Nein, Sie müssen auf keine Nahrungsmittel verzichten. Zwar kann eine vermehrte Aufnahme des Vitamins die gerinnungshemmende Wirkung von Marcumar® oder anderen blutverdünnenden Wirkstoffen abschwächen. Doch muss nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Deutschen Herzstiftung niemand auf Nahrungsmittel wie Leber, Spinat, Grünkohl, Rotkohl, Brokkoli oder Blumenkohl verzichten. Denn diese Nahrungsmittel sind Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Starke Schwankungen beim Essen vermeiden, INR regelmäßig messen
Allerdings sollte man unter einer Gerinnungshemmung mit Marcumar oder verwandten Blutverdünnern beachten, dass die zugeführte Menge an Vitamin K aus Lebensmitteln nicht zu sehr schwankt und im Tagesverlauf möglichst ähnliche Mengen aufgenommen werden. Wer viel Salate und grünes Gemüse am Tag isst, hat möglicherweise auch einen erhöhten Bedarf an Marcumar. Häufigere INR-Bestimmungen können hier mehr Sicherheit geben.
Hilfreich ist auch eine Liste mit Nahrungsmitteln und deren Vitamin K-Gehalt der Deutschen Herzstiftung. Diese bietet eine gute Orientierung in der Küche.
Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt in wöchentlichem Abstand eine Kontrolle der Blutgerinnung bzw. des INR-Wertes, damit sich Schwankungen möglichst früh erkennen lassen und man dem mit einer Dosisanpassung des Medikaments begegnen kann. Eine Bestimmung des Quickwertes ist laut Deutscher Herzstiftung nicht ausreichend, da dieser Gerinnungswert weniger zuverlässig ist.
Mehr Sicherheit durch INR-Selbstmessung
Mehr Sicherheit und Freiheit bietet vielen Menschen, die Marcumar oder andere Gerinnungshemmer einnehmen, das INR-Selbstmanagement. Dabei misst man in Eigenverantwortung den INR-Wert einmal pro Woche und kann die Dosis des Medikaments auch selbst anpassen. Im Vorfeld der eigenverantwortlichen Überprüfung und Anpassung der Blutgerinnung ist eine Schulung notwendig.
Übrigens: Auch Apotheken können innerhalb weniger Minuten den INR-Wert bestimmen. Die Bestimmung ist allerdings kostenpflichtig.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
I.M.
Methylsalicylat ist ein Salicylat und kann in hohen Dosen die Blutgerinnung beeinflussen. Es gibt zwar keine spezifischen Hinweise auf gefährliche Wechselwirkungen zwischen Marcumar und Salben, die Methylsalicylat enthalten, aber das Risiko einer verstärkten Blutungsneigung sollte berücksichtigt werden, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung auf großen Hautflächen oder über längere Zeiträume.
Vor der Anwendung einer solchen Salbe sollte der Arzt oder die Ärztin konsultiert werden, der oder die Marcumar verordnet hat.
Viele Grüße, Dr. med., Jörg Zorn