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Schon länger stehen Statine unter dem Verdacht, das Risiko für Diabetes zu erhöhen. Statine werden häufig zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte verschrieben. Typische Vertreter sind Simvastatin und Atorvastatin. Eine aktuelle Studie beleuchtet dieses Thema nun genauer und liefert wertvolle Informationen für die Praxis.

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Die Forscher analysierten die Daten aus mehreren großen, doppelblinden und randomisierten Langzeitstudien. Metaanalyse wird so etwas in Wissenschaftskreisen genannt. In den zugrundeliegenden Studien wurden die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip entweder mit Statinen oder einem Placebo behandelt. Insgesamt wurden Daten von über 150.000 Teilnehmern aus 23 Studien ausgewertet, die mindestens zwei Jahre lang liefen. 

Risikoerhöhung je nach Statin-Dosis 10-36%

Die Ergebnisse zeigten, dass eine Statin-Therapie das Risiko für die Entstehung von Diabetes leicht erhöht. Bei Teilnehmern, die niedrig dosierte oder mittel dosierte Statine einnahmen, stieg das Risiko um etwa 10%. Bei denen, die hoch dosierte Statine einnahmen, war das Risiko sogar um 36% höher. Dies bedeutet, dass unter 100 Personen, die niedrige oder mittlere Dosen von Statinen einnehmen, etwa eine Person pro Jahr zusätzlich an Diabetes erkrankt. Bei hohen Dosen steigt diese Zahl auf etwa 1,3 Personen pro Jahr.

Bei Menschen ohne vorher bestehenden Diabetes zeigte sich ein leichter Anstieg des durchschnittlichen Blutzuckerspiegels und des HbA1c-Wertes, einem Langzeitmarker für den Blutzucker. Dieser Anstieg war jedoch gering. Menschen, die bereits einen erhöhten Blutzucker hatten, waren besonders gefährdet, an Diabetes zu erkranken. Bei ihnen lag der Anstieg in einem Bereich, der sie näher an die Grenze zur Diabetes-Diagnose brachte.

Was bedeutet das für Menschen mit Diabetes?

Bei Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt waren, führte die Statin-Therapie zu einer leichten Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Blutzucker verschlechterte, war bei denen, die niedrig oder mittel dosierte Statine nahmen, um etwa 10% höher. Bei hoch dosierten Statinen stieg diese Wahrscheinlichkeit um 24%.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Statine das Risiko für die Entstehung von Diabetes leicht erhöhen können und bei Menschen mit bestehendem Diabetes zu einer Verschlechterung der Blutzuckerkontrolle führen können. Diese Effekte sind jedoch moderat und sollten nach Ansicht der Autoren im Kontext der gesundheitlichen Vorteile von Statinen gesehen werden, insbesondere ihrer Fähigkeit, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Die Ergebnisse dieser Studie sollten helfen, die Behandlungsrichtlinien für Patienten, die Statine einnehmen, zu verbessern und zu personalisieren.

Quellen:

  • Cholesterol Treatment Trialists’ (CTT) Collaboration. Electronic address: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.; Cholesterol Treatment Trialists’ (CTT) Collaboration. Effects of statin therapy on diagnoses of new-onset diabetes and worsening glycaemia in large-scale randomised blinded statin trials: an individual participant data meta-analysis. Lancet Diabetes Endocrinol. 2024 May;12(5):306-319. doi: 10.1016/S2213-8587(24)00040-8. Epub 2024 Mar 27. PMID: 38554713; PMCID: PMC7615958.

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