Acalabrutinib (Calquence): Wirkung und Nebenwirkungen
Seit 2020 steht in Deutschland mit Acalabrutinib (Calquence®) ein neues Medikament zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zur Verfügung. Der Wirkstoff gehört zu den zielgerichteten Therapeutika, genauer gesagt zu den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) der zweiten Generation.
Leider kann die Einnahme anderer Medikamente oder bestimmter Nahrungsmittel die Wirksamkeit von Acalabrutinib (Calquence®) und folglich auch den Effekt auf die Tumorzellen beeinträchtigen. Das gilt zum Beispiel für Magensäurehemmer (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeparazol) oder für Grapefruitsaft. Eine gleichzeitige Einnahme ist daher zu vermeiden.
Acalabrutinib (Calquence®) gehört zur Klasse der zielgerichteten Therapeutika (sogenannte Target-Therapie). Diese Bezeichnung beruht darauf, dass der Wirkstoff nur einen bestimmten Angriffspunkt im Körper hat und nicht, wie beispielsweise eine Chemotherapie, alle Zellen angreift.
Leider nein. Bisher lässt sich nur durch die Stammzelltransplantation dauerhaft eine Heilung erzielen (Stand 2023).
Neben Acalabrutinib (Calquence®) gibt es verschiedene andere sehr ähnlich wirkende Arzneistoffe. Einer davon ist Ibrutinib, welcher wie Acalabrutinib zur Wirkstoffklasse der BTKi (= Inhibitor bzw. Hemmer der Bruton-Tyrosinkinase) gehört. Doch worin unterscheiden sich die beiden Arzneimittel oder sind sie gleichwertig?
Nein, während der Therapie und bis zu zwei Tage nach der letzten Dosis sollten Sie Ihr Neugeborenes nicht stillen.
Schwangere Frauen sollten nicht mit Acalabrutinib (Calquence®) behandelt werden, da basierend auf Daten aus tierexperimentellen Studien ein Risiko für das ungeborene Kind bestehen könnte. So wurde z. B. bei Ratten ein schwieriger bzw. langwieriger Geburtsverlauf festgestellt und die Verabreichung des Wirkstoffes an trächtige Kaninchen ging mit einem Minderwuchs der Föten einher.
Das hängt davon ab, wie stark Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist:
- Bei einer leichten bis mittleren Leberschädigung kann die Therapie wie bei allen anderen Betroffenen durchgeführt werden.
Bei leichter und mäßiger Nierenfunktionsstörung, d. h. bei einer Kreatinin-Clearance von mehr als 30 ml/min, ist eine Behandlung mit Acalabrutinib (Calquence®) grundsätzlich möglich. Sie sollten aber während der Therapie zum Schutz Ihrer Nieren auf eine ausreichend hohe Trinkmenge achten. Wichtig ist auch, den Serumkreatininwert in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen.
Ja, Sie dürfen. Acalabrutinib (Calquence®) hat normalerweise keinen bzw. einen unerheblichen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Wenn Sie eine Überdosis Acalabrutinib (Calquence®) eingenommen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder suchen Sie ein Krankenhaus auf.
Je nachdem, wie viel Zeit seit der letzten Dosis vergangen ist, wird folgendes Vorgehen empfohlen:
Nein, es ist Ihnen überlassen, ob Sie das Medikament auf leeren Magen oder zu einer Mahlzeit zu sich nehmen; denn die Konzentration von Acalabrutinib (Calquence®) im Blut ist unabhängig davon, ob das Präparat mit einer Mahlzeit oder auf nüchtern angewandt wird.
Nein, das Medikament sollte nicht zerkleinert werden, da dies die Aufnahme des Wirkstoffes beeinflussen kann. Schlucken Sie die Kapsel daher bitte als Ganzes.
Nehmen Sie morgens und abends je eine Kapsel à 100 mg Acalabrutinib (Calquence®) mit etwas Wasser ein.
Die Behandlung mit Acalabrutinib (Calquence®) ist eine dauerhafte Therapie.
Tatsächlich wurde unter der Therapie mit Acalabrutinib (Calquence®) das Auftreten von schwarzem und weißem Hautkrebs beobachtet. Deshalb ist es besonders wichtig, dass man nur gut sonnengeschützt ins Freie geht: Lange Kleidung, eine Kopfbedeckung und eine gute Portion Sonnencreme helfen, das Risiko zu minimieren.
Acalabrutinib (Calquence®) wird in den meisten Fällen recht gut vertragen; doch lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen nicht gänzlich ausschließen. Welche das sind und ob sie überhaupt auftreten, ist individuell sehr verschieden.
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