Beim Absetzen von Cipralex® (Escitalopram) sind Entzugserscheinungen keine Seltenheit. Meistens treten sie in den ersten Wochen nach dem Therapieende auf.
Das Beenden der Einnahmen von Antidepressiva kann bei manchen Personen aber auch bis zu sechs Monaten nach dem Absetzen zu Beeinträchtigungen führen. Besonders belastend für die Betroffenen sind Angstzustände und depressive Gedanken. Leider ist es schwierig, diese Beschwerden richtig einzuordnen: Handelt es sich um eine neue Episode der Depression oder um das sogenannten Absetzsyndrom? Oft gibt erst die erneute Einnahme des Medikaments Hinweise auf die Ursache: Typischerweise treten die Symptome kurz nach dem Therapieende auf und verschwinden rasch bei der Wiedereinnahme des Arzneimittels, wenn ein Entzug für die Beschwerden verantwortlich ist.
Fazit
Sollten Sie auch längere Zeit nach dem Absetzen von Cipralex® Stimmungsänderungen, innere Unruhe, Schlafstörungen oder andere Auffälligkeiten an sich bemerken, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt oder Psychologen. Auch wenn es sich „nur“ um verzögerte Entzugserscheinungen und keinen Rückfall der Depression handelt, können eine Psychotherapie oder Selbsthilfegruppen in dieser schwierigen Zeit eine wertvolle Unterstützung sein.
Lesen Sie auch: Wie kann man Entzugssymptome bei Escitalopram vermeiden?
Quellen:
- Hinneburg, I. Antidepressiva: Absetzen macht Probleme (2016). www.medizin-transparent.at.
- Heinrich, C. Wenn die helfenden Pillen abhängig machen (2022). www.zeit.de.