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Wie bei allen anderen SSRI auch kann das Medikament neben seinen stimmungsaufhellenden Eigenschaften auch Nebenwirkungen verursachen.

Die häufigsten bekannten Nebenwirkungen sind:

  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Unruhe, Herzklopfen
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • trockener Mund
  • vermehrtes Schwitzen
  • Zittern

Diese Nebenwirkungen können auftreten, müssen aber nicht auftreten. Bei einigen Betroffenen verläuft die Behandlung auch völlig problemlos.

Leichte Absetzreaktionen bei Beendigung der Therapie möglich

Wenn Sie Citalopram einnehmen, wird wahrscheinlich irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem Sie und Ihr Arzt probieren wollen, ob Sie nun auch ohne dieses Medikament gut zurechtkommen. Günstig ist, dass es bei dem Medikament keinerlei Hinweis auf ein Abhängigkeitspotenzial gibt.

Aber obwohl es deshalb keine klassischen Entzugserscheinungen gibt, muss man beim Absetzen der Medikation in vielen Fällen mit Absetzreaktionen rechnen. Dieses gilt vor allem, wenn man Cipramil® über mehrere Jahre und in höherer Dosierung eingenommen hat.

Wenn Sie Citalopram zu schnell absetzen

Typische Symptome sind hier beispielsweise Zittern und Kopfschmerzen, Schwindel, Empfindungsstörungen der Haut, Schlafstörungen, Erregtheit, Angstgefühle oder Übelkeit. Gut zu wissen, dass diese Reaktionen meist nur leicht bis mäßig schwer sind und sich nach kurzer Zeit von selbst zurückbilden. Sie brauchen also nicht zu befürchten, dass dieser Zustand ein Rückfall in Ihre ursprüngliche Depression bedeutet.

Ob Sie die Tabletten dauerhaft oder für eine gewisse Zeit weglassen können, wird Ihr Arzt unabhängig davon zusammen mit Ihnen entscheiden.

Erhöht Citalopram das Selbstmordrisiko?

Ja, das ist möglich. Diese Gefahr besteht leider bei vielen Antidepressiva.

Es ist bekannt, dass es während der Behandlung mit Citalopram (vor allem zu Beginn der Einnahme) oder kurz nach Beendigung der Therapie bei Behandelten zu suizidalen Gedanken oder Verhalten gekommen ist. Das Risiko soll vor allem bei Personen erhöht sein, die bereits zuvor unter Suizidgedanken litten. Wie hoch das Risiko für suizidale Gedanken oder Handlungen ist, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

Ein Grund für diesen negativen Therapieeffekt könnte sein, dass zu Beginn der Behandlung zwar der Antrieb, der bei einer Depression häufig vermindert ist, steigt, die stimmungsaufhellende Wirkung aber noch nicht eingetreten ist. Und mehr Leistungsbereitschaft bei schlechter Stimmung kann leider auch schlechte Folgen haben.

Studie: Citalopram unbedenklicher als einige andere Antidepressiva

Übrigens ist auch eine Untersuchung an 238.963 Personen zur Suizidalität unter Antidepressiva durchgeführt worden, in der das Risiko unter der Therapie mit den am häufigsten verschriebenen Antidepressiva verglichen wurde. Die Ergebnisse der englischen Forschungsarbeit zeigten, dass Citalopram im Vergleich zu einigen anderen Präparaten besser abschnitt: Die Gefahr für selbstgefährdende Handlungen bzw. Selbstmordversuche unter der Behandlung mit Antidepressiva wie Mirtazapin, Venlafaxin und Trazodon war höher ist als mit Citalopram. Noch niedriger war das Risiko allerdings unter dem Antidepressivum Amitriptylin.

Insbesondere in den ersten vier Wochen der Behandlung und in den vier Wochen nach Absetzten der Medikation war laut der Studie die Gefahr für selbstgefährdende Handlungen und Suizidversuche am höchsten.

Macht Citalopram aggressiv?

Aggressivität ist eine mögliche, wenn auch eher seltene Nebenwirkung. Nach Angaben des Herstellers kann sie aber gelegentlich auftreten. Statistisch sind mehr als 0,1 %, aber weniger als 1 % der Anwender betroffen.

Quellen:

  • Hick C, Hick A. Kurzlehrbuch Physiologie. Urban und Fischer, 3. Auflage
  • Fachinformation: Citalopram - 1 A Pharma® 20 mg Filmtabletten. 1 A Pharma GmbH (2023). www.gelbe-liste.de.
  • Gebrauchsinformation: Citalopram - 1 A Pharma® 20 mg Filmtabletten. 1 A Pharma GmbH (2022). www.apotheken-umschau.de.
  • Coupland C, Hill T, Morriss R, Arthur A, Moore M, Hippisley-Cox J. Antidepressant use and risk of suicide and attempted suicide or self harm in people aged 20 to 64: cohort study using a primary care database. BMJ. 2015 Feb 18;350:h517. doi: 10.1136/bmj.h517. PMID: 25693810; PMCID: PMC4353276.

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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