Xolair® (Omalizumab) ist ein sogenannter Antikörper, den Mediziner bei allergischem Asthma und chronisch spontaner Urtikaria (Nesselsucht) verschreiben, wenn andere Medikamente nicht ausreichen.
Xolair® (Omalizumab) ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff. Forscher produzieren es aus Eierstockzellen vom chinesischen Hamster. Als Antikörper ist es strukturell so aufgebaut, dass es ganz spezifisch nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip das körpereigene Eiweiß IgE abfangen kann.
IgE ist maßgeblich am Krankheitsprozess bei allergischem Asthma und chronisch spontaner Urtikaria (Quaddelbildung der Haut) beteiligt. Bis zu 90% dieser Moleküle kann Xolair® aus dem Blut "neutralisieren" und unterbindet so weitere Luftnot- und Nesselsuchtausbrüche.
Für wen ist Omalizumab (Xolair) geeignet?
Omalizumab ist kein Standardmittel, sondern ein Medikament für Menschen mit schwerem allergischem Asthma, die trotz starker Arzneistoffe weiterhin an Luftnot leiden.
Betroffene nehmen in solchen Fällen bereits hochdosierte Kortison-Sprays und langwirkende Betamimetika wie Formoterol oder Salmeterol ein. Diese Arzneistoffe reichen aber nicht, um ihre Beschwerden zu kontrollieren. Beim allergischen Asthma ist Xolair® in solchen Fällen für Erwachsene und Kinder ab einem Alter von 6 Jahren zugelassen.
Xolair (Omalizumab) bei Nesselsucht
Bei der chronisch spontanen Urtikaria bildet die Haut spontan viele Quaddeln, auch die Schleimhäute können anschwellen. In schweren Fällen geschieht dies täglich oder wöchentlich, manchmal aber auch seltener.
Mediziner behandeln diese Form der allergischen Erkrankung mit Antihistaminika wie Tavegil® oder Cetirizin. Reichen sie nicht aus, kommen andere Mittel wie Omalizumab zum Einsatz. Es ist bei chronisch spontaner Urtikaria für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.
Wie wirkt Xolair (Omalizumab)?
Exkurs in den Entstehungsprozess von Allergien – Rolle von IgE
Bei allergischen Reaktionen spielt ein körpereigener Antikörper eine Schlüsselrolle. Er heißt IgE. Ig steht für "Immunglobulin". Fachleute teilen die Immunglobuline nach ihrem Aufbau in A bis E ein. Im Prinzip nehmen sie alle eine Aufgabe im Immunsystem ein und sind chemisch Proteine, Eiweißmoleküle.
IgE dockt nun als Antikörper ganz spezifisch an einer besonderen Zellart des Blutes an, den Mastzellen. Sie enthalten unter anderem Histamin und Leukotriene, beides Stoffe, die im Körper allergische Reaktionen aller Art auslösen können. Wenn IgE hier andockt, setzen die Zellen diese Stoffe in die Blutbahn frei.
So kann es beim Asthma zu Bronchospasmus (Verkrampfen der Atemwege) und Luftnot kommen, bei der chronisch spontanen Urtikaria zur Quaddelbildung. IgE spielt also bei diesen allergischen Prozessen eine Hauptrolle.
Omalizumab kann nun, selbst ebenfalls als Antikörper gebaut, spezifisch an IgE andocken und wie gesagt einen Großteil davon im Blut einfangen.
Spritze unter die Haut alle 2 bis 4 Wochen
Xolair® ist keine Tablette, sondern wird als Spritze unter die Haut gesetzt, wie auch Insulin bei Diabetikern (Zuckerkrankheit). Auf dem Markt sind Fertigspritzen mit 75-150 mg erhältlich.
Bei Menschen mit schwerem allergischen Asthma richtet sich die Dosis nach Körpergewicht und Gesamt-IgE, das vorher mit einer Blutentnahme vom Arzt gemessen wird. Die Menge liegt zwischen 75 und 600 mg alle zwei bis vier Wochen. Ihr Arzt bestimmt die exakte Höhe. In der Regel beobachten die Mediziner dann über 12 bis 16 Wochen, ob das Medikament bei Ihnen hilft. Bleibt ein Effekt aus, setzen sie es wieder ab.
Bei der chronisch spontanen Urtikaria verabreichen Mediziner in der Regel 300 mg alle vier Wochen, das entspricht zwei Spritzen mit je 150 mg. Wie Sie den Fetrigpen benutzen, steht zum einen in der Beipackinformation, zum anderen schult Ihre Arztpraxis Sie in der Regel.
Noch ein Extra-Tipp:
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Quellen:
- ROTE LISTE. PatientenInfoService. Gebrauchsinformation: Information für Anwender Xolair® 150mg Injektionslösung in einer Fertigspritze. Omalizumab. Online unter www.patienteninfo-service.de.
Aber da es meine Urtikaria unterdrückt, ist es mir wert. Ohne die Spritze wäre ich nicht mehr in der Lage, zu arbeiten oder normal zu leben.
im Frühjahr 2021 bekam ich das erste Mal Xolair. Nach einer Woche Corona-Impfung. Danach bekam ich starke Schwellungen in den Beinen und überall große Knoten in den Muskeln. Ich konnte quasi 4 Wochen nicht mehr gehen.
Da mein Asthma immer schlechter wurde, habe ich vor einer Woche wieder Xolair bekommen. Bislang keine Nebenwirkungen. Falls ich eine Glatze bekommen sollte, wäre mir quasi egal. Besser keine Haare, als schlecht Luft bekommen.
Jetzt habe ich wieder eine sehr gute Sauerstoffsättigung.
Mit freundlichen Grüßen – Achim Göbel
alle 4 Wochen bekomme ich 3 Spritzen Xolair, und jedesmal bin ich hinterher krank. Erkältet mit viel Husten!
Mit freundlichen Grüßen, Renate Binder