Als Faustregel gilt: Wenn sich die Stärke oder die Dauer der Menstruation stark verändert oder wenn sich der Zeitpunkt deutlich verschiebt, sollten Sie sicherheitshalber Ihre/n Gynäkologin/en aufsuchen.
Wenn Sie – auch unter Hormontherapie! – plötzlich bluten, obwohl die Blutungen eigentlich seit mehreren Monaten aufgehört hatten, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Meist sind solche Blutungen in den Wechseljahren hormonbedingt. Mögliche Auslöser sind beispielsweise auch gutartige Geschwulste der Gebärmuttermuskulatur (Myome) oder Ausstülpungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumpolypen). Blutungen durch diese Erkrankungen sind zwar unangenehm, ansonsten aber meist harmlos.
Zu Blutungen führen kann aber auch eine bösartige Veränderung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom). Deshalb sollte die Ursache jeder Blutungsunregelmäßigkeit unbedingt geklärt werden!
Nun habe ich – zum ersten Mal – eine, aber mitten in der Hormonphase (Tag 11). Es fühlt sich auch an wie eine normale Periode, inklusive Pickel und Brustschmerzen.
Soll ich meinem Einnahmezyklus stur weiter folgen oder eine Pause machen, um dem eventuellen Zyklus eine Chance zu geben? Meine Ärztin bietet so schnell keine Termine an ...
Gibt es sonst ein Möglichkeit für mich herauszufinden, ob ich mich in einem echten Zyklus befinde, oder das nur eine Abbruchblutung ist?
grundsätzlich ist das eine Fragestellung, die Deine Ärztin vor Ort mit Dir klären muss. Wir wissen viel zu wenig über Dich, um das seriös beurteilen zu können. Also betrachte das folgende nur als Versuch, Dir etwas Infos zu geben:
Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Erklärungen für deine aktuelle Situation:
1) Durchbruchblutung: Es könnte eine unerwartete Zwischenblutung sein, die manchmal bei hormonellen Behandlungen vorkommt. Diese kann durch hormonelle Schwankungen, Stress oder Veränderungen im Lebensstil ausgelöst werden. In diesem Fall wäre es ratsam, den Einnahmezyklus wie gewohnt fortzusetzen, um die Hormonbalance nicht zusätzlich zu stören.
2) Rückkehr eines spontanen Zyklus: Falls dein Körper versucht, einen natürlichen Zyklus wiederherzustellen, könnte die aktuelle Blutung eine echte Menstruation sein. Die Symptome wie Pickel und Brustspannen sprechen dafür, dass dein Körper möglicherweise hormonell aktiv ist. In diesem Fall könnte eine Unterbrechung der Hormone helfen, zu prüfen, ob dein Zyklus eigenständig weiterläuft.
Was du tun kannst:
Es wird allgemein empfohlen, den Hormonzyklus weiterzuführen, um keine weiteren Dysbalancen zu verursachen. Falls die Blutung über mehrere Zyklen anhält oder unregelmäßig bleibt, solltest du das unbedingt ärztlich abklären lassen.
Falls du vermutest, dass dein Körper selbst wieder hormonell aktiv ist, könntest du – in Absprache mit deiner Ärztin, sobald es möglich ist – eine Pause machen und beobachten, ob sich ein regelmäßiger Zyklus einstellt.
Falls möglich, könnte ein Hormonstatus (FSH, LH, Östradiol, Progesteron) durch eine Blutuntersuchung Hinweise darauf geben, ob dein Körper wieder zyklisch arbeitet.
Falls die Blutung ungewöhnlich stark ist, länger als 7 Tage anhält oder von starken Schmerzen begleitet wird, wäre eine kurzfristige ärztliche Abklärung erforderlich.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn
habe eine Gebärmutterschleimhautverdickung (ca. 8 mm). Perimenopause knapp 1 Jahr. Ist eine Hormonbehandlung zur Abstoßung der Schleimhaut möglich?
eine Gebärmutterschleimhautverdickung (Endometriumhyperplasie) kann während der Perimenopause auftreten und sollte individuell beurteilt werden. Eine Hormonbehandlung zur Abstoßung der Schleimhaut ist in vielen Fällen eine mögliche Therapieoption, besonders wenn die Verdickung durch hormonelle Ungleichgewichte verursacht wird.
Eine gängige Behandlungsmethode zur Regulierung der Gebärmutterschleimhaut und zur Auslösung einer Abstoßung (Menstruation) ist die Verabreichung von Gestagenen. Diese Hormone helfen, das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu kontrollieren und eine Blutung zu induzieren. Gestagene können in Form von Tabletten, Injektionen oder einer Hormonspirale verabreicht werden.
In einigen Fällen kann eine kombinierte Hormontherapie sinnvoll sein, insbesondere wenn zusätzlich menopausale Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen bestehen. Diese Therapie besteht aus einer Kombination von Östrogen und Gestagen und wird oft zyklisch verabreicht, um regelmäßige Blutungen zu induzieren.
Wichtig: Vor Beginn einer Hormontherapie ist eine gründliche Untersuchung notwendig, um die genaue Ursache der Schleimhautverdickung festzustellen.
Wenn eine medikamentöse Behandlung nicht ausreicht oder nicht erwünscht ist, kann eine Ausschabung (Kürettage) durchgeführt werden, um die Schleimhaut mechanisch zu entfernen. Diese Methode wird häufig diagnostisch und therapeutisch eingesetzt.
Eine Hormonbehandlung ist also möglich, sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht und nach eingehender Untersuchung erfolgen.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn