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Wie funktioniert ein Magenband? Kann ich damit wirklich dauerhaft mein Gewicht reduzieren? Welche Risiken hat der Eingriff? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag zur Magenband-Operation.

Operationsverfahren

Was ist ein Magenband und wie wirkt es?

Bei der Magenband-Operation handelt es sich um ein zunehmend verbreitetes Verfahren der gewichtsreduzierenden Chirurgie. Der Eingriff erfolgt üblicherweise endoskopisch (minimalinvasiv). Dabei wird eine in ihrer Weite von außen verstellbare Kunststoffmanschette um den oberen Magenanteil gelegt. Das Verfahren kommt vor allem dann in Betracht, wenn bei sehr starkem Übergewicht mit anderen Maßnahmen kein Erfolg erzielt wird.

Wissenswertes zur OP

Wie hilft das Band beim Abnehmen?

Das weiche Band sorgt für eine Verengung des Magens knapp unterhalb der Speiseröhre und damit für einen funktionellen Vormagen, der sich schnell füllt und die Aufnahme fester Nahrung deutlich einschränkt.

Ist man schneller satt?

Ja, durch Dehnung des gefüllten Magenanteils wird über eine Signalkette das Sättigugsgefühl im Gehirn rascher als sonst herbeigeführt. Da die Speisen viel langsamer in den unteren Teil des Magens gelangen, kann im Rahmen einer Mahlzeit nur noch eine geringere Nahrungsmenge verzehrt werden.

Was ist die Besonderheit beim "schwedischen Magenband"?

Im Gegensatz zu anderen Magenbandtypen kann das schwedische Magenband aufgrund seiner Eigenschaften lebenslang im Körper des Patienten verbleiben.

Wie läuft der Eingriff ab?

Sofern es sich um ein schwedisches Magenband handelt, wird dabei eine dünne Nadel durch die Haut bis in das Reservoir im Inneren des Bandes eingeführt und Flüssigkeit über einen feinen Schlauch in die Manschette gespritzt oder daraus entzogen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten und verläuft bei den meisten Patienten nahezu schmerzfrei. Um die richtige Positionierung der Nadel in der Reservoirstelle zu überprüfen, wird die Bandeinstellung möglicherweise unter Röntgenkontrolle vorgenommen.

Chancen

Welche Gewichtsreduktion ist durch ein Magenband möglich?

Mit einem Magenband lässt sich eine recht hohe Gewichtsabnahme realisieren, durchschnittlich etwa zwei Drittel des Übergewichts. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich das Band in der richtigen Position befindet.

OP alleine reicht nicht aus

Und fast noch wichtiger: dass Sie sich strikt an einen neuen Lebensstil mit neuen Essgewohnheiten halten. Erfahrungsgemäß ist dieser eigene Schritt oft schwieriger als die Operation.

Achten Sie dabei auf eine allmähliche Gewichtsabnahme über 12 bis 18 Monate. In diesem Zeitraum nach der Operation nimmt man normalerweise weniger als 1 kg pro Woche ab, was aber auch gut ist. Bei schellerem Abnehmen kann es sonst zu einer Gesundheitsgefährdung und zu neuen Problemen kommen.

Nimmt man sicher ab mit einem Magenband?

Wie bei nahezu jedem therapeutischen Verfahren gibt es auch beim Magenband keine 100%ige Erfolgssicherheit. Zum einen können unvermutete Komplikationen dafür sorgen, dass die Gewichtsabnahme niedriger als erhofft bzw. unzureichend ausfällt bzw. das Magenband entfernt werden muss. Zum anderen stehen die Karten schlecht, wenn Sie sich an die neuen Essgewohnheiten mit deutlich kleineren Mahlzeiten nicht gewöhnen können.

Ohne Motivation zur Ernährungsumstellung geht es nicht

Trotz dieses recht mechanistischen Vorgehens ist die willentliche Mitwirkung des Betroffenen von entscheidender Bedeutung. Zum einen, um unerwünschte Wirkungen, wie z.B. Erbrechen bei zu reichlicher Nahrungsaufnahme, zu vermeiden. Zum anderen, weil dieser Mechanismus mit hochkalorischer Flüssignahrung bzw. weichen Speisen (z.B. Cola, Milch-Shakes, Bier, Suppe, Eis, Pudding, Schokolade …) ausgehebelt werden kann, wodurch das Hungergefühl unbeeinträchtigt bleibt und der Eingriff in dieser Hinsicht ad absurdum geführt wird.

Komplikationen

Welche Probleme können beim Einsetzen bzw. Tragen eines Magenbandes auftreten?

Auch wenn es sich bei der Magenband-Operation um ein sogenanntes minimal-invasives Verfahren handelt, also einen Eingriff mit nur kleinem Hautschnitt (Schlüssellochtechnik), kann auch bei dieser Maßnahme etwas schieflaufen. Sowohl beim Einsetzen eines Magenbandes als auch beim Tragen desselben kann es zu Problemen kommen.

Keine OP ganz ohne Risiko

Kommt es zu Komplikationen, sind diese zum Glück meistens gut behandelbar. In sehr seltenen Einzelfällen kam es aber auch schon zu lebensbedrohlichen Situationen. Dazu muss man aber sagen, dass ein solches Minimalrisiko bei Operationen nie ganz auszuschließen ist, insbesondere, wenn starkes Übergewicht besteht.

Komplikationen

Welche allgemeinen Komplikationen können der Operation auftreten?

Komplikationen allgemeiner Art (die bei jeder Bauchoperation auftreten können):

  • Lungeninfektionen, Lungenprobleme
  • Milz- oder Leberschäden
  • Thrombose
  • Wundheilungsstörungen
Welche Komplikationen können durch das Magenband selbst auftreten?

Komplikationen im Zusammenhang mit dem Magenband:

  • Magenwandverletzung während der Operation
  • Durchrutschen des Magens durch das Band
  • Magenüberdehnung (wenn der Patient immer wieder versucht mehr zu essen, als der reduzierte Magen aufnehmen kann) mit Gefahr des Kippens und resultierender Blockade der Öffnung
  • Verrutschen des Bandes
  • Migration des Bandes (das Band „wandert“ durch die Magenwandschichten nach innen)
  • Fistelbildung
  • Infektionen
  • Blutungen
  • Stenose oder Obstruktion (Verengung oder Verschluss)
  • Verletzung der Speiseröhre oder des oberen Magens bei der Einführung des Magenbandes
  • Beschädigung des hydraulischen Systems zur Verstellung der Bandweite
  • Silikon-Unverträglichkeit

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

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Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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