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Welche Symptome verursacht eine Bronchitis? Wie wird die Bronchitis behandelt, welche Hausmittel gibt es? Fragen dazu beantworten wir in diesem Kapitel.

Krankheitsbeschreibung

Was versteht man unter einer Bronchitis?

Eine Bronchitis beschreibt eine Entzündung der Bronchialschleimhaut, also der Schleimhaut, die das Gangsystem der Atemwege und der Lunge auskleidet. Generell werden zwei Formen der Bronchitis unterschieden, akut und chronisch.

Akute Form durch Infekt

Die akute Bronchitis kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten wird sie durch eine virale Infektion ausgelöst aber auch Bakterien können eine Bronchitis verursachen. Sie tritt in der Regel im Rahmen eines Infekts (z.B. einer Erkältung oder Grippe) auf.

Varianten: chronische und obstruktive Bronchitis

Wie kommt es zu einer chronischen Bronchitis?

Von einer chronischen Bronchitis spricht man, wenn die Beschwerden dauerhaft und über mindestens zwei Jahre bestehen. Sie entsteht durch eine ständige Reizung der Bronchialschleimhaut, die sich zu einer chronischen Entzündung entwickelt. Auch hier sind mehrere Ursachen möglich:

  • Rauchen
  • berufliche Feinstaubexposition
  • wiederkehrende Infekte mit Lungenbeteiligung
  • Grunderkrankungen der Lunge (Mukoviszidose)
  • Einengung der Atemwege (Tumore, stark vergrößerte Lymphknoten, Gefäßfehlbildungen)
Was ist eine obstruktive Bronchitis?

Kommt es durch Entzündungsprodukte, wie Schleim oder Ansammlungen von Zellbruchstücken zur Einengung bzw. Verlegung (Obstruktion) von Luftröhrenästen mit Behinderung der Atmung, spricht man von einer obstruktiven Bronchitis. Die Muskulatur der Bronchien und Bronchiolen verkrampft sich dabei. Bronchien und Bronchiolen sind dabei nur zwei verschiedene Kleidergrößen. Wenn man sich die Atemwege als Tunnelsystem vorstellt, sind die Bronchien die etwas größeren, Bronchiolen die etwas schmäleren Tunnelabschnitte.

Schmerzen und Geräusche möglich

Bei betroffenen Kindern (und auch Erwachsenen) kommt es im Falle einer obstruktiven Bronchitis neben Reizhusten vor allem zu einer deutlich erschwerten Atmung und eventuell feinen Pfeifgeräuschen (Ärzte nennen das Stridor). Allerdings ist diese Symptomatik nicht auf die Bronchitis beschränkt, bei Asthma kommt es zum Beispiel zu ähnlichen Beschwerden.

Ursachen

Wodurch entsteht eine Bronchitis?

Im Erwachsenenalter entsteht eine akute Bronchitis am häufigsten infolge einer Erkältung, der Infekt wandert dann vom Nasen-Rachen-Bereich in die unteren Atemwege.

Zu den häufigen Ursachen für eine akute Bronchitis im Kleinkindalter zählen Nasennebenhöhlenentzündungen. Aus ihnen fließt vor allem in der Nacht eitriges Sekret in den Rachen und die Luftwege ab und führt dort zur Entzündung.

Was hat eine Bronchitis mit COPD zu tun?

Die COPD ist sozusagen eine Sonderform der chronisch-obstruktiven Bronchitis, bei der zusätzlich irreversibel die Lungenventilation eingeschränkt ist. Das bedeutet, dass neben der chronischen Entzündung der Schleimhaut und den verengten Bronchien auch noch in einigen Bereichen der Lunge die Belüftung und damit der Gasaustausch gestört sind. Die häufigste Ursache einer COPD ist jahrelanges Rauchen.

Symptome

Welche Beschwerden treten bei einer akuten Bronchitis auf?

Hauptsymptom bei der akuten Bronchitis ist Husten. Dieser beginnt zunächst trocken, also ohne Schleimproduktion und löst durch die ständige Reizung häufig Schmerzen in der Brust aus. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird mehr und mehr Sekret produziert und beim Husten kommt es zum Ausspucken von kleinen Mengen des Schleims, in der Fachsprache wird diese Form auch als produktiver Husten bezeichnet.

Husten erst trocken, dann produktiv

Je nach Ursache und Stadium der Erkrankung kann der Schleim, auch Auswurf genannt, eine unterschiedliche Farbe haben. Anfangs ist er glasig, später verfärbt er sich gelblich-grün.

Zusätzlich zu dem Husten können leichtes Fieber und Schmerzen im Bereich der Brust auftreten. Gefühlt sind diese hinter dem Brustbein am stärksten und treten vor allem beim Husten auf.

Anzeichen für eine Bronchitis: Atemgeräusche und Co.

Komische Geräusche beim Atmen, ist das normal?

In der Regel hört diese Geräusche nur der Arzt beim Abhören Ihrer Atemwege. Ist die Bronchitis aber stark ausgeprägt kann es vorkommen, dass Betroffene die Geräusche auch selbst wahrnehmen. Lassen Sie sich davon aber nicht beunruhigen. Durch die Entzündung und das Anschwellen der Atemwege kann es zu Veränderungen des Luftstroms kommen, der von Ihnen dann als leises Pfeifen gehört wird. Spätestens wenn die Bronchitis abgeheilt ist, meistens jedoch schon auf dem Weg der Besserung, verschwindet das Geräusch wieder.

Was sind typische Beschwerden bei obstruktiver Bronchitis?

Typische Beschwerden bei einer obstruktiven Bronchitis sind:

  • alle Anzeichen einer Bronchitis
  • zusätzlich (v.a. nachts) verlängerte, pfeifende oder piepsende Ausatmung
  • Atemnot
  • schnelle Atmung
  • häufig geben die Kinder auch Bauchschmerzen an und erbrechen
  • eventuell blaue Lippen
Welche Symptome verursacht eine chronische Bronchitis?

Auch bei der chronischen Form ist die Hauptbeschwerde der Husten. Dieser begleitet die Betroffenen dauerhaft und über Jahre hinweg. Beim Husten kommt es zu einem weißlichen Auswurf.

Bei der chronisch-obstruktiven Form kann es durch die Verengung der Atemwege zusätzlich zu einer Atemnot bei Belastung kommen, in schweren Fällen tritt diese sogar in Ruhe auf. In vielen Fällen ist die chronisch-obstruktive Bronchitis bei diesen Betroffenen Teil einer COPD als Grunderkrankung.

Behandlung

Wie wird eine Bronchitis behandelt?

Die Behandlung hängt von Ursache, Form und Ausprägung der Bronchitis ab. In den meisten Fällen ist eine akute Bronchitis durch einen viralen Infekt bedingt, welcher von allein wieder abheilt. Unterstützend können aber Medikamente gegen den Husten oder die erschwerte Atmung gegeben werden.

Flüssiger Schleim kann leichter abgehustet werden

Diese schleimlösenden Wirkstoffe werden Sekretolytika genannt und erleichtern das Abhusten des Sekrets, indem sie dieses verflüssigen. Typische Vertreter dieser Medikamentengruppe sind Acetylcystein (ACC) und Ambroxol (Mucosolvan®).

Besonderheiten bei Kindern

Eine Bronchitis muss unter kinderärztlicher Anleitung sorgfältig behandelt werden,  sonst besteht die Gefahr, dass sich aus der akuten Entzündung eine chronische Plage für Ihr Kind mit potenziellen Folgeschäden entwickelt.

Therapie der Bronchitis: Kakao, GeloMyrtol, Wick-VapoRub und andere Arzneimittel

Welche Medikamente helfen gegen den Hustenreiz?

Um den ständigen und mit der Zeit oft schmerzhaften Hustenreiz zu unterdrücken gibt es sogenannte Antitussiva, diese enthalten Wirkstoffe wie Codein (Codipront®), Dihydrocodein (Paracodin®) oder Noscapin (Capval®). Sie dämpfen den Husten, allerdings birgt die Anwendung auch einige Risiken, weswegen sie nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden dürfen.

Auf keinen Fall dürfen Antitussiva in der Phase des produktiven Hustens gegeben werden, da sonst das Abhusten und damit das Abtransportieren des Sekrets verhindert wird und sich dieses in der Lunge ansammelt.

Hilft Kakao wirklich gegen den Husten bei einer Bronchitis?

Tatsächlich enthält Kakao einen Stoff, der eine hustenstillende Wirkung besitzt – das Theobromin. Allerdings ist die Menge in einer Tasse Kakao nur sehr gering und dementsprechend schwach ist dadurch auch der Effekt des Theobromins.

Trotzdem kann eine Tasse warme Kakaomilch, ebenso wie heiße Milch mit Honig, durchaus guttun bei einer gereizten Rachenschleimhaut. Übrigens steigt der Theobromin-Gehalt mit dem Kakaoanteil in der Schokolade, je dunkler die Sorte, desto mehr von dem Wirkstoff ist darin enthalten.

Wie gut wirken GeloMyrtol oder Wick-VapoRub bei einer Bronchitis?

Ätherische Öle wie Eukalyptus oder Myrthol werden häufig bei Atemwegsbeschwerden eingesetzt und haben eine nachgewiesene antientzündliche, hustenstillende und schleimlösende Wirkung. Die Pflanzenstoffe können auf verschiedene Arten angewendet werden:

  • Kapseln oder Tabletten (z.B. GeloMyrtol®)
  • Lösungen oder Sirup
  • Badezusätze
  • Teeaufgüsse
  • Salben zum Einreiben (z.B. Wick VapoRub®)
  • Inhalation

Die Wirkung ist dabei ähnlich gut, entscheiden Sie also einfach was Ihnen am besten zusagt. Nebenwirkungen treten sehr selten auf, möglich sind allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden. In diesem Fall sollten Sie die Anwendung sofort beenden.

Wie wird eine chronische Bronchitis behandelt?

Im Vordergrund der Behandlung einer chronischen Bronchitis steht die Vermeidung des ursächlichen Reizes. Ist der Grund der Entzündung also beispielsweise das Rauchen, wird die Erkrankung sich erst bessern, wenn Betroffene dauerhaft damit aufhören. Wird die Bronchitis durch Stoffe im Umfeld (Feinstaub, Stoffe bei der industriellen Verarbeitung) hervorrufen, kann ein Wohnort- oder Berufswechsel notwendig sein.

Medikamentös stehen je nach Schweregrad der Erkrankung verschiedene Behandlungen zur Verfügung:

Quellen:

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Non CF- Bronchiektasen
So lautet die Diagnose des Pneumologen.
Mein Hauptproblem:
Eine hohe Schleimproduktion im Bereich der Lungenflügel und/oder Bronchien. Der klare Schleim muss nicht gelöst werden, das ist er zu jeder Zeit. Die Menge, die von den besagten Zellen fast ständig produziert wird, ist zum Hinunterschlucken oft zuviel.
Ich bin auf der Suche nach einem – möglichst pflanzlichen – Mittel, das diese in Maßen notwendige Schleimproduktion primär heruntersetzt. Ich benutze seit Tagen einen Vernebelungsinhalator mit 0,9 % Kochsalz. Doch das verflüssigt den Schleim wohl eher. Ich höre von Ihnen ? Vielen Dank im Voraus & freudl. Grüße von Klaus Böckstiegel.
Schleimunterdrückung?
Hallo Herr Böckstiegel,
die Schleimproduktion bei Bronchiektasen zu unterdrücken, ist mit pflanzlichen Mitteln nur schwer möglich. Es ist auch eher der falsche Ansatz, denn eine Schleimunterdrückung würde eher mit einer Austrocknung des Schleims einhergehen und dann ließe er sich noch schwerer abhusten.
Leider sind CF-Bronchiektasen nicht einfach zu behandeln, deshalb verstehe ich gut, dass Sie auch nach Alternativen Ausschau halten. Aber ratsamer wäre, dass doch noch mal mit dem Pneumologen durchzusprechen, der Sie und Ihren Befund kennt.
Alles Gute, Dr. Zorn vom Navigator-Team
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Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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