Anwendung

Wie wird Fentanyl verwendet?

Das stark wirksame Opioid Fentanyl ist vielseitig einsetzbar. Je nach Anwendungsgebiet ist der Wirkstoff u. a. in folgenden Darreichungsformen verfügbar:

  • als venöse Injektionslösung – in der Notfallmedizin, als Narkosemittel in der Anästhesie
  • als transdermales Pflaster – bei chronischen Schmerzen, z. B. Durogesic® SMAT
  • als Sublingualtablette – bei akuten Schmerzspitzen (sogenannte Durchbruchschmerzen im Rahmen von Krebserkrankungen), z. B. Abstral®
  • als Buccaltablette – bei akuten Schmerzspitzen (s. o.), z. B. Effentora®
  • als Nasenspray – bei akuten Schmerzspitzen (s. o.), z. B. Instanyl®

Pflaster zur Langzeitbehandlung

Wenn Sie aufgrund starker bis sehr starker Schmerzen auf eine dauerhafte Behandlung mit Opioiden angewiesen sind, kann die Verwendung eines sogenannten transdermalen Pflasters für Sie eine durchaus sinnvolle Alternative zu Tabletten oder Infusionen darstellen.

Grundsätzlich stehen Ihnen bei dieser systemischen Darreichungsvariante sowohl Matrix- als auch Membranpflaster zur Auswahl. Während Membranpflaster (sogenannte Depot- bzw. Reservoir-Pflaster) zur ersten Generation der Pflastersysteme gehören, optisch etwas auffälliger sind und nicht zerschnitten werden dürfen, bieten die neuen dünneren Matrixpflaster in der Regel einen etwas höheren Tragekomfort und zum Teil auch die Möglichkeit zur Teilung.

Kontrollierte Wirkstoffabgabe

Welches System für Sie in Frage kommt, ist letztendlich auch immer eine Frage des Geschmacks und der Erfahrungswerte. Beide haben sicherlich ihre Vor- und Nachteile.

Den Wirkmechanismus müssen Sie sich bei beiden in etwa so vorstellen: Nach dem Aufkleben wird Fentanyl über circa 72 Stunden kontrolliert freigesetzt und von der Haut aufgenommen. Der Wirkstoff gelangt dann nach und nach in das Blutgefäßsystem, ohne (anders als Tabletten) dabei vorzeitig im Magen-Darm-Trakt oder der Leber abgebaut zu werden.

Fentanyl-Pflaster haben einen verzögerten Wirkungseintritt und sind deshalb nicht zur Behandlung akuter Schmerzen geeignet. Nach Aufkleben des Pflasters können Sie nach etwa 12 bis 24 Stunden mit einer ausreichend schmerzlindernden Wirkung rechnen.

Schmerzpflaster

Welche praktischen Anwendungstipps für Fentanyl-Pflaster kann ich beachten?

Grundsätzlich sollten Fentanyl-Pflastersysteme wie folgt angewendet werden:

  • Kleben Sie das Pflaster möglichst auf trockene, unbeschädigte, unbehaarte und nicht tätowierte Haut.
  • Wählen Sie am besten Körperareale an Rücken, Bauch, Oberschenkel oder Oberarm aus und vermeiden Sie es, immer wieder exakt die gleiche Stelle zu bekleben.
  • Vor dem Kleben sollten Sie sich weder eincremen (Pflaster haften dann nicht richtig) noch rasieren (Mikroverletzungen können die Aufnahme des Wirkstoffes beeinflussen).
  • Es stehen Ihnen derzeit Pflaster in folgenden Dosierungen zur Verfügung: 12 μg/h, 25 μg/h, 37,5 μg/h, 50 μg/h, 62,5 μg/h, 75 μg/h, 87,5 μg/h, 100 μg/h und 150 μg/h (entspricht jeweils der Menge Fentanyl, die pro Stunde an die Haut abgegeben wird). Über die geeignete Initialdosis entscheidet Ihr Arzt.
  • Wechseln Sie das bzw. die Pflaster alle drei Tage (alle 72 Stunden) immer zur gleichen Tageszeit. Bevor Sie ein neues Pflaster applizieren, entfernen Sie bitte zuerst das alte.
  • Falten Sie benutzte Pflaster in der Mitte fest zusammen (Klebeflächen sollten aneinanderkleben), stecken Sie diese zurück in den Originalbeutel und entsorgen Sie ihn dann sicher.
  • Waschen Sie sich Ihre Hände nach jedem Umgang mit einem Fentanyl-Pflaster ausschließlich mit klarem Wasser.
  • Wenn Sie ein Pflaster tragen, sollten Sie es keinen direkten Wärmequellen (z. B. Wärmflasche, Heizkissen oder -strahler) aussetzen. Es kann darunter zu einer erhöhten Abgabe von Fentanyl kommen.
  • Heiße Bäder/Whirlpool-Bäder, Sonnenbäder oder Saunagänge werden ebenso wenig empfohlen. Duschen, moderates Baden, Schwimmen oder Sport sind dagegen grundsätzlich erlaubt.

Bevor Sie erstmalig ein Fentanyl-Pflaster anwenden, lesen Sie sich bitte vorher sorgfältig die Anleitung des entsprechenden Herstellers durch. Dort finden Sie auch weitere Tipps und Tricks rund um die Anwendung und Entsorgung des Fentanyl-Pflastersystems.

Wie verwende ich das Schmerzpflaster Durogesic?

Durogesic® SMAT ist ein sehr starkes Schmerzmittel mit dem Arzneistoff Fentanyl aus der Familie der Opioide. Es handelt sich um ein Pflaster, welches seinen Wirkstoff durch die Haut abgibt. Damit es optimal wirken kann, muss es allerdings richtig angewendet werden.

Hier ein paar Hinweise zur richtigen Handhabung: Bitte suchen Sie sich eine möglichst unbehaarte Stelle am Oberkörper oder Oberarm aus (bei Bedarf Haare bitte mit Schwere kürzen, nicht rasieren – die Haut muss völlig unverletzt sein). Stelle mit Wasser säubern, aber keine Seifen, Lotionen oder gar Alkohol verwenden.

Duschen erlaubt

Vor allem darf das Pflaster auf keinen Fall zerschnitten oder beschädigt werden. Wenn es dann allerdings klebt, können Sie aufgrund seiner wasserabweisenden Oberfläche sogar damit duschen.

Was ist der Vorteil von Fentanyl in Tablettenform oder als Nasenspray?

Die Idee hinter der oralen bzw. nasalen Darreichungsform von Fentanyl ist die (im Gegensatz zu den Pflastern) sehr schnelle Verfügbarkeit des Wirkstoffes zur Behandlung akuter Durchbruchsschmerzen im Rahmen dauerhaft bestehender Tumorschmerzen.

Durchbruchschmerzen manifestieren sich als plötzlich auftretende Schmerzattacken, die trotz bestehender Opioid-Basistherapie vorübergehend zusätzlich in Erscheinung treten können.

Schnelle, aber kurze Wirkung

Der Eintritt der analgetischen Wirkung von Fentanyl in der akuten (Tumor-)Schmerztherapie ist abhängig von der jeweiligen Applikationsform. Je nachdem, ob Sie zur Behandlung von Durchbruchschmerzen das Nasenspray, Sublingual- oder Buccaltabletten verwenden, kann der schmerzstillende Effekt innerhalb von 10 Minuten oder erst nach 15-30 Minuten eintreten.

Auch die Wirkdauer variiert je nach Darreichungsform und kann bis zu sechs Stunden anhalten. Laut aktuellen Studien scheint das Fentanyl-Nasenspray derzeit anderen transmukosalen (über die Schleimhaut wirkenden) Applikationsformen insgesamt überlegen zu sein.

Übrigens, egal für welche Darreichungsform Sie sich letztendlich zusammen mit Ihrem Arzt entscheiden: Jede der aktuell verfügbaren Varianten erfordert eine individuell wirksame Dosiseinstellung, während der Sie engmaschig überwacht werden müssen. Nur so kann eine ausreichende Schmerzlinderung bei tolerablen Nebenwirkungen erreicht werden.

Wichtige Hinweise

Es gibt aber durchaus noch andere wichtige Aspekte, die Sie im Zusammenhang mit Fentanyl wissen sollten. Nachfolgend haben wir deshalb einige Hinweise und interessante Informationen rund um den Wirkstoff Fentanyl für Sie zusammengestellt:

  • Fentanyl kann (insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Dosiserhöhung oder in Kombination mit anderen Medikamenten) Ihr Reaktionsvermögen und somit u. a. Ihre Verkehrstüchtigkeit und Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen erheblich beeinträchtigen.
  • In Deutschland unterliegt Fentanyl dem Betäubungsmittelgesetz und ist daher nur mit einem speziellen BTM-Rezept erhältlich.
  • Bei wiederholter Gabe von Opioiden kann sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnen (Toleranzentwicklung). Das kann nicht nur höhere Dosierungen erforderlich machen, sondern auch zu einem erhöhten Abhängigkeitsrisiko führen.
  • Eine nicht fachgerechte Gabe von Fentanyl kann zu schwersten Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen führen. Achten Sie bitte penibelst auf die Ihnen verordnete Dosierung und sorgen Sie dafür, dass andere Personen (insbesondere Kinder) keinen Haut- oder Schleimhautkontakt zu dem Wirkstoff erhalten.
  • Fentanyl wird bei Kontrollen als Dopingmittel eingestuft.
  • Der Wirkstoff wird in der Drogenszene zunehmend zum Strecken von Heroin verwendet, verbunden mit immer häufigeren Todesfällen.

Wann nicht?

Gegenanzeigen: Was könnte gegen Fentanyl sprechen?

Natürlich ist nicht jede von chronischen Schmerzen geplagte Person auch für eine Behandlung mit dem stark wirksamen Opioid Fentanyl geeignet. Um das Risiko möglicher schwerer Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, sollte man deshalb vor Therapiebeginn genau prüfen, ob bestimmte Grunderkrankungen, Unverträglichkeiten oder eine bestehende Dauermedikation gegen Fentanyl sprechen könnten.

Umstände, bei denen eine Behandlung mit Fentanyl allgemein kontraindiziert ist:

  • eine Überempfindlichkeit gegenüber Fentanyl bzw. anderen Opioiden oder weiteren Bestandteilen des Arzneistoffes
  • Atemdepression (abgeflachte bzw. herabgesetzte Atmung)
  • schwere Beeinträchtigung der Hirnfunktion bzw. des zentralen Nervensystems
  • Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Hier ist Vorsicht geboten

Des Weiteren sollte Fentanyl nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter besonderer Vorsicht verwendet werden:

  • wenn eine obstruktive Lungenerkrankung (COPD) mit dauerhafter Verengung der Luftwege oder andere Störungen der Atemfunktion vorliegen
  • bei Erkrankungen oder Verletzungen, die mit Bewusstseinsstörungen oder einem erhöhten Hirndruck einhergehen
  • wenn eine ausgeprägte Funktionsstörung der Leber und/oder Nieren vorliegt
  • bei Rhythmusstörung mit einem verlangsamten Herzschlag (Bradyarrhythmien)
  • bei einem niedrigen Blutdruck und/oder einem Mangel an Blutmenge (Hypovolämie)
  • bei älteren oder geschwächten Personen
  • wenn eine Myasthenia gravis (eine Muskelerkrankung) vorliegt, da es unter Fentanyl zu nicht-epileptischen Krämpfen kommen kann

Wechselwirkungen

Kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen?

Ja, allerdingds darf man zum Thema "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln" nicht vergessen, dass die Schwere der möglichen Interaktionen sowohl von der interagierenden Wirkstoffart und -menge als auch von der jeweiligen Darreichungsform von Fentanyl abhängt.

Während einige Medikamente nur leicht die Wirkung von Fentanyl verringern oder verstärken, können andere wiederum zu einer massiven Verstärkung seiner Nebenwirkungen führen. Neben schweren Kreislauf- und Atemstörungen zählt z. B. auch das lebensbedrohliche Serotonin-Syndrom (u. a. mit Schüttelfrost, Fieber, Bewusstseins- und Bewegungsstörungen einhergehend) zu den möglichen Folgen dieser kritischen Wechselwirkungen.

Mit welchen Medikamenten verträgt sich Fentanyl nicht?

Generell sollte man vermeiden, Fentanyl mit folgenden Wirkstoffen zu kombinieren:

  • andere Opioide
  • Antiepileptika (z. B.Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin)
  • Beruhigungsmittel (Barbiturate und Benzodiazepine)
  • bestimmte Antidepressiva (MAO-Hemmer, SSRI und SNRI)
  • CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Diltiazem)
  • Alkohol
  • etc.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt

Die Auflistung soll Ihnen selbstverständlich nur einen kleinen Überblick verschaffen und entbehrt jeglicher Vollständigkeit. Wichtig ist, dass Sie immer folgendes im Hinterkopf behalten: Unter einer Behandlung mit Fentanyl kann es theoretisch immer auch zu Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen kommen.

Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt deshalb über jede bestehende oder geplante Arzneimitteleinnahme, auch wenn es sich um frei verkäufliche (scheinbar harmlose) Präparate handelt. So minimieren Sie das Risiko gefährlicher Unverträglichkeiten.

Entzug und Überdosis

Was sind Entzugserscheinungen und Zeichen einer Überdosis von Fentanyl?

Unabhängig von einer Häufigkeitsangabe werden bei den transmukosalen Anwendungen von Fentanyl auch Opiatentzugserscheinungen (u. a. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Angstzustände, Schüttelfrost, Tremor, Schwitzen) beobachtet.

Zeichen einer Fentanyl-Überdosierung bis hin zur Vergiftung können sein:

  • Lethargie (starkes Schlafbedürfnis mit Bewusstseinsstörungen)
  • Koma
  • schwere Atemdepression

Aber auch Hypothermie (Unterkühlung des Körpers), verlangsamter Herzschlag, erniedrigter Blutdruck, verminderte Muskelspannung, starke Bewegungsstörungen, Krämpfe und Pupillenverengung können auf eine zu hohe Wirkstoffmenge hinweisen.

Bei Verdacht auf Überdosierung sollten anwesende Personen (wenn möglich) sofort den vermuteten Auslöser (Pflaster, Buccaltabletten) entfernen und den Notarzt rufen. Dieser kann dann u. a. Naloxon (ein Opioid-Antagonist) als Gegenmittel verabreichen.

Quellen:

  • Überall, M. A.: Transmukosale Applikation von Fentanyl: sublingual, buccal, nasal – egal? MMW – Fortschritte der Medizin, Sonderheft 6/2017.
  • https://www.bfarm.de. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Fentanyl.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Kalter Fentanylpflaster-Entzug
Ich finde es toll hier zu lesen, dass ich Fentanylpflaster mit meinen Diagnosen gar nicht hätte bekommen dürfen. Habe ohnehin gerade selbst beschlossen es abzusetzen, da es nur heftige Nebenwirkungen gab, die unerträglich wurden. Incl. "knock out", sobald der Wirkstoff irgendwann doch mal das Gehirn erreicht hat. Ich verstehe nicht, was in Deutschland passiert. Meine Ärzte kennen meine Diagnose nicht und auch kein Neurologe hier, kann mich behandeln. Ich habe es nun, wie gesagt, am Sonntagmorgen weggelassen. Heute ist Dienstag, und es geht mir jetzt schon besser als mit diesem Teufelszeug. Ich denke, den kalten Entzug steh' ich auch durch. Dann muss ich aber sehen, was ich mache. Meine Ärzte sagen, selbst sie können mir nicht helfen. Ich solle mich selbst bemühen.
Antwort
Kannst du machen. Aber auch die 25 müssen vorsichtig runterdosiert werden. Bis man irgendwann auf null ist. Sonst wird das sehr, sehr schwierig für deine Frau. Solange es ein Matrixpflaster ist, kann man die teilen.
Fentanyl Pflaster 50
Hallo,
meine Frau bekommt nur Fentanyl Pflaster 50 verschrieben, obwohl sie es so nicht mehr bräuchte. Sie ist schmerzfrei, und möchte von der Dosis runter. Kann ich ein 50er Pflaster in der Mitte knicken, so dass nur die Hälfte des Pflasters auf der Haut aufliegt, und somit die Dosis von 50 auf 25 halbiert wird? Danke.
Matrixpflaster
Hallo Frank,
das Pflaster einfach teilen, um somit von 50 auf 25 zu kommen, ist keine gute Idee. Ich nehme dieses Pflaster schon 18 Jahre, und bin von 100 auf 75 in sehr kleinen Schritten runtergegangen. Also immer um 12,5 pro Woche, bis ich auf 75 war. Denn die Entzugserscheinungen sind nicht ohne. Außerdem würde ich ihrer Frau empfehlen, es unter ärztlicher Kontrolle durchführen zu lassen!! Niemals allein! Und dann fragen Sie sich mal, warum Ihre Frau schmerzfrei ist? Bestimmt wegen des Pflasters. Wenn sie dann wieder auf 0 ist, können die Schmerzen wieder kommen, was sie bestimmt nicht will. Also, wie gesagt, Ihre Frau soll es nicht alleine machen! Gruß und eine schmerzfreie Zeit!!
RE: Matrixpflaster
Die Matrixpflaster kann man teilen, auch wenn es nicht offiziell gesagt wird. Aber man muss genau wissen, dass man ein Matrixpflaster hat. Ich soll meine sogar teilen.
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Haupt-Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

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