Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Xolair® (Omalizumab) ist ein sogenannter Antikörper, den Mediziner bei allergischem Asthma und chronisch spontaner Urtikaria (Nesselsucht) verschreiben, wenn andere Medikamente nicht ausreichen.

Xolair® (Omalizumab) ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff. Forscher produzieren es aus Eierstockzellen vom chinesischen Hamster. Als Antikörper ist es strukturell so aufgebaut, dass es ganz spezifisch nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip das körpereigene Eiweiß IgE abfangen kann.

IgE ist maßgeblich am Krankheitsprozess bei allergischem Asthma und chronisch spontaner Urtikaria (Quaddelbildung der Haut) beteiligt. Bis zu 90% dieser Moleküle kann Xolair® aus dem Blut "neutralisieren" und unterbindet so weitere Luftnot- und Nesselsuchtausbrüche.

Für wen ist Omalizumab (Xolair) geeignet?

Omalizumab ist kein Standardmittel, sondern ein Medikament für Menschen mit schwerem allergischem Asthma, die trotz starker Arzneistoffe weiterhin an Luftnot leiden.

Betroffene nehmen in solchen Fällen bereits hochdosierte Kortison-Sprays und langwirkende Betamimetika wie Formoterol oder Salmeterol ein. Diese Arzneistoffe reichen aber nicht, um ihre Beschwerden zu kontrollieren. Beim allergischen Asthma ist Xolair® in solchen Fällen für Erwachsene und Kinder ab einem Alter von 6 Jahren zugelassen.

Xolair (Omalizumab) bei Nesselsucht

Bei der chronisch spontanen Urtikaria bildet die Haut spontan viele Quaddeln, auch die Schleimhäute können anschwellen. In schweren Fällen geschieht dies täglich oder wöchentlich, manchmal aber auch seltener.

Mediziner behandeln diese Form der allergischen Erkrankung mit Antihistaminika wie Tavegil® oder Cetirizin. Reichen sie nicht aus, kommen andere Mittel wie Omalizumab zum Einsatz. Es ist bei chronisch spontaner Urtikaria für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Wie wirkt Xolair (Omalizumab)?

Exkurs in den Entstehungsprozess von Allergien – Rolle von IgE

Bei allergischen Reaktionen spielt ein körpereigener Antikörper eine Schlüsselrolle. Er heißt IgE. Ig steht für "Immunglobulin". Fachleute teilen die Immunglobuline nach ihrem Aufbau in A bis E ein. Im Prinzip nehmen sie alle eine Aufgabe im Immunsystem ein und sind chemisch Proteine, Eiweißmoleküle.

IgE dockt nun als Antikörper ganz spezifisch an einer besonderen Zellart des Blutes an, den Mastzellen. Sie enthalten unter anderem Histamin und Leukotriene, beides Stoffe, die im Körper allergische Reaktionen aller Art auslösen können. Wenn IgE hier andockt, setzen die Zellen diese Stoffe in die Blutbahn frei.

So kann es beim Asthma zu Bronchospasmus (Verkrampfen der Atemwege) und Luftnot kommen, bei der chronisch spontanen Urtikaria zur Quaddelbildung. IgE spielt also bei diesen allergischen Prozessen eine Hauptrolle.

Omalizumab kann nun, selbst ebenfalls als Antikörper gebaut, spezifisch an IgE andocken und wie gesagt einen Großteil davon im Blut einfangen.

Spritze unter die Haut alle 2 bis 4 Wochen

Xolair® ist keine Tablette, sondern wird als Spritze unter die Haut gesetzt, wie auch Insulin bei Diabetikern (Zuckerkrankheit). Auf dem Markt sind Fertigspritzen mit 75-150 mg erhältlich.

Bei Menschen mit schwerem allergischen Asthma richtet sich die Dosis nach Körpergewicht und Gesamt-IgE, das vorher mit einer Blutentnahme vom Arzt gemessen wird. Die Menge liegt zwischen 75 und 600 mg alle zwei bis vier Wochen. Ihr Arzt bestimmt die exakte Höhe. In der Regel beobachten die Mediziner dann über 12 bis 16 Wochen, ob das Medikament bei Ihnen hilft. Bleibt ein Effekt aus, setzen sie es wieder ab.

Bei der chronisch spontanen Urtikaria verabreichen Mediziner in der Regel 300 mg alle vier Wochen, das entspricht zwei Spritzen mit je 150 mg. Wie Sie den Fetrigpen benutzen, steht zum einen in der Beipackinformation, zum anderen schult Ihre Arztpraxis Sie in der Regel.

Noch ein Extra-Tipp:
Können natürliche Wirkstoffe bei Asthma sowie COPD hilfreich sein?
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • ROTE LISTE. PatientenInfoService. Gebrauchsinformation: Information für Anwender Xolair® 150mg Injektionslösung in einer Fertigspritze. Omalizumab. Online unter www.patienteninfo-service.de.

Haben Sie eine Frage? Dann stellen Sie sie gern und wir versuchen zu antworten. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Xolair
Bekomme seit 7 Jahren alle 4 Wochen 2x150 mg Xolair. 3-4 Tage nach den Spritzen bin ich launisch, teils reizbar und müde. Und die höllischen Kopfschmerzen.
Aber da es meine Urtikaria unterdrückt, ist es mir wert. Ohne die Spritze wäre ich nicht mehr in der Lage, zu arbeiten oder normal zu leben.
Xolair
Hallo,
im Frühjahr 2021 bekam ich das erste Mal Xolair. Nach einer Woche Corona-Impfung. Danach bekam ich starke Schwellungen in den Beinen und überall große Knoten in den Muskeln. Ich konnte quasi 4 Wochen nicht mehr gehen.
Da mein Asthma immer schlechter wurde, habe ich vor einer Woche wieder Xolair bekommen. Bislang keine Nebenwirkungen. Falls ich eine Glatze bekommen sollte, wäre mir quasi egal. Besser keine Haare, als schlecht Luft bekommen.
Jetzt habe ich wieder eine sehr gute Sauerstoffsättigung.
Schwindel
Ich habe bisher zweimal 4 Xolair-Spritzen erhalten. Nach den ersten 4 Spritzen bekam ich am 5. Tag heftigen Schwindel und mir wurde schwarz vor Augen. Nach der zweiten Gabe wurde mir nach drei Tagen schwindelig. Und nun habe ich durchgehend das Gefühl, dass ich wie betrunken herumlaufe. Ich hoffe, dass sich das wieder ändert.
Mit freundlichen Grüßen – Achim Göbel
Keinerlei Probleme
Ich bekomme das Medikament seit mehreren Jahren und habe seither wieder Lebensqualität gewonnen. Die Nesselsucht ist weg und Nebenwirkungen habe ich überhaupt keine. Ich bin sehr glücklich, dass die Nesselsucht unterdrückt wird!
Xolair: Erkältung
Hallo,
alle 4 Wochen bekomme ich 3 Spritzen Xolair, und jedesmal bin ich hinterher krank. Erkältet mit viel Husten!
Seit einem Jahr alle 4 Wochen Spritze: 2 Stück
Ich habe mittlerweile so trockene Haut und Haarausfall, bekomme heiße Ohren und einen drückenden Kopfschmerz. Bitte um Aufklärung. In der Uni wird mir nichts dazu gesagt. Meine Kopfhälfte wird einfach heiß, und meine Ohrenspitzen sind feuerrot.
Haarausfall durch xolair
Ich war zwar schnell die Quaddeln los, aber schon nach der ersten Spritze fing der Haarausfall an und wurde immer schlimmer...Haare kämmen oder duschen ging nicht mehr. Kennt jemand eine Alternative zu Xolair?
Xolair, Haarausfall
Auch ich bekam nach 4 Monaten starken Haarausfall.
Xolair
Ich habe in den Monaten Juli, August September, Oktober insgesamt 16 Spritzen Xolair (immer 4 St.) erhalten. Seit ca. 5 Wochen habe ich starken Haarausfall, täglich weit über 100 Haare täglich (beim Haare waschen über 300) und bin deshalb außerordentlich beunruhigt. Ich wäre sehr dankbar, wenn ich einen Rat bekäme, wie ich das stoppen kann. Herzlichen Dank im voraus.
Mit freundlichen Grüßen, Renate Binder
Haarausfall
Das ist spannend. Ich hab seit der 1. Injektion auch Haarausfall davon, aber die Ärzte beachten es nicht.
Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Autorin
Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

mehr Informationen