Citalopram ist ein häufig empfohlenes und meist gut verträgliches Arzneimittel bei Depressionen. Trotzdem sollte man mögliche Wechselwirkungen mit einigen anderen Medikamenten beachten. Wenn Sie Citalopram (Präparat z.B. Cilex®, Serital®, citadura®, Citalopram beta® o.a.) einnehmen, sollten die folgenden Arzneimittel Ihnen nicht verordnet werden: Metoprolol (zum Beispiel bei einer Herzkrankheit) oder aber Flecainid und Propafenon (zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags).
In den Fällen kann es dazu kommen, dass die Blutkonzentration dieser Arzneimittel ansteigt und sie deutlich stärker und ggf. nebenwirkungsreicher wirken, als vorgesehen ist.
Fazit: Auch und gerade wenn Sie zur Behandlung Ihrer Beschwerden zu Ärzten unterschiedlicher Fachgebiete gehen, sollten alle von der jeweils anderen Medikation wissen. Ein sorgfältiger und offener Umgang mit Ihrer Arznei-Einnahme dient hier in jedem Fall Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden.
Kurz-Info zu den Medikamenten:
- Citalopram ist ein Medikament aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Es wirkt gegen Depressionen, Ängste und Panikzustände.
- Metoprolol ist ein Beta-Rezeptoren-Blocker, der unter anderem bei Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Herzschwäche verschrieben wird.
- Propafenon und Flecainid sind sogenannte Antiarrhythmika zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
die gleichzeitige Einnahme von Citalopram und Metoprolol ist möglich, erfordert aber Vorsicht. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen den beiden Medikamenten, die das Risiko für bestimmte Nebenwirkungen erhöhen kann.
Citalopram kann den Abbau von Metoprolol verlangsamen. Dies liegt daran, dass Citalopram das Enzym CYP2D6 hemmen kann, das für den Abbau von Metoprolol verantwortlich ist. Dadurch kann die Konzentration von Metoprolol im Blut ansteigen und das Risiko für Nebenwirkungen wie langsamer Herzschlag oder niedriger Blutdruck erhöhen.
Wenn Citalopram und Metoprolol zusammen eingenommen werden, sollte der Arzt regelmäßige Kontrollen durchführen. Achten Sie auf Anzeichen von Nebenwirkungen wie Schwindel, extreme Müdigkeit, langsamen Herzschlag oder niedrigen Blutdruck.
Es gibt übrigens auch andere Antidepressiva, bei denen dieses Problem nicht besteht.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn