Viele Menschen, die unter depressiven Verstimmungen leiden, versuchen erstmal „was Pflanzliches“. Johanniskraut hat sich bei leichten bis mittelschweren Depressionen hier schon vielfach bewährt. Häufig tritt die gewünschte Wirkung allerdings nicht oder nicht in ausreichendem Maße ein. Oder aber das Krankheitsbild ist schwerer und es wird doch ein reguläres Psychopharmakon angeraten.
In einem solchen Fall sollten Sie das Johanniskraut-Präparat aber unbedingt absetzen, da viele psychowirksame Medikamente sich nicht mit diesem pflanzlichen Mittel vertragen. Bei Citalopram beispielsweise, einem sehr häufig verschriebenen Medikament aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), kommt es bei gleichzeitiger Verwendung beider Mittel überdurchschnittlich häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwitzen, Zittern etc.
Weniger ist in diesem Fall also im positiven Sinne mehr!
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Beide Medikamente wirken auf das zentrale Nervensystem und können in Kombination das Risiko für erhöhte Sedierung, Verwirrtheit, und andere zentrale Nebenwirkungen erhöhen.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn