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Für Immunsuppressiva sind Azathioprin bzw. 6-Mercaptopurin relativ gut verträglich. Dennoch kann es natürlich auch bei diesen Medikamenten zu Nebenwirkungen kommen. Am häufigsten sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit und Brechreiz
  • Blutbildveränderungen
  • Veränderungen der Leberwerte bis hin zu Leberschäden
  • erhöhte Infektanfälligkeit

Deshalb ist eine regelmäßige Überwachung der Blutwerte unabdingbar. Nach über zehnjähriger Behandlung besteht außerdem ein mögliches erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Krebs.

Lesen Sie am besten den Beipackzettel Ihres Medikamentes, dann sind Sie auch bestens über seltene Nebenwirkungen informiert.

Azathioprin: Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen?

Bin ich durch Azathioprin anfälliger für Infektionen?

Leider ja. Die weißen Blutkörperchen spielen bei der Abwehr von Krankheitserregern eine wichtige Rolle. Bei der Therapie mit Azathioprin ist es gewollt, dass die Abwehr gebremst wird. Es kann dadurch aber auch leichter zu Infektionen kommen.

Welche Auswirkungen hat die Behandlung auf das Blut?

Blutarmut

Wenn es an roten Blutkörperchen fehlt, spricht man von einer Anämie (Blutarmut). Betroffene sind blass, fühlen sich manchmal schwach und müde.

Häufiger blaue Flecken

Die Blutplättchen wiederum sorgen dafür, dass blutende Wunden möglichst schnell abgedichtet werden – durch die Blutgerinnung. Sind zu wenige Blutplättchen vorhanden, kann es sein, dass Sie mehr blaue Flecken bekommen oder dass es länger nachblutet, wenn Sie sich beispielsweise geschnitten haben.

All diese Beschwerden und Auffälligkeiten können leicht ausgeprägt und harmlos sein. Sie sind aber Warnzeichen, da bei einem starken Abfall der jeweiligen Blutkörperchen Komplikationen entstehen können.

Welche weiteren Nebenwirkungen können auftreten?

Weitere Nebenwirkungen können sein:

  • Appetitverlust und Übelkeit mit gelegentlichem Erbrechen
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Funktionsstörungen der Leber
  • Überempfindlichkeitsreaktionen; dabei können ganz verschiedene Beschwerden in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten, z.B. Hautausschläge, Übelkeit, Schwindel, Fieber
Ist durch die Behandlung mein Krebsrisiko erhöht?

Leicht erhöhtes Risiko für einige Krebsarten

Der Verdacht steht im Raum. Durch die Behandlung ist offenbar die Wahrscheinlichkeit größer, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, beispielsweise an „weißem“ Hautkrebs und eventuell an Gebärmutterhalskrebs. Auch bösartige Tumoren des lymphatischen Gewebes treten bei Menschen, die Azathioprin nehmen, häufiger auf.

Aber bitte erschrecken Sie jetzt nicht. Denn tatsächlich ist das absolute Risiko für den Einzelnen nur minimal erhöht. Und zumindest vor Hautkrebs können Sie sich teilweise schützen, indem Sie sich nicht exzessiv sonnen, starke Sonnencreme verwenden und Solarien meiden.

Fazit:

Azathioprin oder 6-Mercaptopurin wegen des möglichen Krebsrisikos abzulehnen, ist keine gute Lösung. Denn eine schlecht oder nicht behandelte chronische Darmentzündung ist ebenfalls ein Risikofaktor für Krebs!

Quellen:

  • Azathioprin - Rote Liste, verfügbar unter: www.rote-liste-de
  • Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-004l_S3_Morbus_Crohn_Diagnostik_Therapie_2014-09-abgelaufen.pdf

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autorin unseres Artikels
 
Anna Brockdorff, Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

Anna Brockdorff
Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik-Studium
  • Heilpraktiker-Ausbildung
    Berufliche Stationen:
  • Autorin für Heilpraktiker-Prüfungstrainer
  • Autorin, Redakteurin und Moderatorin für Gesundheitssendungen

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Anna Brockdorff, Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

Autorin
Anna Brockdorff
Heilpraktikerin / medizinische Fachautorin

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