Nein. Wer unter einer Hashimoto-Thyreoiditis leidet, hat eine normale Lebenserwartung. Voraussetzung ist allerdings die regelmäßige Einnahme von Schilddrüsen-Hormonen, um die fehlende Produktion der Schilddrüse auszugleichen.
In die Rolle der Schilddrüse schlüpfen
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Schilddrüsengewebe vom eigenen Immunsystem irrtümlicherweise angegriffen und zerstört wird. Da die Schilddrüse in der Folge nicht mehr genügend Hormone produzieren kann, führt die Erkrankung regelhaft zu einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Diese lässt sich allerdings gut mit der Einnahme von Medikamenten behandeln. Dabei werden dem Körper die fehlenden Hormone einfach wieder zugeführt. Die Präparate werden synthetisch hergestellt, entsprechen in ihrer Struktur jedoch den körpereigenen Stoffen, so dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Gut eingestellt durchs Leben
Generell kann man sagen, dass Hashimoto bei der richtigen Behandlung keine schlimme Erkrankung darstellt. Durch eine gute medikamentöse Einstellung ist in der Regel ein beschwerdefreies Leben möglich.
Allerdings kann es nach Ausbruch der Erkrankung eine Zeit lang dauern, bis bei Ihnen die individuell richtige Medikamentendosis gefunden wird, bei der Sie sich möglichst wohl in Ihrer Haut fühlen und keine Beschwerden mehr haben. Das liegt daran, dass die Hormone der Schilddrüse zahlreiche Aufgaben im Körper zu erfüllen haben. Die Dosis muss daher so gewählt werden, dass sie alle weiterhin funktionieren. Normalerweise aber können Betroffene, die gut eingestellt sind, ohne Einschränkungen leben.
Behandlung nur bei Unterfunktion
Heilen lässt sich eine Hashimoto-Thyreoiditis jedoch nicht. Denn die Erkrankung verläuft chronisch und heilt nicht spontan aus wie manche anderen Erkrankungen. Die Einnahme der Hormontabletten muss daher lebenslang erfolgen, damit es nicht zu erneuten Beschwerden kommt.
Eine Hashimoto-Thyreoiditis muss allerdings nicht immer – vor allem am Anfang der Erkrankung – mit einer Schilddrüsenunterfunktion und Beschwerden einhergehen und ist daher auch nicht immer behandlungsbedürftig.
6/2023 waren meine Werte:
= TSH basal 4.13mlU/l (0.27-4,20)
= f T3 2,60 pg/ml(2.0-4.4)
= f T4 1,05 ng/dl(0,93-1,70)
Seit langem nehme ich L-Thyroxin 150 mg ein. Nun nehmen meine Beschwerden im Alter zu:
Gelenkschmerzen, Nervenschmerzen (vor allem in den Füßen) wie Missempfinden, Kribbeln, Spannungsgefühle, mehr oder weniger Wassereinlagerungen am Sprunggelenk, Gewichtszunahme, Schmerzen (besonders nachts in den Beinen, aber auch bei oder nach Ruhepausen. Ich brauche immer Pausen, damit ich sicher laufen kann) und Lebensmittelunverträglichkeiten.
Nun sehen meine Werte wie folgt aus:
TSH basal 0,14mlU/l (0,27-4,20)
f T3 2,86pg/ml (2,0-4,4)
f T4 1,21ng/dl (0,93-1,70)
Nun meine Frage:
Wie sollte jetzt das L-Thyroxin eingenommen werden? Oder welche Untersuchungen sollten evtl. noch folgen?
Polyneuropathie wurde vom Neurologen im Mai festgestellt. Aber nicht als Auslöser.
Freue mich auf ihre Bewertung.
Mit freundlichen Grüßen, Regina Willenberg
leider können wir aus der Ferne nicht beurteilen, woher die Polyneuropathien kommen und welche weiteren Untersuchungen notwendig sind. Dies können nur die Ärzte vor Ort entscheiden, die Ihre Befunde und Krankengeschichte im Detail kennen. Ebenso können wir keine konkreten Therapieempfehlungen bezüglich der L-Thyroxin-Dosierung geben. Es wäre am besten, wenn Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Alternativ können Sie einen Endokrinologen aufsuchen, da diese Fachärzte auf Erkrankungen wie Hashimoto spezialisiert sind.
Wir wünschen alles Gute, Ihr Navigator-Team
Ich hatte plötzlich ein Gefühl im Hals, als hätte ich eine Murmel im Hals und müsse die schlucken. Hinzu kamen dann Schlafstörungen, starke
Erregbarkeit und Verdauungsprobleme (Durchfälle, leichtes Schwitzen, Darmentzündungen).
Ich ging von Arzt zu Arzt, aber niemand konnte mir wirklich helfen. Zudem habe ich zu diesem Zeitpunkt oft ab- und zugenommen. War zu dieser Zeit sehr unkonzentriert, da mich mein Beruf nicht so zufrieden stellte. So verging ein halbes Jahr – und es kamen noch Allergien hinzu, denen ich vorher keine Beachtung geschenkt hatte. Habe dieses Dilemma hingenommen. In der Hoffnung auf bessere Zeiten.
2 Jahre später wurde ich mit dem 2. Kind schwanger und bekam zudem eine Schwangerschaftsdiabetes, die man völlig ignorierte. Man sagte damals (1977), dass die nach der Entbindung wieder verschwindet. Aber, etwa 1984, kam sie zurück und bescherte mir viele Beschwerden, um die man sich bis heute nicht wahrhaftig kümmert. 1996 wurde endlich meine Schilddrüse (mit vielen Knoten) operiert. Und hier war zum ersten Mal die Rede von einer entzündlichen Erkrankung der SD. In der Klinik wurde ich dann auch nicht hinreichend darüber aufgeklärt, dass ich mit einem TSH-Wert von 0,29 im Bereich einer dicken Überfunktion lag. Aber ich bekam trotzdem die volle Menge von 100 Mikrog Berlthyrox.
Ich merkte dann oft eine Übergereiztheit, ich war öfter überdreht und bestrebt, mehr leisten zu müssen. Und dann kam ein ständiges Zu- und Abnehmen. Und so ging es munter weiter. Heute kämpfe ich aktuell mit einer Nerven-Muskelerkrankung, Übergewicht und allen Problemen, die Hashimoto mit sich bringt. Wichtig wäre es mir, ein Zeichen dafür zu setzen, wie
wichtig eine genaue Aufklärung zu dieser Erkrankung ist. Und nicht nur die Bestimmung, dass man speziell diese Medikamente nehmen muss. Egal, ob man die Einnahmemodalitäten kennt oder nicht.
ich habe seit über 20 Jahren die Diagnose: Hashimoto. Ich bin gut eingestellt. Mein Arzt geht unaufgeregt und sorgfältig vor. Mir geht es gut. Aber meiner Freundin hat man die Schilddrüse entnommen, als sie Knoten bekam. Aber damit ist doch die Krankheit nicht weg, oder?
Viele Grüße!
wenn die gesamte Schilddrüse entfernt wird, müssen dauerhaft Schilddrüsenhormone eingenommen werden. Die Tabletteneinnahme bleibt also das A und O, ähnlich wie bei der Hashimoto-Thyreoiditis ohne OP. Zu Ihrer Frage, ob die Schilddrüsenerkrankung nach der Operation weg ist: Bei Hashimoto handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen Enzyme und Proteine im Schilddrüsengewebe gebildet werden. Wird die Schilddrüse komplett entfernt, haben die Antikörper kein Angriffsziel mehr. Und das kann zum Teil wirklich zu einer Besserung der Beschwerden führen, wie eine norwegische Studie mit 150 Betroffenen zeigte. Die Forscher verglichen, was bei Hashimoto besser wirkt: die Entfernung der Schilddrüse oder die dauerhafte medikamentöse Therapie. Das Ergebnis: Die operative Entfernung der Schilddrüse verbesserte die Lebensqualität, verminderte die Fatigue (= eine bekannte Folge der Hashimoto-Krankheit) und reduzierte den Blutspiegel der TPO- Autoantikörper beträchtlich, während die medikamentöse Therapie mit L-Thyroxin dies nicht tat.
Auch wenn das alles nicht schlecht klingt: Die medikamentöse Therapie ist aktuell der Goldstandard in der Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis. Denn viele Betroffene können mit Arzneimitteln gut eingestellt werden. Doch der Verlauf der Erkrankung kann individuell sehr unterschiedlich sein und manchmal muss die Schilddrüse operiert werden. Wann ein solcher Eingriff angezeigt ist, kann nur der behandelnde Arzt mit Ihnen entscheiden.
Wir wünschen Ihnen alles Gute, Ihr Navigator-Team
Habe Haarausfall, starke Gewichtszunahme, reagiert er nicht drauf. Habe Bluthochdruck und habe 2020 im Oktober einen Stent am Herzen bekommen.