Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Werden bei einer Blutentnahme erhöhte oder erniedrigte TSH-, fT3- oder fT4-Werte festgestellt, können weitere Blutuntersuchungen zum Ausschluss einer Schilddrüsenerkrankung angezeigt sein. Dazu gehört zum Beispiel die Bestimmung von Antikörpern, die bei einer Reihe an Erkrankungen vom eigenen Immunsystem gebildet werden und sich fälschlicherweise gegen Bestandteile oder Produkte des Schilddrüsengewebes richten.

 Typische Antikörper sind:

  • TPO-AK (= Thyreoperoxidase-Antikörper)
  • TRAK (= TSH-Rezeptor-Antikörper)
  • TG-AK (= Thyreoglobulin-Antikörper)

Erhält man nun nach der Laboruntersuchung das Ergebnis über die eigenen Werte, stellt sich oft die Frage: Sind diese nun normal oder zu hoch und damit ein Hinweis auf eine Erkrankung?

Diese Frage lässt sich am besten mit einem Blick auf den ausgedruckten Laborbefund beantworten, denn dort stehen in der Regel rechts neben den eigenen Messwerten die Standardwerte. Eine allgemeingültige Aussage über die normale Höhe der Antikörper im Blut ohne Kenntnis dieser Referenzwerte des untersuchenden Labors ist leider schwierig, da die Normbereiche je nach Prüflabor und Messmethode variieren. Dennoch wollen wir hier zumindest einen kleiner Anhaltspunkt geben, was als normal gelten mag und was nicht. Nach Angaben des Deutschen Schilddrüsenzentrums können etwa folgende Grenzwerte angenommen werden:

  • TPO-AK sollten unter 34 IUL/ml liegen,
  • TG-AK unter 100 IUL/ml und
  • TRAK unter 1,0 mU/l (als grenzwertig gelten TRAK von 1,0–1,75 mU/l und als erhöht TRAK > 1,75 mU/l).

Das heißt, wenn die eigenen Werte unter diesen Grenzwerten liegen, spricht das eher nicht für eine krankhafte Veränderung der Schilddrüse. Aber wie gesagt, eine definitive Aussage kann nur mit den individuellen Referenzwerten des Untersuchungslabors und in Kenntnis der Krankheitsgeschichte des Betroffenen gemacht werden.

Was bedeutet ein Anstieg von TPO-AK,TG-AK oder TRAK?

Werden ungewöhnlich hohe Werte von Schilddrüsen-Antikörpern im Blut festgestellt, kann dies – muss aber nicht – ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein:

  • Ein Anstieg der TPO-AK ist charakteristisch für Hashimoto-Thyreoiditis, aber auch bei einer Basedow-Erkrankung und teilweise sogar bei Gesunden nachweisbar.
  • TRAK ist typischerweise bei Morbus Basedow, aber zum Teil auch bei Hashimoto-Thyreoiditis oder bei Personen ohne bekannte Schilddrüsenerkrankung erhöht.
  • Ein erhöhter TG-AK-Blutspiegel kann ein Hinweis auf Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow, Schilddrüsenkrebs und auf Erkrankungen außerhalb der Schilddrüse sein.

Der Nachweis erhöhter Antikörper ist also ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsendiagnostik, doch muss bei der Beurteilung der Einzelwerte immer die gesamte Befundkonstellation berücksichtigt werden; denn nicht jeder auffällige Blutwert bedeutet automatisch das Vorliegen einer Erkrankung oder grenzt diese schon auf eine Diagnose ein.

Quellen:

  • Blutuntersuchungen​. Herausgeber: Deutsches Schilddrüsenzentrum GmbH (2023). Online auf www.deutsches-schilddruesenzentrum.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie

mehr Informationen