Maprotilin gehört zu den tetrazyklischen Antidepressiva und wirkt vor allem stimmungsaufhellend und beruhigend. Der beruhigende Effekt tritt insbesondere in den ersten Wochen der Behandlung auf und wird danach schwächer. Somit eignet sich das Arzneimittel nicht nur als Antidepressivum, sondern kann auch Angstzuständen entgegenwirken.
Danach rückt die anregende, antriebsteigernde Wirkung in den Vordergrund. Maprolu® bzw. Maprotilin wird daher auch häufiger bei älteren Menschen verordnet, bei denen die Depression vor allem zu einer Antriebsschwäche geführt hat.
Mehr Noradrenalin macht munter
Die Hauptwirkung von Maprotilin beruht auf der Erhöhung eines Botenstoffs im Gehirn, der vor allem aktivierend wirkt. Die Rede ist von Noradrenalin. Der Wirkstoff blockiert die Wiederaufnahme dieses Neurotransmitters in die Nervenzellen, so dass der Botenstoff länger aktiv bleibt.
Maprotilin wirkt auch noch auf andere Botenstoffe im Gehirn, allerdings kaum auf Serotonin, dem Angriffspunkt vieler anderer Antidepressiva. Gegenüber trizyklischen Antidepressiva hat Maprotilin den Vorteil, weniger vegetative Nebenwirkungen zu haben. Sie betreffen Körperfunktionen, die automatisch ablaufen und die wir nicht willkürlich beeinflussen können, wie z.B. die Darmfunktion. Allerdings hat auch dieses Antidepressivum eine ganze Reihe möglicher Nebenwirkungen.
Präparate mit Maprotilin sind:
- Deprilept®
- Ludiomil®
- Maprolu®
- Maprotilin (z.B. von: CT®, neuraxpharm®, ratiopharm®, TEVA®)
Bitte nicht abrupt absetzen!
Maprotilin wird als Tablette eingenommen, die exakte Dosierung besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt. Wichtig zu wissen ist, dass eine Beendigung der Behandlung nicht abrupt geschehen sollte, sondern in langsamen Schritten der Dosisreduzierung über mehrere Wochen.
Quellen:
- Flügel, D C. Maprotilin. 2022. Herausgeber: Vidal MMI Germany GmbH. www.gelbe-liste.de.