Eine MI 1. Grades (oder ausgeschrieben Mitralklappeninsuffizienz vom Grad 1) ist eine leichte Funktionseinschränkung einer bestimmten Herzklappe. Und zwar derjenigen zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer. Die heißt Mitralklappe und dient als eine Art Ventil. Wenn das Blut vom linken Vorhof in die Herzkammer strömt, verhindert die Herzklappe, dass das Blut beim Zusammendrücken der Herzkammer wieder in den Vorhof zurückfließt.
Grad 1 bis Grad 3
Bei Funktionseinschränkungen der Mitralklappe (solche Funktionseinschränkungen werden medizinisch Insuffizienz genannt) unterscheidet man drei Schweregrade:
- Grad 1:
Die Klappe ist lediglich etwas zu weit gestellt. Dadurch fließt etwas Blut zurück, aber die Segel der Klappe sind noch stabil und werden nicht in den Vorhof gedrückt - Grad 2:
Beim Auspumpen des Blutes aus der linken Herzkammer in die Blutbahn fließt nicht nur Blut zurück in den Vorhof, sondern die Klappensegel werden durch den Druck auch in den Vorhof hineingewölbt. - Grad 3:
Die Klappensegel sind dauerhaft in den Vorhof hineingewölbt, also nicht nur während der Austreibungsphase der linken Herzkammer.
Grad 1 oft noch unbemerkt
Eine leichte Mitralklappeninsuffizienz kann oftmals völlig unbemerkt bleiben und ist dann ein Zufallsbefund bei der Routine-Herzuntersuchung. Ab Grad 2 aber treten in aller Regel auch Symptome auf, vor allem eine verminderte Belastbarkeit mit Atemnot und nächtlicher Husten. Der Husten entsteht durch den höheren Druck auf die Lungen, weil ja immer mehr Blut im linken Herzen zurückbleibt.
Bei der MI ersten Grades genügt oft noch eine rein medikamentöse Behandlung, vor allem um die Volumenbelastung des Herzens zu reduzieren (z.B. durch ACE-Hemmer). Erst in den fortgeschritteneren Stadien sind operative Verfahren notwendig. Wenn allerdings der Herzklappenfehler aus sich selbst heraus entstanden ist (ohne anderes Herzproblem = primäre Mitralklappeninsuffizienz), kann auch bei Grad 1 schon eine Operation sinnvoll sein.