Neben Acalabrutinib (Calquence®) gibt es verschiedene andere sehr ähnlich wirkende Arzneistoffe. Einer davon ist Ibrutinib, welcher wie Acalabrutinib zur Wirkstoffklasse der BTKi (= Inhibitor bzw. Hemmer der Bruton-Tyrosinkinase) gehört. Doch worin unterscheiden sich die beiden Arzneimittel oder sind sie gleichwertig?
Zunächst ist festzuhalten, dass Ibrutinib der erste Vertreter der BTKi war, der zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) eingesetzt wurde. Daher wird der Wirkstoff auch als BTKi der ersten Generation bezeichnet. Erst später wurden weitere Substanzen wie z. B. Acalabrutinib entwickelt und zur Behandlung der CLL zugelassen. Was ihre Wirkung angeht, sind beide Medikamente gut für die Therapie der CLL geeignet; allerdings unterscheiden sie sich in ihrem Nebenwirkungsprofil: So treten unter Acalabrutinib im Vergleich zu Ibrutinib einige Nebenwirkungen etwas seltener auf, darunter Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Durchfall und Gelenkschmerzen; andere Begleiterscheinungen sind dagegen häufiger unter Acalabrutinib (z. B. Kopfschmerzen und Husten). Dies hat dazu geführt, dass Acalabrutinib gerne bei Patienten mit bekannter Herzkrankheit eingesetzt wird.
Ibrutinib blockiert auch Proteine, die bei der CLL nicht relevant sind
Doch worauf beruht diese andersartige Verträglichkeit von Acalabrutinib? Die Antwort: Der BTKi der zweiten Generation bindet spezifisch nur an das Protein BTK. Im Gegensatz dazu blockiert Ibrutinib auch andere Enzyme und soll daher mit anderen unerwünschten Wirkungen einhergehen.
Quellen:
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