Indem man das Medikament ganz langsam absetzt. Denn Probleme treten vor allem dann auf, wenn die Therapie mit Escitalopram (Cipralex®) plötzlich beendet wird.
Lesen Sie auch: Macht Escitalopram süchtig?
Doch wie sieht das konkret aus? In der Regel sollten Antidepressiva schrittweise über einen Zeitraum von vier Wochen reduziert werden. Dies kann z. B. bei einer Anfangsdosis von 20 mg Escitalopram pro Woche um 5 mg erfolgen (lineare Reduktion): Von 20 mg auf 15 mg, dann auf 10 mg und schließlich auf 5 mg, bis das Arzneimittel schließlich ganz abgesetzt wird. Manche Ärzte empfehlen auch, die Dosierung nur alle vier Wochen zu senken, damit der Körper ausreichend Zeit hat, sich an den Entzug zu gewöhnen.
Aber es gibt noch ein anderes Vorgehen, das zu einer noch besseren Vermeidung von Entzugssymptomen führen soll. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor. Statt der bekannten linearen Reduktion sollte die Dosis erst in größeren und später in immer kleineren Schritten gesenkt werden. Das in der Forschungsarbeit empfohlene Schema kann z. B. für Citalopram (einem nahen Verwandten des Escitaoprams) so aussehen:
- 20 mg
- 9,1 mg
- 3,4 mg
- 2,3 mg
- 1,5 mg
- 0,8 mg
- 0,4 mg
- 0,0 mg
Eine derartige Dosisreduktion ist mit Tabletten natürlich schwer umzusetzen und kann am ehesten mit Arzneimitteln in Tropfenform erfolgen.
Fazit
Welche der beiden Vorgehensweisen für Sie optimal ist, sollten Sie am besten mit Ihrem Psychiater besprechen. Dieser hat langjährige Erfahrung im Einsatz des Medikaments und kann Sie diesbezüglich sicherlich gründlich beraten.
Quellen:
- Kron, R. Antidepressiva: Einschleichen einfach, Ausschleichen schwer (2019). www.univadis.de.
- Horowitz M A, Taylor D. Tapering of SSRI treatment to mitigate withdrawal symptoms (2019). The Lancet Psychiatry, Vol 6, Ausgabe 6, P538-546, Veröffentlichung: 01.06.2019, DOI:10.1016/S2215-0366(19)30032-X.