Als Nebenwirkungen beobachtet man vorwiegend lokale Hautreizungen. Diese können bei Ihnen mit Rötungen, Brennen und Schuppungen einhergehen. Daher ist eine therapiebegleitende Hautpflege empfehlenswert.
Bei einer innerlichen Behandlung können auch trockene Augen und Schleimhäute, Haarausfall, Kopf- und Gliederschmerzen sowie erhöhte Blutwerte hinzukommen. Sollten diese Beschwerden auftreten, wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt entsprechende Empfehlungen und Verhaltensmaßnahmen benennen. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass die genannten möglichen Nebenwirkungen allesamt nur vorübergehend sind.
Aufgrund der lichtsensibilisierenden Wirkung der Vitamin A-Derivate sollten Sie während der gesamten Therapiezeit übermäßige Sonneneinstrahlung meiden bzw. auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten.
Wie gefährlich sind Retinoide in der Schwangerschaft?
Topische (äußerliche) wie auch systemische (innerliche) Retinoide gelten als teratogen (fruchtschädigend) und dürfen während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Insbesondere die systemischen Vitamin A-Abkömmlinge haben eine nachgewiesen schädigende Wirkung auf das Ungeborene.
Gebärfähige Frauen müssen daher während der gesamten Therapiedauer (und bei einer innerlichen Einnahme auch zeitlich begrenzt danach) auf ausreichende Verhütungsmaßnahmen achten. Für das Medikament Isotretinoin gilt das bis zu einem Zeitraum von einem Monat nach Therapieende und für Neotigason® sogar bis zu drei Jahre nach der Behandlung.
Quellen:
- Offermanns, S. (2012). Retinoide. In: Pharmakologie & Toxikologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12354-2_53.