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Akne inversa (Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa) ist eine eher selten auftretende Hauterkrankung, bei der es zu großflächigen Entzündungen der Haarwurzelausführungsgänge und der Talgdrüsen kommt. Typisch sind Eiteransammlungen, Abszesse oder auch Fisteln.

Frauen zwischen 20 und 30 am häufigsten betroffen

Im Gegensatz zur normalen Akne (vulgaris) tritt die Akne inversa insbesondere im Bereich der Achseln, der Leisten, der Oberschenkel-Innenseiten sowie der Genitalregion und der Pofalte auf. In seltenen Fällen können Bauch oder Brustfalte (und auch andere Körperstellen) davon betroffen sein. Die Hauterkrankung bricht häufig bei Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr aus. Meist leiden Menschen mit Akne inversa auch an normaler Akne.

Wichtig: Die eitrigen Pusteln lösen starke Schmerzen aus und können daher die Lebensqualität stark beeinflussen. Wer vermutet, an einer Akne inversa erkrankt zu sein, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Unbehandelt kann sich die Hauterkrankung immer weiter ausbreiten und chronisch werden. Außerdem können sich Verbindungsgänge von der Haut zu anderen Organen (Fisteln) bilden.

Stadien

Die Akne inversa kann in drei Stadien unterteilt werden:

  • Stadium 1: einzelne Abszesse ohne Narbenstränge
  • Stadium 2: wiederkehrende Abszesse mit Fistelgängen und Narbenbildung
  • Stadium 3: ausgedehnter Befall mit Abszessen, Fistelgängen und Narbengängen sowie schmerzhafte Bewegungseinschränkungen

Was passiert bei Akne inversa?

Bei Akne inversa wird durch eine „Verhornungsstörung“ der Ausführungskanal der Talgdrüse verstopft. Verhornungsstörung bedeutet, dass zu viele Zellen an die Hautoberfläche geschickt werden und Schüppchen, die eigentlich mit dem Talg aus den Hautporen abfließen müssten, den Ausgang der Talgdrüsen verstopfen und sich anstauen. Die Haarwurzeln und Talgdrüsen füllen sich immer mehr und mehr mit Hornmaterial an.

Infektion durch Bakterien

Eingeschlossene Bakterien (meist Staphylococcus aureus) sorgen dafür, dass sich die Haarwurzel und die zugehörige Talgdrüse entzünden, sodass unter der Haut ein schmerzhafter Knoten entsteht. Immer mehr Eiter sammelt sich in der Talgdrüse an und bringt die Talgdrüsenzyste irgendwann zum Platzen. Die Entzündung breitet sich im Gewebe aus und die Schweißdrüsen werden in die Entzündung mit einbezogen. Es entstehen schmerzhafte Geschwüre, Abszesse und im späteren Verlauf tiefe Fisteln und Narben.

Die Erkrankung führt meist zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Betroffene schämen sich häufig für ihre unschönen und oft übel riechenden Hautveränderungen und ziehen sich vor anderen Menschen zurück. Das kann Depressionen auslösen und zu sozialer Isolation führen.

Was erhöht das Risiko für die Akne inversa?

Die genauen Ursachen der Akne inversa sind bis heute nicht bekannt. Die Hauterkrankung kann durch verschiedene Faktoren verursacht sein. Risikofaktoren, welche die Hauterkrankung begünstigen, sind u. a.:

  • Bakterien: Eingeschlossene Bakterien können zu Entzündungen der Haarwurzel und Talgdrüse führen, sodass schmerzhafte Mitesser (Knoten) unter der Haut entstehen, die aufplatzen und dazu führen, dass sich die Entzündung auf das umliegende Gewebe weiter ausdehnt. Am Entzündungsprozess häufig beteiligt ist die Bakterienart Staphylococcus aureus. Es können aber auch andere Bakterien die Ursache sein.
  • Nikotinkonsum: Über 90 % der Betroffenen sind Raucher. Mediziner vermuten, dass Nikotin bei einzelnen Bakterien wie Staphylococcus aureus wachstumsfördernd wirkt.
  • Übergewicht
  • starkes Schwitzen (Hyperhidrose)
  • mechanische Hautreizung (zum Beispiel durch Nassrasur, Schweiß oder enge Kleidung)
  • Stress oder psychische Belastungen (kann die Schwere des Verlaufes wesentlich beeinflussen)
  • erbliche Veranlagung (bei etwa einem Drittel der Betroffenen sind weitere Familienmitglieder erkrankt)
  • Rheumatische Erkrankungen (Akne inversa tritt in vielen Fällen zusammen mit rheumatoider Arthritis auf)

Quellen:

  • Sterry W, Paus R. Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie. Thieme Verlag. (2000)
  • Moll I. Dermatologie. Thieme Verlag. (2005)
  • S1-Leitlinie: Therapie der Acne inversa (2017). Online auf: www.awmf.org.
  • Akne inversa. Deutsche Gesellschaft. für Dermatochirurgie e.V. Online auf: https://dgdc.de/akne-inversa.html.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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