Parästhesien sind ein typisches Frühsymptom bei Multipler Sklerose. Mit dem Begriff werden Missempfindungen im Bereich eines Hautnervs beschrieben, die nicht schmerzhaft sind und für die es keine erkennbare physikalische Ursache gibt.
Typische Empfindungen sind Kribbeln, Jucken, Prickeln, "Ameisenlaufen" oder auch ein Kälte- bzw. Wärmegefühl. Am häufigsten treten diese Missempfindungen an Händen oder Füßen auf.
Bei den sogenannten Tiefenparästhesien steht häufig ein Gefühl der Einschnürung im Vordergund, so als läge ein Band um die Gelenke oder auch um den Brustkorb. Manchmal fühlt sich das auch so an, als würde im Inneren ein Ballon aufgeblasen werden.
Die Ursachen von Parästhesien sind nicht ganz klar. Vermutet werden "spontane" elektrische Entladungen der betroffenen Hautnerven. Eine andere Theorie besagt, dass sensible Reize im Hirn fehlerhaft verarbeitet werden und zu einer anderen bewussten Wahrnehmung führen als das sonst der Fall wäre (z.B. Kältegefühl, obwohl die Haut warm ist).