Die Hormontherapie ist einer der Pfeiler bei der Behandlung von Brustkrebs. Dafür kommen unterschiedliche Substanzen in Frage. Die sogenannten SERMs bilden eine Gruppe an antihormonellen Substanzen. Doch was verbirgt sich hinter dieser Abkürzung?
Was sind SERMs?
SERM steht für Selective Estrogen Receptor Modulators. Es handelt sich um Substanzen, die zur Hormontherapie bei Brustkrebs eingesetzt werden. Sie werden auch als Antiöstrogene bezeichnet.
Krebszellen auf Diät
Der bekannteste Vertreter der SERMs ist Tamoxifen. Es wirkt über eine Blockade von Ankerstellen (Rezeptoren) an den Tumorzellen. Normalerweise binden Östrogene, weibliche Geschlechtshormone, daran. Sie "füttern" den Tumor gewissermaßen und unterstützen damit sein Wachstum. Antiöstrogene kommen ihnen zuvor, belegen die Rezeptoren und entziehen dem Krebs dadurch eine wichtige Lebensgrundlage.
Mindestens 5 Jahre lang
SERMs gehören zu den antihormonellen Wirkstoffen, die bei Brustkrebs meist nach der Operation verabreicht werden, um eine Neubildung des Tumors zu verhindern. Sie müssen ausreichend lange eingenommen werden, um auch die letzte verbliebene Krebszelle auszuhungern. Fünf Jahre sind üblich, wobei die Behandlung bei guter Verträglichkeit auch noch verlängert werden kann.
Antiöstrogene werden vor allem bei Frauen vor der Menopause eingesetzt, können aber auch nach den Wechseljahren alleine oder zusammen mit anderen antihormonell wirkenden Substanzen (sogenannte Aromatasehemmer) verschrieben werden.
Quellen:
- Krebsinformationsdienst, Brustkrebs: Die Antihormontherapie. Online unter www.krebsinformationsdienst.de (zuletzt aufgerufen am 13. Dezember 2019).