Retinoide sind chemische Substanzen, die dem Retinol (Vitamin A) sehr ähnlich sind und zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten eingesetzt werden. Die Wirkstoffe gibt es sowohl zur äußeren als auch zur inneren Anwendung. Ihr Haupteinsatzgebiet finden die Vitamin A-Abkömmlinge vor allem im Bereich der Akne-Therapie und der Behandlung der Schuppenflechte.
Wirkung
Retinoide entfalten ihre Wirkung über eine Regulation des Wachstums und der Reifung von Zellen, gleichzeitig schalten sie Zellen aber auch gezielt ab. Sie wirken außerdem antientzündlich. Bei der innerlichen Anwendung haben sie auch einen positiven Effekt auf die Talgproduktion, was besonders bei der Akne-Behandlung von Bedeutung ist.
In der Dermatologie eingesetzte Wirkstoffe sind:
- Acitretin (Neotigason®): zur inneren Anwendung bei Schuppenflechte
- Adapalen (Differin®): Retinoid der dritten Generation zur äußerlichen Behandlung der Akne
- Alitretinoin (Toctino®): zur innerlichen Behandlung des schweren, chronischen Handekzems
- Isotretinoin (Aknenormin®): zur innerlichen Behandlung der Akne
- Isotretinoin (Isotrex®-Gel/-Creme): zur äußerlichen Behandlung der Akne
- Tazaroten (Zorac® 0,1% Gel): zur äußerlichen Therapie bei der Psoriasis vulgaris
- Tretinoin (Cordes VAS®): zur äußeren Anwendung bei Akne
Quellen:
- Offermanns, S. (2012). Retinoide. In: Pharmakologie & Toxikologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12354-2_53.