Die Ursachen von Asthma sind vielfältig und umfassen genetische Faktoren, den Lebensstil und Umweltfaktoren.
In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob die Umgebung, in der ein Kind in den ersten Lebensjahren aufwächst, einen Einfluss auf das Risiko hat, Asthma zu entwickeln. Insbesondere wurde der Einfluss von Grünflächen und Pollenbelastung untersucht.
Was wurde in der Studie untersucht?
Die Studie sollte herausfinden, ob das Aufwachsen in grünen städtischen Gebieten das Risiko für die Entwicklung von Asthma im Kindesalter verringern kann. Außerdem wurde geprüft, ob die Pollenbelastung diesen Effekt beeinflusst. Es wurde untersucht, ob das Vorhandensein von Bäumen und anderen Grünflächen rund um den Geburtsort eines Kindes und die Exposition gegenüber verschiedenen Pollenarten während der Schwangerschaft und frühen Kindheit einen Einfluss auf die Entwicklung von Asthma hat.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Die Studie wurde in Toronto, Kanada, durchgeführt. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von Kindern, die zwischen April 2006 und März 2014 geboren worden waren. Insgesamt flossen 214.211 Mutter-Kind-Paare in die Studie ein.
Die Forscher untersuchten, wie viel Grünfläche und Baumkronen in der Nähe der Geburtsorte der Kinder vorhanden waren und wie hoch die Pollenbelastung in diesen Gebieten war. Sie verfolgten die Gesundheit der Kinder bis zum Alter von sechs Jahren, um herauszufinden, wie viele von ihnen Asthma entwickelten.
Bäume in der Umgebung schützen
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Kinder, die in Gebieten mit mehr Baumkronen aufwuchsen, ein geringeres Risiko hatten, Asthma zu entwickeln. Die Analyse ergab, dass die schützende Wirkung der Baumkronen besonders in den Herbstmonaten ausgeprägt war.
Gleichzeitig zeigte sich jedoch, dass eine hohe Exposition gegenüber Pollen, insbesondere Unkrautpollen, diese schützende Wirkung reduzieren kann. Kinder, die in Gebieten mit hoher Pollenbelastung lebten, hatten ein höheres Risiko, Asthma zu entwickeln, selbst wenn sie in grünen Umgebungen aufwuchsen. dabei erwies sich die Pollenbelastung während der Schwangerschaft und den ersten drei Lebensjahren des Kindes als besonders kritisch.
Fazit
Die Studie zeigt, dass das Aufwachsen in grünen städtischen Gebieten mit vielen Bäumen das Risiko, Asthma zu entwickeln, verringern kann. Allerdings kann eine hohe Pollenbelastung, insbesondere Unkrautpollen, diesen schützenden Effekt abschwächen.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer gut geplanten städtischen Begrünung und möglicherweise auch von Maßnahmen zur Kontrolle der Pollenbelastung. Für junge Paare mit genetischer Veranlagung für Allergien könnte es laut den Wissenschaftlern hilfreich sein, sich einen Wohnort mit vielen Bäumen zu suchen. Wohlwissend, dass das nicht immer so einfach ist.
Quellen:
Stanescu C, Talarico R, Weichenthal S, Villeneuve PJ, Smargiassi A, Stieb DM, To T, Hebbern C, Crighton E, Lavigne É. Early life exposure to pollens and increased risks of childhood asthma: a prospective cohort study in Ontario children. Eur Respir J. 2024 Apr 18;63(4):2301568. doi: 10.1183/13993003.01568-2023. PMID: 38636971; PMCID: PMC11025571.