Die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist lang. Dazu gehören u.a.:
- Funktionsstörungen von Nieren und Leber
- erhöhter Blutdruck
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- gesteigerte Körperbehaarung bei Frauen (Hirsutismus)
- Infektanfälligkeit
- Zahnfleischentzündungen
- Kopfschmerzen einschließlich Migräne
- Tremor (nicht kontrollierbares Zittern)
- Hyperlipidämie (hohe Blutfettwerte)
- Blutbildstörungen
- Missempfindungen wie Taubheitsgefühl, Kribbeln, Brennen (vor allem an Händen und Füßen
All das kann sich bei jedem Einzelnen in sehr unterschiedlicher Ausprägung zeigen und muss nicht zwangsläufig auftreten.
Wie bereits erwähnt gehört Cyclosporin A zu den dosiskritischen Medikamenten. Das heißt, dass bereits eine etwas zu geringe Dosis zum Wirksamkeitsverlust und eine etwas zu hohe Dosis zu (vermehrten) unerwünschten Wirkungen führen kann. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie sich genauestens an die Dosierungsvorgaben Ihres Arztes halten und sich engmaschig von ihm untersuchen lassen. Dazu gehören u.a. Laboruntersuchungen, Blutdruckmessungen und ggf. die Bestimmung des Cyclosporin-Blutspiegels.
Weitere häufige Nebenwirkungen (bei weniger als 10 % der Betroffenen) von Cyclosporin A sind u. a.:
Führt Immunosporin bei Psoriasis zu Hautkrebs?
Immunosporin® unterdrückt als Immunsuppressivum das Immunsystem. Dadurch besteht während der Einnahme eine erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen, u.a. auch für Hautkrebs. Um das Entstehungsrisiko bösartiger Hautveränderungen zu minimieren, wird Psoriatikern empfohlen, während der Cyclosporin-Therapie auf ausreichenden UV-Schutz zu achten. Das Risiko steigt nämlich erst durch die Kombination von Immunsuppression und Sonnenlicht deutlich an.
Wie Hautkrebs entstehen kann
Hauttumore entstehen über eine Schädigung der Erbsubstanz der Hautzellen durch die UV-Strahlung. In der Regel erkennt das Immunsystem geschädigte Zellen und zerstört diese, bevor sich ein bösartiger Krebs entwickeln kann.
Das Problem ist, dass dieser Schutzmechanismus bei Immunsupprimierten nicht mehr vollständig funktioniert. Durch die das Immunsystem unterdrückende Wirkung von Immunosporin® steigt das Risiko, dass eine geschädigte Zelle nicht erkannt wird und sich zu einem Hautkrebs entwickeln kann. Aus diesem Grund müssen sich Menschen nach einer Organtransplantation dauerhaft vor UV-Strahlung schützen und regelmäßig (mindestens einmal jährlich) zu den Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen gehen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Plattenepithel- und Basalzellkarzinome (bestimmte Hautkrebsarten) mit einem Anteil von 95% am häufigsten bei Organtransplantierten vorkommen.
Keine Angst vor Immunosporin® bei Schuppenflechte
Wenn Sie das als Psoriatiker jetzt lesen, könnten Sie den Eindruck bekommen, dass Cyclosporin A zwangsläufig dann ja immer zu Hautkrebs führen muss. So ist das natürlich nicht!
Die Besonderheit bei den Organtransplantierten ist sowohl die regelmäßige, langjährige Behandlung als auch die häufige Kombination von mehreren Immunsuppressiva. Dadurch haben diese Menschen natürlich ein deutlich höheres Hautkrebsrisiko als jene, die Immunosporin® zeitlich begrenzt einnehmen (bei der Psoriasis meist wenige Monate).
Trotz der nur kurzen Therapiezeit der Schuppenflechte mit Cyclosporin A sollten Sie während des gesamten Behandlungszeitraumes dennoch auf ausreichende Sonnenschutzmaßnahmen achten. Die gleichzeitige Phototherapie mit UVA, UVB oder PUVA sowie der Besuch von Solarien wird nicht empfohlen.
Falls Sie in der Vergangenheit aufgrund der Schuppenflechte länger mit Methotrexat (MTX) oder einer PUVA-Lichttherapie behandelt wurden, müssen Sie Ihren Hautarzt vor Therapiebeginn darüber informieren. Eventuell kommt dann eine Behandlung mit Cyclosporin für Sie nicht mehr in Frage.
Quellen:
- Rote Liste Service GmbH, PatientenInfo-Service Immunosporin®.
- Rote Liste Service GmbH, PatientenInfo-Service Sandimmun®.