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Betamimetika gehören zu den Basismedikamenten bei Asthma und COPD. Sie lindern akute Beschwerden rasch, können aber auch langfristig zur Dauertherapie eingesetzt werden. Dabei sind sie als Lungenspray in der Regel sehr gut verträglich und verursachen nur selten Nebenwirkungen. Mehr zu Medikamenten wie Salbutamol und Terbutalin erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Wirkung

Was sind Betamimetika (Salbutamol, Fenoterol, Formoterol)?

Betamimetika sind einer der ganz wichtigen medikamentösen Bausteine in der Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD. Und zwar sowohl als "Bedarfs-Spray" (Linderung akuter Beschwerden) als auch in der Langzeittherapie. Ihre Hauptwirkung: Sie stellen die Atemwege weit, verbessern also den Durchfluss der Luft.

Typische Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind:

Lang oder kurz wirksam

Alle drei Substanzen wirken schnell (und relativ kurz) und werden deshalb vor allem als Bedarfs-Spray eingesetzt. Daneben gibt es zwei weitere Substanzen, die sehr viel länger wirken und deshalb oft Bestandteil der Dauerbehandlung von Asthma sind (z.B. als Spray in Kombination mit einem Kortison-Wirkstoff).

Lang wirksame Betamimetika sind:

Die kurz wirksamen Medikamente werden auch SABA (short acting beta agonists) genannt, die lang wirksamen LABA (long acting beta agonists). Sie werden in der Regel als Lungenspray inhaliert.

Asthma und COPD: Einsatzgebiete von Betamimetika

Wie wirken Betamimetika bei Asthma und COPD?

Aus dem Griechischen

Der Name Betamimetika (Singular: Betamimetikum) oder auch Beta-Agonisten hat damit zu tun, dass diese Medikamente ihre bronchienerweiternde Wirkung über eine Aktivierung bestimmter Rezeptoren in den Bronchien erreichen. Die werden Beta-2-Adrenozeptoren genannt. Ein Mimetikum (griechisch "mimesis" = Nachahmung) ist eine Substanz, die einer anderen so ähnelt, dass sie die gleichen Rezeptoren besetzen kann, wie der dafür zuständige Botenstoff im Körper. Daher Betamimetikum. Und Beta-Agonist, weil die genannten Rezeptoren aktiviert werden und nicht blockiert (sonst hieße es Antagonist).

Entspannung der Bronchien

Die natürlichen Substanzen, die die Betamimetika nachahmen, sind Botenstoffe wie Adrenalin und Noradrenalin. Sie haben vielfältige Funktionen im Körper und wirken insgesamt aktivierend. Im Bronchialsystem sorgen sie für eine Erschlaffung der Muskulatur (Bronchodilatation). Dadurch werden die Atemwege weiter, wir können kräftiger atmen und mehr Sauerstoff aufnehmen.

Bei Menschen mit Asthma oder COPD wird die Atmung dadurch binnen kurzer Zeit deutlich erleichtert. Außerdem wird, vornehmlich bei der COPD, langfristig die Belastbarkeit gesteigert und die Häufigkeit schwerer Atemnotattacken (Exazerbationen) verringert. Die Effekte spiegeln sich auch in verbesserten Werten bei der Lungenfunktions-Untersuchung.

Verbesserte Reinigung der Atemwege

Betamimetika aktivieren außerdem das sogenannte Flimmerepithel in den Atemwegen. Sie können es sich wie einen zarten Haarflaum vorstellen, der die Atemwege auskleidet. Seine Funktion besteht darin, Schleim, Schmutz und Schadstoffe, die ins Atemsystem gelangt sind, wieder nach außen zu befördern. Gerade bei der COPD ist dieser wichtige Belag schwer in Mitleidenschaft gezogen und kann die Bronchien nicht mehr ausreichend "durchputzen". Medikamente wie Salbutamol und Formoterol unterstützen diesen Prozess wieder ein Stück weit.

Wann werden Betamimetika eingesetzt?

Betamimetika werden zur Behandlung von Asthma und COPD eingesetzt. Sie fungieren sowohl als Akutmedikamente als auch als Langzeittherapeutika.

Asthma: Bedarfsmedikament auf jeder Stufe der Behandlung

Bei Asthma gehören kurz wirksame Betamimetika (short acting beta agonists, SABA) wie Salbutamol ab Stufe 1 der Behandlung zum festen Therapieschema. Sie dienen dazu, akute Beschwerden rasch zu lindern und (drohende) Asthmaanfälle zu durchbrechen. Lang wirksame Substanzen (long acting beta agonists, LABA) wie Formoterol kommen hingegen erst ab Stufe 3 der Asthma-Stufentherapie zum Einsatz. Dazu werden sie mit Kortison-Sprays kombiniert, die ebenfalls längerfristige Effekte haben und der Entzündung in den Atemwegen entgegenwirken.

Bei COPD von Anfang an auch LABAs

Bei der COPD haben Betamimetika einen etwas anderen Stellenwert. Auch hier können sie entweder bei Bedarf oder regelmäßig eingenommen werden. Die Dauertherapie mit lang wirksamen Betamimetika startet bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung allerdings schon früher als bei Asthma und kann auch bei Betroffenen mit wenig Beschwerden (GOLD Gruppe A) bereits zu Beginn eingesetzt werden. Wer schwerer betroffen ist (GOLD Gruppe B), bekommt grundsätzlich von Anfang an ein lang wirksames Medikament, das die Atemwege erweitert, manchmal auch eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen.

Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Asthma sowie COPD hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

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Kommentare  
Asthma Disc
Ich bekam massive Einblutungen im oberen Gaumen.
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

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