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Eine Lungenembolie ist zwar ein medizinischer Notfall. Sie kann aber, insbesondere wenn kein größeres Gefäß betroffen ist, folgenlos abheilen. Im ungünstigeren Fall kommt es auch später noch zu ernsten Komplikationen als Folge der Lungenembolie.

Zu den möglichen Folgen einer Lungenembolie gehören unter anderem:

Wie eine Ader verstopft

Die Lunge setzt sich aus einem filigranen Geflecht aus unzähligen Atemwegen und Atembläschen zusammen. Ausgehend von der Luftröhre folgen nach links und rechts zwei Hauptbronchien, die sich jeweils in eine Vielzahl kleinerer Äste aufzweigen, an deren Enden Lungenbläschen münden. Hier nehmen die Gefäße Sauerstoff auf. Herz und Kreislauf pumpen das frische Blut weiter zu allen Organen.

Bei einer Embolie verschließt nun ein Blutgerinnsel eine oder mehrere Lungenadern. Die Sauerstoffaufnahme wird beeinträchtigt, und verschiedene Komplikationen können in Lunge, Herz und Kreislauf auftreten.

In 90% der Fälle kommen die Gerinnsel aus den tiefen Venen im Becken oder den Beinen. Hier kann sich ein Stückchen lösen und über das Gefäßsystem bis in die kleinen Lungenarterien wandern. So etwas kann zum Beispiel nach einer Operation, im Rahmen einer schweren Krankheit, Bettlägerigkeit oder nach einer langen Reise mit Flugzeug oder Auto passieren.

Lungeninfarkt und Infarktpneumonie

Wenn ein Lungengefäß verstopft, gelangt unter Umständen zu wenig Sauerstoff in den Körper und zu den Organen. Auch umliegende Bereiche des Lungengewebes werden unzureichend durchblutet und können dabei absterben. Mediziner sprechen von einem Lungeninfarkt. Betroffene klagen zum Beispiel über blutigen Husten.

Zudem kann sich das empfindliche Gewebe leichter entzünden und eine Infarktpneumonie (Lungenentzündung) des abgestorbenen Gebietes folgen. Bei schwerem Verlauf kann sich außerdem ein Abzess bilden, eine Eiteransammlung, die mit Tabletten nicht leicht zu behandeln ist.

Entzündetes Lungenfell

Die Lunge wird von einem sehr feinen doppelten Lungenblatt bzw. -fell umgeben, Mediziner sprechen von der Pleura. Die beiden Blätter schmiegen sich eng aneinander und legen sich wie ein Mantel um die gesamte Lunge. Sie sorgen mit Hilfe von Unterdruck dafür, dass die luftgefüllte Struktur offen bleibt und nicht in sich zusammenfällt. Außerdem ermöglicht ein wenig "Schmiere" zwischen ihnen, dass sich Blätter und Lunge beim Ein- und Ausatmen bewegen können.

Im Rahmen einen Lungenembolie können sich nun auch diese Blätter entzünden (Pleuritis), unter Umständen sammelt sich sogar vermehrt Flüssigkeit im Zwischenraum an (Pleuraerguss). Die Atmung kann dementsprechend erschwert und schmerzhaft sein.

Erhöhter Druck im Herzen

Herz und Lungengefäße sind miteinander verbunden. Je nachdem, welche und wie viele Arterien der Lunge verlegt sind, kann sich dies auf das Herz übertragen. Zum einen erreicht dann zu wenig Sauerstoff den Herzmuskel, zum anderen steigt der Druck in der rechten Herzkammer, die dem Lungenkreislauf vorgeschaltet ist.

Beides kann sehr problematische Auswirkungen haben. Sie reichen von ungefährlicheren Rhythmusstörungen bis hin zum akuten oder auch chronischen Rechtsherzversagen (Cor pulmonale). Betroffene leiden unter chronischer Luftnot, in schweren Fällen kann sich Wasser in Bauchraum und Beine zurückstauen.

Ernstzunehmende Erkrankung

Aufgrund all der beschriebenen möglichen Komplikationen und Folgen ist eine Lungenembolie eine ernstzunehmende Erkrankung. Sie muss immer schnellstmöglich behandelt werden. Wenn Kreislauf und Atmung zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden, müssen Betroffene auf der Intensivstation überwacht werden.

Umgekehrt führt aber nicht jede Lungenembolie zu den oben genannten Komplikationen. Ausschlaggebend ist unter anderem, welche und wie viele Gefäßabschnitte betroffen sind, ob eine oder mehrere Embolien hintereinander aufgetreten sind und weitere Grundkrankheiten vorliegen.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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