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Seit einigen Jahren wenden manche Ärzte die sogenannte Einnistungsspritze bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) an. Dabei soll mit dem Wirkstoff Triptorelin (Handelsname: Decapeptyl) eine kurzzeitige Anregung des Gelbkörpers erreicht werden, was die natürliche Hormonproduktion steigert und das Einnisten der transferierten Embryonen in die Gebärmutterschleimhaut begünstigt.

Üblicherweise werden 0,1 mg Decapeptyl sechs Tage nach der Eierstockpunktion (Follikelpunktion) bzw. nach dem Embryotransfer gespritzt. Eingesetzt wurde die Maßnahme bereits, bevor Studien einen tatsächlichen Vorteil hatten belegen können. Im Jahr 2006 wurde dann die erste wissenschaftlich hochwertige Untersuchung bei insgesamt 600 Frauen publiziert, von denen 300 das Medikament sechs Tage nach Follikelpunktion erhielten, die anderen 300 dagegen nur Plazebo.

Folgender statistisch signifikante Vorteil wurde von den Autoren dokumentiert:

Kriterium Einnistungsspritze Plazebo
Implantationsrate/Embryo 27,1% 17,4%
Geburtenrate 25,2% 14,6%


Allerdings sind die mit der Einnistungsspritze erzielbaren Erfolge (wie bei manch anderen Behandlungen auch) in Fachkreisen umstritten. Andere Kinderwunschzentren haben teilweise andere Erfahrungen gemacht und konnten in eigenen Auswertungen keine so deutlichen Vorteile erkennen. Als Routinemaßnahme ist die Einnistungsspritze deshalb vielleicht nicht unbedingt sinnvoll, als Hilfsmaßnahme im individuellen Fall dagegen schon.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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