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Was ist Diphenhydramin für ein Wirkstoff? Wie hilft es gegen Schlafprobleme und die Reisekrankheit? Im folgenden Beitrag finden Sie Antworten auf diese Fragen.

Wirkung

Wie wirkt Diphenhydramin?

Der Wirkstoff Diphenhydramin hat viele verschiedene Angriffspunkte. Entsprechend vielfältig sind auch die Wirkungen. Ursprünglich wurde das Medikament als Mittel gegen Allergien entwickelt. Die antiallergische Wirkung geht auf die Beeinflussung sogenannter Histaminrezeptoren zurück. Histamin ist ein Botenstoff, der die typischen allergischen Symptome wie Rötung und Schwellung hervorruft.

Diphenhydramin zählt damit zur Gruppe der Antihistaminika.

Bei Schlafproblemen und Übelkeit

Zugleich hat Diphenhydramin aber noch andere Effekte. Wie sich bald herausstellte, wurden viele Betroffene Allergiker nach der Einnahme sehr müde. Diese „Nebenwirkung“ machte man sich irgendwann gezielt zunutze, so dass der Wirkstoff heutzutage vor allem als Schlafmittel dient. Darüber hinaus wirkt Diphenhydramin gegen Übelkeit und Erbrechen und wird zur Vorbeugung der Reisekrankheit eingesetzt.

Präparate mit Diphenhydramin, die bei Schlafstörungen eingesetzt werden, sind u.a.:

  • Vivinox®
  • Betadorm®

Gegen Übelkeit und Erbrechen ist Emesan® im Handel.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen kann Diphenhydramin haben?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen (bei 1-10% der Anwender) zählen:

  • Müdigkeit (oft gerade gewünscht)
  • Benommenheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Magen-Darm-Beschwerden

Außerdem kann es zu Sehstörungen, Mundtrockenheit und Problemen beim Wasserlassen kommen.

Gefahr der Abhängigkeit

Wie bei anderen Schlafmedikamenten auch kann es nach längerer Einnahme zu einer Toleranzentwicklung und Abhängigkeit kommen. Daher sollte Diphendydramin nur kurzzeitig eingenommen werden. Wenn Ihre Schlafprobleme über 2 Wochen hinweg anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Tipps zur Anwendung

Worauf muss ich bei der Einnahme von Diphenhydramin achten?

Wenn Sie Diphenhydramin bei Schlafproblemen einnehmen, sollten Sie die Tablette etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen mit etwas Wasser schlucken. Achten Sie auf eine ausreichend lange Nachtruhe (7-8 Stunden).

Dosis langsam reduzieren

Ein Phänomen beim Wirkstoff Diphenhydramin, das Sie kennen sollten, ist die sogenannte Rebound-Schlaflosigkeit. Das bedeutet, dass die Schlafprobleme wiederkommen und sogar verstärkt auftreten können, wenn das Medikament abrupt abgesetzt wird. Diese Wirkung ist auch bei anderen Medikamenten bekannt.

Um dem zu entgehen, gibt es einen einfachen Trick: Reduzieren Sie die Dosis von Diphenhydramin schrittweise, bevor Sie es ganz absetzen. Im Fachjargon spricht man auch vom langsamen „Ausschleichen“ des Medikaments.

Schlafmittel Vivinox vor Allergietestung absetzen

Darüber hinaus sollten Sie über eine Besonderheit informiert sein:

Wenn man in Kürze einen Allergietest plant, sollte man die Schlaftabletten mindestens drei Tage vorher abgesetzt haben. Der Wirkstoff Diphenhydramin kann das Ergebnis eines Tests auf Pollen, Tierhaare und Co nämlich falsch-negativ beeinflussen und somit unbrauchbar machen.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Rote Liste Service GmbH, Fachinformation Diphenhydramin. Online unter www.rote-liste.de (zuletzt aufgerufen am 03.08.2020).

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

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  • Universitätsklinik Marburg
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  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
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Haupt-Autorin
Eva Bauer
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